Jch aufs wenigste gestehe, daß, zur Andacht und zur Lust, Meine durch Dein Englisch Lied brünstig angeflammte Brust Sich aufs neu getrieben fühle. Ja daß sie ein heilges Schrecken, Bey nicht auszudrückendem Freuden-Trieb', in ihr erwecken: Da sich mir zugleich ein Fürst, ein Poet, ein Helden-Geist, Den des Höchsten Ordnung kämpfen, den der Schöpfer sin- gen heisst, Ein Begriff der Wercke GOttes, ja GOtt selbst in Dir ent- decken. Dieses schreib ich nicht, geblendet durch den hellen Gnaden- Schein, Den Du auf mich strahlen lässest, dessen ich nicht würdig; Nein. Meine Seel' ist so beschäfftigt, da ich Deine Gröss' ermesse, Deine Weisheit, Dein Vergnügen, daß ich meiner gantz vergesse.
Bluh-
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verſchiedener herrl. Geſchoͤpfe GOttes.
Jch aufs wenigſte geſtehe, daß, zur Andacht und zur Luſt, Meine durch Dein Engliſch Lied bruͤnſtig angeflam̃te Bruſt Sich aufs neu getrieben fuͤhle. Ja daß ſie ein heilges Schrecken, Bey nicht auszudruͤckendem Freuden-Trieb’, in ihr erwecken: Da ſich mir zugleich ein Fuͤrſt, ein Poet, ein Helden-Geiſt, Den des Hoͤchſten Ordnung kaͤmpfen, den der Schoͤpfer ſin- gen heiſſt, Ein Begriff der Wercke GOttes, ja GOtt ſelbſt in Dir ent- decken. Dieſes ſchreib ich nicht, geblendet durch den hellen Gnaden- Schein, Den Du auf mich ſtrahlen laͤſſeſt, deſſen ich nicht wuͤrdig; Nein. Meine Seel’ iſt ſo beſchaͤfftigt, da ich Deine Groͤſſ’ ermeſſe, Deine Weisheit, Dein Vergnuͤgen, daß ich meiner gantz vergeſſe.
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verſchiedener herrl. Geſchoͤpfe GOttes.
Jch aufs wenigſte geſtehe, daß, zur Andacht und zur Luſt,
Meine durch Dein Engliſch Lied bruͤnſtig angeflam̃te Bruſt
Sich aufs neu getrieben fuͤhle. Ja daß ſie ein heilges
Schrecken,
Bey nicht auszudruͤckendem Freuden-Trieb’, in ihr erwecken:
Da ſich mir zugleich ein Fuͤrſt, ein Poet, ein Helden-Geiſt,
Den des Hoͤchſten Ordnung kaͤmpfen, den der Schoͤpfer ſin-
gen heiſſt,
Ein Begriff der Wercke GOttes, ja GOtt ſelbſt in Dir ent-
decken.
Dieſes ſchreib ich nicht, geblendet durch den hellen Gnaden-
Schein,
Den Du auf mich ſtrahlen laͤſſeſt, deſſen ich nicht wuͤrdig;
Nein.
Meine Seel’ iſt ſo beſchaͤfftigt, da ich Deine Groͤſſ’ ermeſſe,
Deine Weisheit, Dein Vergnuͤgen, daß ich meiner gantz
vergeſſe.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 4. 2. Aufl. Hamburg, 1735, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen04_1735/57>, abgerufen am 23.07.2024.
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