Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736.Liste einiger uns von GOtt geschenckten Nebst viel tausend andern Gütern ausser uns, an deren Schätzen Wie sie die Natur uns beut, wir geschickt uns zu ergetzen. Der so holden Zeiten Wechsel, Regen, Thau und Son- nen-Schein, Dämmrung, Früh- und Abend-Röthe, in des Himmels tieffen Ferne So viel gläntzende Planeten, so viel Millionen Sterne, Und, auf unsrer Welt, für uns, Flüsse, Bäche, Sand und Stein, Saltz und Schwefel, Honig, Zucker, nicht zu zählen- des Getraide, Kleidung gleichfals sonder Zahl, Wolle, Leinwand, Sammt und Seide, Die so nützliche Metallen, Eisen, Silber, Gold und Bley, Kupfer, Stahl und Zinn und Meßing, Salben, Oel und Specerey, Aus so weit entfernten Ländern, Frücht' und ungezehlte Wahren Die zu Land, und durch die Fluth, auch die Ebb', uns zu gefahren, Kühle Schatten in der Hitze, Feur und Ofen in dem Frost, Holde Blumen in dem Frühling, und im Herbst den süs- sen Most, Ansehn und ein gut Gewissen, GOttes-Furcht, ein gut Exempel, Ruhigs Schlafen, muntres Wachen, frölichs Essen, Ehr' und Ruhm, Hofnung, Freudigkeit, Erkänntniß, Menschen-Liebe, Christenthum, Fleiß, Gesetze, gute Lehrer, Ordnung, Policey und Tempel. Ausser
Liſte einiger uns von GOtt geſchenckten Nebſt viel tauſend andern Guͤtern auſſer uns, an deren Schaͤtzen Wie ſie die Natur uns beut, wir geſchickt uns zu ergetzen. Der ſo holden Zeiten Wechſel, Regen, Thau und Son- nen-Schein, Daͤmmrung, Fruͤh- und Abend-Roͤthe, in des Himmels tieffen Ferne So viel glaͤntzende Planeten, ſo viel Millionen Sterne, Und, auf unſrer Welt, fuͤr uns, Fluͤſſe, Baͤche, Sand und Stein, Saltz und Schwefel, Honig, Zucker, nicht zu zaͤhlen- des Getraide, Kleidung gleichfals ſonder Zahl, Wolle, Leinwand, Sammt und Seide, Die ſo nuͤtzliche Metallen, Eiſen, Silber, Gold und Bley, Kupfer, Stahl und Zinn und Meßing, Salben, Oel und Specerey, Aus ſo weit entfernten Laͤndern, Fruͤcht’ und ungezehlte Wahren Die zu Land, und durch die Fluth, auch die Ebb’, uns zu gefahren, Kuͤhle Schatten in der Hitze, Feur und Ofen in dem Froſt, Holde Blumen in dem Fruͤhling, und im Herbſt den ſuͤſ- ſen Moſt, Anſehn und ein gut Gewiſſen, GOttes-Furcht, ein gut Exempel, Ruhigs Schlafen, muntres Wachen, froͤlichs Eſſen, Ehr’ und Ruhm, Hofnung, Freudigkeit, Erkaͤnntniß, Menſchen-Liebe, Chriſtenthum, Fleiß, Geſetze, gute Lehrer, Ordnung, Policey und Tempel. Auſſer
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Liſte einiger uns von GOtt geſchenckten
Nebſt viel tauſend andern Guͤtern auſſer uns, an deren
Schaͤtzen
Wie ſie die Natur uns beut, wir geſchickt uns zu ergetzen.
Der ſo holden Zeiten Wechſel, Regen, Thau und Son-
nen-Schein,
Daͤmmrung, Fruͤh- und Abend-Roͤthe, in des Himmels
tieffen Ferne
So viel glaͤntzende Planeten, ſo viel Millionen Sterne,
Und, auf unſrer Welt, fuͤr uns, Fluͤſſe, Baͤche, Sand
und Stein,
Saltz und Schwefel, Honig, Zucker, nicht zu zaͤhlen-
des Getraide,
Kleidung gleichfals ſonder Zahl, Wolle, Leinwand,
Sammt und Seide,
Die ſo nuͤtzliche Metallen, Eiſen, Silber, Gold und
Bley,
Kupfer, Stahl und Zinn und Meßing, Salben, Oel
und Specerey,
Aus ſo weit entfernten Laͤndern, Fruͤcht’ und ungezehlte
Wahren
Die zu Land, und durch die Fluth, auch die Ebb’, uns zu
gefahren,
Kuͤhle Schatten in der Hitze, Feur und Ofen in dem
Froſt,
Holde Blumen in dem Fruͤhling, und im Herbſt den ſuͤſ-
ſen Moſt,
Anſehn und ein gut Gewiſſen, GOttes-Furcht, ein gut
Exempel,
Ruhigs Schlafen, muntres Wachen, froͤlichs Eſſen,
Ehr’ und Ruhm,
Hofnung, Freudigkeit, Erkaͤnntniß, Menſchen-Liebe,
Chriſtenthum,
Fleiß, Geſetze, gute Lehrer, Ordnung, Policey und Tempel.
Auſſer
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