Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736.Schatten. Es vermehrt so gar der Schatten,Den das Licht durch Cörper macht, Der Figur und Farben Pracht. Denn wenn Schatten-Bilder sich Mit des Urbilds Bildern gatten; Stellt sich der Figuren Zier Unsern Augen doppelt für. Und der Farben Lieblichkeit Mehrt sich noch verwunderlich Durch der Schatten Dunckelheit. Jn den Wäldern, auf den Matten, Wenn wir alle Vorwürff sehn; Sind sie fast noch einst so schön Durch die Nachbarschaft der Schatten, Die das Licht noch mehr erhöhn, Und es auf verschiednen Stellen Durch den Gegensatz erhellen, Die sie, durch beweglichs Schertzen, Nicht so, wie es scheinet, schwärtzen, Und die Farben nicht vertreiben; Da sie würcklich alle bleiben. Ferner kann man in der Hitze, Wie die Schatten süß und nütze, Da sie uns so lieblich kühlen, Wenn man es erweget, fühlen. Laßt
Schatten. Es vermehrt ſo gar der Schatten,Den das Licht durch Coͤrper macht, Der Figur und Farben Pracht. Denn wenn Schatten-Bilder ſich Mit des Urbilds Bildern gatten; Stellt ſich der Figuren Zier Unſern Augen doppelt fuͤr. Und der Farben Lieblichkeit Mehrt ſich noch verwunderlich Durch der Schatten Dunckelheit. Jn den Waͤldern, auf den Matten, Wenn wir alle Vorwuͤrff ſehn; Sind ſie faſt noch einſt ſo ſchoͤn Durch die Nachbarſchaft der Schatten, Die das Licht noch mehr erhoͤhn, Und es auf verſchiednen Stellen Durch den Gegenſatz erhellen, Die ſie, durch beweglichs Schertzen, Nicht ſo, wie es ſcheinet, ſchwaͤrtzen, Und die Farben nicht vertreiben; Da ſie wuͤrcklich alle bleiben. Ferner kann man in der Hitze, Wie die Schatten ſuͤß und nuͤtze, Da ſie uns ſo lieblich kuͤhlen, Wenn man es erweget, fuͤhlen. Laßt
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Schatten.
Es vermehrt ſo gar der Schatten,
Den das Licht durch Coͤrper macht,
Der Figur und Farben Pracht.
Denn wenn Schatten-Bilder ſich
Mit des Urbilds Bildern gatten;
Stellt ſich der Figuren Zier
Unſern Augen doppelt fuͤr.
Und der Farben Lieblichkeit
Mehrt ſich noch verwunderlich
Durch der Schatten Dunckelheit.
Jn den Waͤldern, auf den Matten,
Wenn wir alle Vorwuͤrff ſehn;
Sind ſie faſt noch einſt ſo ſchoͤn
Durch die Nachbarſchaft der Schatten,
Die das Licht noch mehr erhoͤhn,
Und es auf verſchiednen Stellen
Durch den Gegenſatz erhellen,
Die ſie, durch beweglichs Schertzen,
Nicht ſo, wie es ſcheinet, ſchwaͤrtzen,
Und die Farben nicht vertreiben;
Da ſie wuͤrcklich alle bleiben.
Ferner kann man in der Hitze,
Wie die Schatten ſuͤß und nuͤtze,
Da ſie uns ſo lieblich kuͤhlen,
Wenn man es erweget, fuͤhlen.
Laßt
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