Jch habe, leider! diesen Tag nicht sonders nützlich zu gebracht, Jch habe nichts zu GOttes Ruhm gethan, geschrieben, noch gelesen, Da er jedoch, wie nicht zu leugnen, ein Theil von meiner Zeit gewesen! Jedoch, mein Hertz, gieb dich zufrieden! Jch sahe ja der Sonnen Pracht, Und habe dieß dabey gedacht: Wie groß ist GOTT der sie gemacht. Wenn ich auch sonsten nichts gethan, so ist der Tag doch nicht verlohren: Dieß ist der grösten Pflichten eine, zu der wir auf die Welt gebohren.
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Nacht-
Abend-Gedancken.
Jch habe, leider! dieſen Tag nicht ſonders nuͤtzlich zu gebracht, Jch habe nichts zu GOttes Ruhm gethan, geſchrieben, noch geleſen, Da er jedoch, wie nicht zu leugnen, ein Theil von meiner Zeit geweſen! Jedoch, mein Hertz, gieb dich zufrieden! Jch ſahe ja der Sonnen Pracht, Und habe dieß dabey gedacht: Wie groß iſt GOTT der ſie gemacht. Wenn ich auch ſonſten nichts gethan, ſo iſt der Tag doch nicht verlohren: Dieß iſt der groͤſten Pflichten eine, zu der wir auf die Welt gebohren.
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Nacht-
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Abend-Gedancken.
Jch habe, leider! dieſen Tag nicht ſonders nuͤtzlich zu
gebracht,
Jch habe nichts zu GOttes Ruhm gethan, geſchrieben,
noch geleſen,
Da er jedoch, wie nicht zu leugnen, ein Theil von meiner
Zeit geweſen!
Jedoch, mein Hertz, gieb dich zufrieden! Jch ſahe ja der
Sonnen Pracht,
Und habe dieß dabey gedacht:
Wie groß iſt GOTT der ſie gemacht.
Wenn ich auch ſonſten nichts gethan, ſo iſt der Tag doch
nicht verlohren:
Dieß iſt der groͤſten Pflichten eine, zu der wir auf die Welt
gebohren.
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Nacht-
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736, S. 396. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen05_1736/412>, abgerufen am 22.11.2024.
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