Auf einmahl sich verkehre? Kein Mensch. Und eben dieß gereichet GOTT zur Ehre. Der Menschen Einfalt selbst erhebt des Schöpfers Preis: Sie zeigt uns unser Nichts, und unsers GOttes Grösse, Des Schöpfers Majestät, und unsers Geistes Blösse. Erkennt denn einen GOtt in diesem Wunder-Wercke, Und lobt, in eurer Lust, Desselben Lieb und Stärcke.
Wann nun den nahen GOtt euch gar der Stengel zeiget, So hütet euch, verblendet das Gesicht, So gar bey aller Pracht der schönen Bluhmen, nicht. Und seid doch künftighin, mehr als bisher, geneiget, Durch euer eigenes Vergnügen An Seinem Werck', euch selbst zu Jhm zu fügen!
Aber-
D
Der Stengel.
Auf einmahl ſich verkehre? Kein Menſch. Und eben dieß gereichet GOTT zur Ehre. Der Menſchen Einfalt ſelbſt erhebt des Schoͤpfers Preis: Sie zeigt uns unſer Nichts, und unſers GOttes Groͤſſe, Des Schoͤpfers Majeſtaͤt, und unſers Geiſtes Bloͤſſe. Erkennt denn einen GOtt in dieſem Wunder-Wercke, Und lobt, in eurer Luſt, Deſſelben Lieb und Staͤrcke.
Wann nun den nahen GOtt euch gar der Stengel zeiget, So huͤtet euch, verblendet das Geſicht, So gar bey aller Pracht der ſchoͤnen Bluhmen, nicht. Und ſeid doch kuͤnftighin, mehr als bisher, geneiget, Durch euer eigenes Vergnuͤgen An Seinem Werck’, euch ſelbſt zu Jhm zu fuͤgen!
Aber-
D
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Der Stengel.
Auf einmahl ſich verkehre?
Kein Menſch. Und eben dieß gereichet GOTT zur Ehre.
Der Menſchen Einfalt ſelbſt erhebt des Schoͤpfers Preis:
Sie zeigt uns unſer Nichts, und unſers GOttes Groͤſſe,
Des Schoͤpfers Majeſtaͤt, und unſers Geiſtes Bloͤſſe.
Erkennt denn einen GOtt in dieſem Wunder-Wercke,
Und lobt, in eurer Luſt, Deſſelben Lieb und Staͤrcke.
Wann nun den nahen GOtt euch gar der Stengel zeiget,
So huͤtet euch, verblendet das Geſicht,
So gar bey aller Pracht der ſchoͤnen Bluhmen, nicht.
Und ſeid doch kuͤnftighin, mehr als bisher, geneiget,
Durch euer eigenes Vergnuͤgen
An Seinem Werck’, euch ſelbſt zu Jhm zu fuͤgen!
Aber-
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 4. 2. Aufl. Hamburg, 1735, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen04_1735/81>, abgerufen am 21.11.2024.
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