Die er, in den schönen Wercken, Uns so väterlich zu mercken, Und, wie brünstig er uns liebet, Ueberall zu fühlen giebet?
Will man lieber selber leiden, Als von GOTT geschenckte Freuden, Jm Geniessen, recht bedencken? Welche Thorheit! sich zu kräncken, Und zugleich des Schöpfers Ehr' Zu verringern! da vielmehr Wir an so viel tausend Schätzen Uns, mit tausend Lust, ergetzen, Und, selbst in der Lust, den Willen Unsers Schöpfers hier erfüllen, Gegen ihn in Lieb' entbrennen, Jhm gefällig leben können.
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Nütz-
T 5
Vermahnung.
Die er, in den ſchoͤnen Wercken, Uns ſo vaͤterlich zu mercken, Und, wie bruͤnſtig er uns liebet, Ueberall zu fuͤhlen giebet?
Will man lieber ſelber leiden, Als von GOTT geſchenckte Freuden, Jm Genieſſen, recht bedencken? Welche Thorheit! ſich zu kraͤncken, Und zugleich des Schoͤpfers Ehr’ Zu verringern! da vielmehr Wir an ſo viel tauſend Schaͤtzen Uns, mit tauſend Luſt, ergetzen, Und, ſelbſt in der Luſt, den Willen Unſers Schoͤpfers hier erfuͤllen, Gegen ihn in Lieb’ entbrennen, Jhm gefaͤllig leben koͤnnen.
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Nuͤtz-
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<TEI><text><body><divn="1"><lgtype="poem"><pbfacs="#f0313"n="297"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Vermahnung.</hi></fw><lb/><lgn="2"><l>Die er, in den ſchoͤnen Wercken,</l><lb/><l>Uns ſo vaͤterlich zu mercken,</l><lb/><l>Und, wie bruͤnſtig er uns liebet,</l><lb/><l>Ueberall zu fuͤhlen giebet?</l></lg><lb/><lgn="3"><l>Will man lieber ſelber leiden,</l><lb/><l>Als von GOTT geſchenckte Freuden,</l><lb/><l>Jm Genieſſen, recht bedencken?</l><lb/><l>Welche Thorheit! ſich zu kraͤncken,</l><lb/><l>Und zugleich des Schoͤpfers Ehr’</l><lb/><l>Zu verringern! da vielmehr</l><lb/><l>Wir an ſo viel tauſend Schaͤtzen</l><lb/><l>Uns, mit tauſend Luſt, ergetzen,</l><lb/><l>Und, ſelbſt in der Luſt, den Willen</l><lb/><l>Unſers Schoͤpfers hier erfuͤllen,</l><lb/><l>Gegen ihn in Lieb’ entbrennen,</l><lb/><l>Jhm gefaͤllig leben koͤnnen.</l></lg></lg><lb/><figure/><fwplace="bottom"type="sig">T 5</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Nuͤtz-</hi></fw><lb/></div></body></text></TEI>
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Vermahnung.
Die er, in den ſchoͤnen Wercken,
Uns ſo vaͤterlich zu mercken,
Und, wie bruͤnſtig er uns liebet,
Ueberall zu fuͤhlen giebet?
Will man lieber ſelber leiden,
Als von GOTT geſchenckte Freuden,
Jm Genieſſen, recht bedencken?
Welche Thorheit! ſich zu kraͤncken,
Und zugleich des Schoͤpfers Ehr’
Zu verringern! da vielmehr
Wir an ſo viel tauſend Schaͤtzen
Uns, mit tauſend Luſt, ergetzen,
Und, ſelbſt in der Luſt, den Willen
Unſers Schoͤpfers hier erfuͤllen,
Gegen ihn in Lieb’ entbrennen,
Jhm gefaͤllig leben koͤnnen.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen05_1736/313>, abgerufen am 25.11.2024.
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