Und die ich selbst nicht fassen kann, Tritt mich ein Seelen-Schwindel an. Der Geist, sammt aller Krafft, wird gleichsam hier ver- schlungen, Mein Dencken wird mit ümgeschwungen.
O GOTT! wo ist von Deiner Macht Jm gantzen Reiche der Natur Ein mehr beweisender Beweiß? was zeigt die Pracht Und deine Majestät doch herrlicher? Wo weist in seinem Werck der wahre Schaaren-HErr Sich prächtiger und würdiger?
Und dennoch kommt dieß alles mir, Wenn ich Sein' Allmacht überlege, Und, bey der Creatur, den Schöpffer selbst erwege, Nicht anders für: (Jndem ein Diamant aus viel polirten Spitzen Viel Lichter lässt auf einmahl blitzen) Als wär der gantze Raum voll Glantz, ein Diamant An unsers Schöpffers Allmachts-Hand.
Früh-
Die Bewegung der Sternen.
Und die ich ſelbſt nicht faſſen kann, Tritt mich ein Seelen-Schwindel an. Der Geiſt, ſammt aller Krafft, wird gleichſam hier ver- ſchlungen, Mein Dencken wird mit uͤmgeſchwungen.
O GOTT! wo iſt von Deiner Macht Jm gantzen Reiche der Natur Ein mehr beweiſender Beweiß? was zeigt die Pracht Und deine Majeſtaͤt doch herrlicher? Wo weiſt in ſeinem Werck der wahre Schaaren-HErr Sich praͤchtiger und wuͤrdiger?
Und dennoch kommt dieß alles mir, Wenn ich Sein’ Allmacht uͤberlege, Und, bey der Creatur, den Schoͤpffer ſelbſt erwege, Nicht anders fuͤr: (Jndem ein Diamant aus viel polirten Spitzen Viel Lichter laͤſſt auf einmahl blitzen) Als waͤr der gantze Raum voll Glantz, ein Diamant An unſers Schoͤpffers Allmachts-Hand.
Fruͤh-
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Die Bewegung der Sternen.
Und die ich ſelbſt nicht faſſen kann,
Tritt mich ein Seelen-Schwindel an.
Der Geiſt, ſammt aller Krafft, wird gleichſam hier ver-
ſchlungen,
Mein Dencken wird mit uͤmgeſchwungen.
O GOTT! wo iſt von Deiner Macht
Jm gantzen Reiche der Natur
Ein mehr beweiſender Beweiß? was zeigt die Pracht
Und deine Majeſtaͤt doch herrlicher?
Wo weiſt in ſeinem Werck der wahre Schaaren-HErr
Sich praͤchtiger und wuͤrdiger?
Und dennoch kommt dieß alles mir,
Wenn ich Sein’ Allmacht uͤberlege,
Und, bey der Creatur, den Schoͤpffer ſelbſt erwege,
Nicht anders fuͤr:
(Jndem ein Diamant aus viel polirten Spitzen
Viel Lichter laͤſſt auf einmahl blitzen)
Als waͤr der gantze Raum voll Glantz, ein Diamant
An unſers Schoͤpffers Allmachts-Hand.
Fruͤh-
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 4. 2. Aufl. Hamburg, 1735, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen04_1735/40>, abgerufen am 21.11.2024.
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