Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736.Anderweitige Betrachtung Der Grösse GOTTES Jn seiner Vorherversehung und Führung bey dem 1732sten Jahrs-Wechsel. Beweiß, daß eine so grosse, auch auf Kleinigkei- ten gerichtete Providentz und Vorsorge eben etwas Göttliches und eine aller Menschen und anderer Geister Begriff übersteigende Kraft und Weisheit sey. Auf, auf, mein Geist! auf, auf, bereite dich, Dem Schöpfer der Natur zum Ruhm, von neuen, Zu dieser Wechsel-Zeit recht innig dich zu freuen! Dein grosses Wohn-Hauß drehet sich Nicht mehr, so wie vorhero, von der Sonne; Wir nähern uns dem Licht und Lebens-Strahl, Zu unserm Nutz, zu unsrer Lust und Wonne, Nach GOttes Ordnung abermahl. Weil dieses nun, daß man die Wunder-Wercke Des herrlichen Regirers wol bemercke, Mehr als zu wol verdient; so soll mich diese Zeit So wol zum Danck, als Lobe, treiben; Jch will, nach meiner Pflicht und aller Möglichkeit, Zu dessen Preis' und Ruhm, gedencken, reden, schreiben, Der alle Welt- und Himmel-Heere, Jm Grund- und Gräntzen-losen Meere Des allgemeinen Raums, gemacht, erhält und führt, Ja alles, was darin, zu seiner ew'gen Ehre Und einem weisen Zweck, regirt! Grund C c
Anderweitige Betrachtung Der Groͤſſe GOTTES Jn ſeiner Vorherverſehung und Fuͤhrung bey dem 1732ſten Jahrs-Wechſel. Beweiß, daß eine ſo groſſe, auch auf Kleinigkei- ten gerichtete Providentz und Vorſorge eben etwas Goͤttliches und eine aller Menſchen und anderer Geiſter Begriff uͤberſteigende Kraft und Weisheit ſey. Auf, auf, mein Geiſt! auf, auf, bereite dich, Dem Schoͤpfer der Natur zum Ruhm, von neuen, Zu dieſer Wechſel-Zeit recht innig dich zu freuen! Dein groſſes Wohn-Hauß drehet ſich Nicht mehr, ſo wie vorhero, von der Sonne; Wir naͤhern uns dem Licht und Lebens-Strahl, Zu unſerm Nutz, zu unſrer Luſt und Wonne, Nach GOttes Ordnung abermahl. Weil dieſes nun, daß man die Wunder-Wercke Des herrlichen Regirers wol bemercke, Mehr als zu wol verdient; ſo ſoll mich dieſe Zeit So wol zum Danck, als Lobe, treiben; Jch will, nach meiner Pflicht und aller Moͤglichkeit, Zu deſſen Preiſ’ und Ruhm, gedencken, reden, ſchreiben, Der alle Welt- und Himmel-Heere, Jm Grund- und Graͤntzen-loſen Meere Des allgemeinen Raums, gemacht, erhaͤlt und fuͤhrt, Ja alles, was darin, zu ſeiner ew’gen Ehre Und einem weiſen Zweck, regirt! Grund C c
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0417" n="401"/> <lg type="poem"> <head><hi rendition="#fr">Anderweitige <hi rendition="#in">B</hi>etrachtung<lb/> Der Groͤſſe GOTTES<lb/> Jn ſeiner Vorherverſehung und Fuͤhrung<lb/> bey dem 1732ſten Jahrs-Wechſel.<lb/> Beweiß, daß eine ſo groſſe, auch auf Kleinigkei-</hi><lb/> ten gerichtete Providentz und Vorſorge eben etwas<lb/> Goͤttliches und eine aller Menſchen und anderer<lb/> Geiſter Begriff uͤberſteigende Kraft und<lb/> Weisheit ſey.</head><lb/> <lg n="6"> <l><hi rendition="#in">A</hi>uf, auf, mein Geiſt! auf, auf, bereite dich,</l><lb/> <l>Dem Schoͤpfer der Natur zum Ruhm, von neuen,</l><lb/> <l>Zu dieſer Wechſel-Zeit recht innig dich zu freuen!</l><lb/> <l>Dein groſſes Wohn-Hauß drehet ſich</l><lb/> <l>Nicht mehr, ſo wie vorhero, von der Sonne;</l><lb/> <l>Wir naͤhern uns dem Licht und Lebens-Strahl,</l><lb/> <l>Zu unſerm Nutz, zu unſrer Luſt und Wonne,</l><lb/> <l>Nach GOttes Ordnung abermahl.</l><lb/> <l>Weil dieſes nun, daß man die Wunder-Wercke</l><lb/> <l>Des herrlichen Regirers wol bemercke,</l><lb/> <l>Mehr als zu wol verdient; ſo ſoll mich dieſe Zeit</l><lb/> <l>So wol zum Danck, als Lobe, treiben;</l><lb/> <l>Jch will, nach meiner Pflicht und aller Moͤglichkeit,</l><lb/> <l>Zu deſſen Preiſ’ und Ruhm, gedencken, reden, ſchreiben,</l><lb/> <l>Der alle Welt- und Himmel-Heere,</l><lb/> <l>Jm Grund- und Graͤntzen-loſen Meere</l><lb/> <l>Des allgemeinen Raums, gemacht, erhaͤlt und fuͤhrt,</l><lb/> <l>Ja alles, was darin, zu ſeiner ew’gen Ehre</l><lb/> <l>Und einem weiſen Zweck, regirt!</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="sig">C c</fw> <fw place="bottom" type="catch">Grund</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [401/0417]
Anderweitige Betrachtung
Der Groͤſſe GOTTES
Jn ſeiner Vorherverſehung und Fuͤhrung
bey dem 1732ſten Jahrs-Wechſel.
Beweiß, daß eine ſo groſſe, auch auf Kleinigkei-
ten gerichtete Providentz und Vorſorge eben etwas
Goͤttliches und eine aller Menſchen und anderer
Geiſter Begriff uͤberſteigende Kraft und
Weisheit ſey.
Auf, auf, mein Geiſt! auf, auf, bereite dich,
Dem Schoͤpfer der Natur zum Ruhm, von neuen,
Zu dieſer Wechſel-Zeit recht innig dich zu freuen!
Dein groſſes Wohn-Hauß drehet ſich
Nicht mehr, ſo wie vorhero, von der Sonne;
Wir naͤhern uns dem Licht und Lebens-Strahl,
Zu unſerm Nutz, zu unſrer Luſt und Wonne,
Nach GOttes Ordnung abermahl.
Weil dieſes nun, daß man die Wunder-Wercke
Des herrlichen Regirers wol bemercke,
Mehr als zu wol verdient; ſo ſoll mich dieſe Zeit
So wol zum Danck, als Lobe, treiben;
Jch will, nach meiner Pflicht und aller Moͤglichkeit,
Zu deſſen Preiſ’ und Ruhm, gedencken, reden, ſchreiben,
Der alle Welt- und Himmel-Heere,
Jm Grund- und Graͤntzen-loſen Meere
Des allgemeinen Raums, gemacht, erhaͤlt und fuͤhrt,
Ja alles, was darin, zu ſeiner ew’gen Ehre
Und einem weiſen Zweck, regirt!
Grund
C c
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |