Bekräntzt und eingefasst, viel tausend blaue Fische Den fliessenden Crystall durchdringen, Und bald gemach, bald wie der Blitz Sich durch den klar- und feuchten Sitz Bald auf-bald abwerts schwingen.
Hier murmelt, rieselt, rauscht der glatte Bach, Bald dunckel, in der Bäume Schatten, Bald hell bestrahlt, durch unbewachsne Matten. Er wird des Waldes, dort Begrünter, und allhier des Himmels blauer Spiegel.
Die Aecker grünen ietzt, es blühen Thal und Hügel, Den schönsten Gärten gleich. Jn den bethauten Gründen Springt ietzt manch schneller Hirsch, zusamt den Hinden, Mit leichtem Fuß und aufgerecktem Ohr, Aus dem belaubten Wald' hervor. Da rennt in dem beblühmten Grase Ein flüchtiger geschwinder Hase. Seht, wie er plötzlich stutzt, sich setzet, Ein Männchen macht, Und, wenn er niemand sieht, ob aller Frühlings-Pracht Mit tausend Sprüngen sich ergetzet.
Beschaue denn die schöne Welt: Erwege doch mit frölichem Gemüthe, Was sie für Wunder in sich hält, Und lob', in deiner Lust, des grossen Schöpfers Güte.
Die
Noch andere Fruͤhlings-Gedancken.
Bekraͤntzt und eingefaſſt, viel tauſend blaue Fiſche Den flieſſenden Cryſtall durchdringen, Und bald gemach, bald wie der Blitz Sich durch den klar- und feuchten Sitz Bald auf-bald abwerts ſchwingen.
Hier murmelt, rieſelt, rauſcht der glatte Bach, Bald dunckel, in der Baͤume Schatten, Bald hell beſtrahlt, durch unbewachſne Matten. Er wird des Waldes, dort Begruͤnter, und allhier des Himmels blauer Spiegel.
Die Aecker gruͤnen ietzt, es bluͤhen Thal und Huͤgel, Den ſchoͤnſten Gaͤrten gleich. Jn den bethauten Gruͤnden Springt ietzt manch ſchneller Hirſch, zuſamt den Hinden, Mit leichtem Fuß und aufgerecktem Ohr, Aus dem belaubten Wald’ hervor. Da rennt in dem bebluͤhmten Graſe Ein fluͤchtiger geſchwinder Haſe. Seht, wie er ploͤtzlich ſtutzt, ſich ſetzet, Ein Maͤnnchen macht, Und, wenn er niemand ſieht, ob aller Fruͤhlings-Pracht Mit tauſend Spruͤngen ſich ergetzet.
Beſchaue denn die ſchoͤne Welt: Erwege doch mit froͤlichem Gemuͤthe, Was ſie fuͤr Wunder in ſich haͤlt, Und lob’, in deiner Luſt, des groſſen Schoͤpfers Guͤte.
Die
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Noch andere Fruͤhlings-Gedancken.
Bekraͤntzt und eingefaſſt, viel tauſend blaue Fiſche
Den flieſſenden Cryſtall durchdringen,
Und bald gemach, bald wie der Blitz
Sich durch den klar- und feuchten Sitz
Bald auf-bald abwerts ſchwingen.
Hier murmelt, rieſelt, rauſcht der glatte Bach,
Bald dunckel, in der Baͤume Schatten,
Bald hell beſtrahlt, durch unbewachſne Matten.
Er wird des Waldes, dort
Begruͤnter, und allhier des Himmels blauer Spiegel.
Die Aecker gruͤnen ietzt, es bluͤhen Thal und Huͤgel,
Den ſchoͤnſten Gaͤrten gleich. Jn den bethauten Gruͤnden
Springt ietzt manch ſchneller Hirſch, zuſamt den Hinden,
Mit leichtem Fuß und aufgerecktem Ohr,
Aus dem belaubten Wald’ hervor.
Da rennt in dem bebluͤhmten Graſe
Ein fluͤchtiger geſchwinder Haſe.
Seht, wie er ploͤtzlich ſtutzt, ſich ſetzet,
Ein Maͤnnchen macht,
Und, wenn er niemand ſieht, ob aller Fruͤhlings-Pracht
Mit tauſend Spruͤngen ſich ergetzet.
Beſchaue denn die ſchoͤne Welt:
Erwege doch mit froͤlichem Gemuͤthe,
Was ſie fuͤr Wunder in ſich haͤlt,
Und lob’, in deiner Luſt, des groſſen Schoͤpfers Guͤte.
Die
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 4. 2. Aufl. Hamburg, 1735, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen04_1735/70>, abgerufen am 03.07.2024.
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