Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 4. 2. Aufl. Hamburg, 1735.Einige aus dem Englischen Verschwendet! ach woher? aus welcher Schönheits-QuelleSind solche reitzende Beschaffenheiten, Die wir aus einer ieden Stelle Jn solcher Fülle sehn, entsprungen, herzuleiten? Was ist doch an ihm selbst der Ursprung solches Lichts, Der Freud, Ergetzlichkeit, und Nahrung des Gesichts? Allein, Wir wollen von dem Glantz und Schmuck, der allgemein, Nun etwas weiter gehen, Und nur, von einigen insonderheit, Die Zierde, Pracht, und Bildung sehen. Lasst uns diejenigen, ohn auf die Wahl zu achten, So ungefehr zuerst uns aufstösst, erst betrachten! Sie bricht nur eben auf, und hat noch allen Glantz Der frischen Lieblichkeit. Trifft man bey Menschen wol so helle Farben an? Und die, zu gleicher Zeit, So sanft, so angenehm? Jst eine Kunst zu finden, Wodurch in einem Zeug man Fäden mancher Art So gar erstaunlich dünn' und zart Zusammen weben und verbinden, So überkünstlich fügen kann. Man bringe hier, Bey dieser bunten Blätter Zier, Selbst Salomonis Kleid, Den Purpur seiner Herrlichkeit: Wie grob, wie ungleich, rauch! ja recht wie haarne Decken, Wie schlecht gefärbt, wie voller Flecken Jst dieses, bey der Bluhmen Pracht, Gewebt, gefärbet und gemacht! Wenn
Einige aus dem Engliſchen Verſchwendet! ach woher? aus welcher Schoͤnheits-QuelleSind ſolche reitzende Beſchaffenheiten, Die wir aus einer ieden Stelle Jn ſolcher Fuͤlle ſehn, entſprungen, herzuleiten? Was iſt doch an ihm ſelbſt der Urſprung ſolches Lichts, Der Freud, Ergetzlichkeit, und Nahrung des Geſichts? Allein, Wir wollen von dem Glantz und Schmuck, der allgemein, Nun etwas weiter gehen, Und nur, von einigen inſonderheit, Die Zierde, Pracht, und Bildung ſehen. Laſſt uns diejenigen, ohn auf die Wahl zu achten, So ungefehr zuerſt uns aufſtoͤſſt, erſt betrachten! Sie bricht nur eben auf, und hat noch allen Glantz Der friſchen Lieblichkeit. Trifft man bey Menſchen wol ſo helle Farben an? Und die, zu gleicher Zeit, So ſanft, ſo angenehm? Jſt eine Kunſt zu finden, Wodurch in einem Zeug man Faͤden mancher Art So gar erſtaunlich duͤnn’ und zart Zuſammen weben und verbinden, So uͤberkuͤnſtlich fuͤgen kann. Man bringe hier, Bey dieſer bunten Blaͤtter Zier, Selbſt Salomonis Kleid, Den Purpur ſeiner Herrlichkeit: Wie grob, wie ungleich, rauch! ja recht wie haarne Decken, Wie ſchlecht gefaͤrbt, wie voller Flecken Jſt dieſes, bey der Bluhmen Pracht, Gewebt, gefaͤrbet und gemacht! Wenn
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Einige aus dem Engliſchen
Verſchwendet! ach woher? aus welcher Schoͤnheits-Quelle
Sind ſolche reitzende Beſchaffenheiten,
Die wir aus einer ieden Stelle
Jn ſolcher Fuͤlle ſehn, entſprungen, herzuleiten?
Was iſt doch an ihm ſelbſt der Urſprung ſolches Lichts,
Der Freud, Ergetzlichkeit, und Nahrung des Geſichts?
Allein,
Wir wollen von dem Glantz und Schmuck, der allgemein,
Nun etwas weiter gehen,
Und nur, von einigen inſonderheit,
Die Zierde, Pracht, und Bildung ſehen.
Laſſt uns diejenigen, ohn auf die Wahl zu achten,
So ungefehr zuerſt uns aufſtoͤſſt, erſt betrachten!
Sie bricht nur eben auf, und hat noch allen Glantz
Der friſchen Lieblichkeit.
Trifft man bey Menſchen wol ſo helle Farben an?
Und die, zu gleicher Zeit,
So ſanft, ſo angenehm? Jſt eine Kunſt zu finden,
Wodurch in einem Zeug man Faͤden mancher Art
So gar erſtaunlich duͤnn’ und zart
Zuſammen weben und verbinden,
So uͤberkuͤnſtlich fuͤgen kann.
Man bringe hier,
Bey dieſer bunten Blaͤtter Zier,
Selbſt Salomonis Kleid,
Den Purpur ſeiner Herrlichkeit:
Wie grob, wie ungleich, rauch! ja recht wie haarne Decken,
Wie ſchlecht gefaͤrbt, wie voller Flecken
Jſt dieſes, bey der Bluhmen Pracht,
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