Der erste Prediger, der zu des Schöpfers Ehren, Und zur Verherrlichung von Seiner Majestät, Die alles alles übergeht, Sich lässet hören, Jst das erhabne Firmament: Wo, neben Sonn und Mond, ein ungezehltes Heer Von Sternen funckelt, blitzt und brennt.
Es kann dieß grosse Buch allein Mit Lettern, so von Licht geschrieben, Die Menschen, wenn sie GOTT nicht ehren, fürchten, lieben, Zu überführen gnugsam seyn, Wie sehr sie sich vergehn.
Doch ist des Schöpfers Weisheits-Licht Nicht minder in den kleinsten Wercken, Die durch Sein grosses Wort entstehn, Mit tieffer Ehr-Furcht anzusehn, Und mit Erstauen zu bemercken. Jn diesen hat Er gleichsam sich, Wenn man so sagen darf, zu uns herab gelassen, Und scheinet es, ob lad' Er eigentlich, Jhn näher anzusehn, und von Jhm was zu fassen, Uns selbst in ihnen ein.
Die Pflantzen können uns hievon belehren. Und unverwerffliche gewisse Zeugen seyn.
Auch
Einige aus dem Engl. genom̃ene Gedancken.
Einige aus dem Engliſchen genommene Gedancken.
Der erſte Prediger, der zu des Schoͤpfers Ehren, Und zur Verherrlichung von Seiner Majeſtaͤt, Die alles alles uͤbergeht, Sich laͤſſet hoͤren, Jſt das erhabne Firmament: Wo, neben Sonn und Mond, ein ungezehltes Heer Von Sternen funckelt, blitzt und brennt.
Es kann dieß groſſe Buch allein Mit Lettern, ſo von Licht geſchrieben, Die Menſchen, wenn ſie GOTT nicht ehren, fuͤrchten, lieben, Zu uͤberfuͤhren gnugſam ſeyn, Wie ſehr ſie ſich vergehn.
Doch iſt des Schoͤpfers Weisheits-Licht Nicht minder in den kleinſten Wercken, Die durch Sein groſſes Wort entſtehn, Mit tieffer Ehr-Furcht anzuſehn, Und mit Erſtauen zu bemercken. Jn dieſen hat Er gleichſam ſich, Wenn man ſo ſagen darf, zu uns herab gelaſſen, Und ſcheinet es, ob lad’ Er eigentlich, Jhn naͤher anzuſehn, und von Jhm was zu faſſen, Uns ſelbſt in ihnen ein.
Die Pflantzen koͤnnen uns hievon belehren. Und unverwerffliche gewiſſe Zeugen ſeyn.
Auch
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Einige aus dem Engl. genom̃ene Gedancken.
Einige aus dem Engliſchen genommene
Gedancken.
Der erſte Prediger, der zu des Schoͤpfers Ehren,
Und zur Verherrlichung von Seiner Majeſtaͤt,
Die alles alles uͤbergeht,
Sich laͤſſet hoͤren,
Jſt das erhabne Firmament:
Wo, neben Sonn und Mond, ein ungezehltes Heer
Von Sternen funckelt, blitzt und brennt.
Es kann dieß groſſe Buch allein
Mit Lettern, ſo von Licht geſchrieben,
Die Menſchen, wenn ſie GOTT nicht ehren, fuͤrchten, lieben,
Zu uͤberfuͤhren gnugſam ſeyn,
Wie ſehr ſie ſich vergehn.
Doch iſt des Schoͤpfers Weisheits-Licht
Nicht minder in den kleinſten Wercken,
Die durch Sein groſſes Wort entſtehn,
Mit tieffer Ehr-Furcht anzuſehn,
Und mit Erſtauen zu bemercken.
Jn dieſen hat Er gleichſam ſich,
Wenn man ſo ſagen darf, zu uns herab gelaſſen,
Und ſcheinet es, ob lad’ Er eigentlich,
Jhn naͤher anzuſehn, und von Jhm was zu faſſen,
Uns ſelbſt in ihnen ein.
Die Pflantzen koͤnnen uns hievon belehren.
Und unverwerffliche gewiſſe Zeugen ſeyn.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 4. 2. Aufl. Hamburg, 1735, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen04_1735/301>, abgerufen am 16.02.2025.
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