Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736.

Bild:
<< vorherige Seite
Liste einiger uns von GOtt geschenckten etc.
Dieses sey vor dieses mahl nun genug. Wo in der
Welt

Etwas überzeigendes, daß wir GOtt zum Danck verbunden;
Wird es in der grossen Menge seiner Gaben ja gefunden,
Die er uns nicht nur geschencket, die er uns so lang' erhält.
Mögten wir ein solch Register dann und wann nur über-
lesen,

Sollte man fast hoffen müssen, von der Unempfindlichkeit,
Von dem schwartzen Undancks-Laster, ungerechtem
Hertzeleid,

Von der selbst-gemachten Schwermuth, Klag' und Mur-
ren zu genesen;

Sonderlich wenn wir erwegen, wie doch so gering' und
klein

Unser aller Würdigkeiten, menschliche Verdienste seyn.
[Abbildung]
Noth-
Liſte einiger uns von GOtt geſchenckten ꝛc.
Dieſes ſey vor dieſes mahl nun genug. Wo in der
Welt

Etwas uͤberzeigendes, daß wir GOtt zum Danck verbunden;
Wird es in der groſſen Menge ſeiner Gaben ja gefunden,
Die er uns nicht nur geſchencket, die er uns ſo lang’ erhaͤlt.
Moͤgten wir ein ſolch Regiſter dann und wann nur uͤber-
leſen,

Sollte man faſt hoffen muͤſſen, von der Unempfindlichkeit,
Von dem ſchwartzen Undancks-Laſter, ungerechtem
Hertzeleid,

Von der ſelbſt-gemachten Schwermuth, Klag’ und Mur-
ren zu geneſen;

Sonderlich wenn wir erwegen, wie doch ſo gering’ und
klein

Unſer aller Wuͤrdigkeiten, menſchliche Verdienſte ſeyn.
[Abbildung]
Noth-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0248" n="232"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Li&#x017F;te einiger uns von GOtt ge&#x017F;chenckten &#xA75B;c.</hi> </fw><lb/>
          <lg n="13">
            <l>Die&#x017F;es &#x017F;ey vor die&#x017F;es mahl nun genug. Wo in der<lb/><hi rendition="#et">Welt</hi></l><lb/>
            <l>Etwas u&#x0364;berzeigendes, daß wir GOtt zum Danck verbunden;</l><lb/>
            <l>Wird es in der gro&#x017F;&#x017F;en Menge &#x017F;einer Gaben ja gefunden,</l><lb/>
            <l>Die er uns nicht nur ge&#x017F;chencket, die er uns &#x017F;o lang&#x2019; erha&#x0364;lt.</l><lb/>
            <l>Mo&#x0364;gten wir ein &#x017F;olch Regi&#x017F;ter dann und wann nur u&#x0364;ber-<lb/><hi rendition="#et">le&#x017F;en,</hi></l><lb/>
            <l>Sollte man fa&#x017F;t hoffen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, von der Unempfindlichkeit,</l><lb/>
            <l>Von dem &#x017F;chwartzen Undancks-La&#x017F;ter, ungerechtem<lb/><hi rendition="#et">Hertzeleid,</hi></l><lb/>
            <l>Von der &#x017F;elb&#x017F;t-gemachten Schwermuth, Klag&#x2019; und Mur-<lb/><hi rendition="#et">ren zu gene&#x017F;en;</hi></l><lb/>
            <l>Sonderlich wenn wir erwegen, wie doch &#x017F;o gering&#x2019; und<lb/><hi rendition="#et">klein</hi></l><lb/>
            <l>Un&#x017F;er aller Wu&#x0364;rdigkeiten, men&#x017F;chliche Verdien&#x017F;te &#x017F;eyn.</l>
          </lg>
        </lg><lb/>
        <figure/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Noth-</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[232/0248] Liſte einiger uns von GOtt geſchenckten ꝛc. Dieſes ſey vor dieſes mahl nun genug. Wo in der Welt Etwas uͤberzeigendes, daß wir GOtt zum Danck verbunden; Wird es in der groſſen Menge ſeiner Gaben ja gefunden, Die er uns nicht nur geſchencket, die er uns ſo lang’ erhaͤlt. Moͤgten wir ein ſolch Regiſter dann und wann nur uͤber- leſen, Sollte man faſt hoffen muͤſſen, von der Unempfindlichkeit, Von dem ſchwartzen Undancks-Laſter, ungerechtem Hertzeleid, Von der ſelbſt-gemachten Schwermuth, Klag’ und Mur- ren zu geneſen; Sonderlich wenn wir erwegen, wie doch ſo gering’ und klein Unſer aller Wuͤrdigkeiten, menſchliche Verdienſte ſeyn. [Abbildung] Noth-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen05_1736
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen05_1736/248
Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen05_1736/248>, abgerufen am 05.05.2024.