Ein sanft gemildert Licht ist allgemein, Und färbet Hügel, Thäler, Felder, Auch auf entlegnen Höhn erblickte Wälder: Ja überall, wo Bäume, Büsch' und Hecken Den Augen sich entdecken.
Kein Schatten ist bey diesem Licht zu sehn: Jch mercke sonderlich, mit vieler Lust, wie schön Die Harmonie der Himmels-Gluth Auch auf der Elbe glatten Fluth Jn solcher sanften Klarheit ruht.
Des Wassers angenehme Glätte Jst unvergleichlich schön, Und anders fast nicht anzusehn, Als wenn zum Spiegel sie die Lufft gewehlet hätte: Und kurtz: Mir wird hiedurch entdecket, Daß auch so gar ein Dunst, ein Dufft Uns Anmuth, Freud und Lust erwecket; Und daß, auch in bedeckter Lufft, Noch eine Lieblichkeit Und sonderbare Schönheit stecket.
Mein GOTT! da ich hier Deine Wercke Mit inniger Bewundrung mercke, Ergetz' ich mich, zu Deiner Ehr. Ach! laß mich ferner mehr und mehr Sie so zu mercken mich bestreben, Um so, in meiner Lust, zu Deinem Ruhm, zu leben!
Der
Ein bedeckter, doch heller Himmel.
Ein ſanft gemildert Licht iſt allgemein, Und faͤrbet Huͤgel, Thaͤler, Felder, Auch auf entlegnen Hoͤhn erblickte Waͤlder: Ja uͤberall, wo Baͤume, Buͤſch’ und Hecken Den Augen ſich entdecken.
Kein Schatten iſt bey dieſem Licht zu ſehn: Jch mercke ſonderlich, mit vieler Luſt, wie ſchoͤn Die Harmonie der Himmels-Gluth Auch auf der Elbe glatten Fluth Jn ſolcher ſanften Klarheit ruht.
Des Waſſers angenehme Glaͤtte Jſt unvergleichlich ſchoͤn, Und anders faſt nicht anzuſehn, Als wenn zum Spiegel ſie die Lufft gewehlet haͤtte: Und kurtz: Mir wird hiedurch entdecket, Daß auch ſo gar ein Dunſt, ein Dufft Uns Anmuth, Freud und Luſt erwecket; Und daß, auch in bedeckter Lufft, Noch eine Lieblichkeit Und ſonderbare Schoͤnheit ſtecket.
Mein GOTT! da ich hier Deine Wercke Mit inniger Bewundrung mercke, Ergetz’ ich mich, zu Deiner Ehr. Ach! laß mich ferner mehr und mehr Sie ſo zu mercken mich beſtreben, Um ſo, in meiner Luſt, zu Deinem Ruhm, zu leben!
Der
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Ein bedeckter, doch heller Himmel.
Ein ſanft gemildert Licht iſt allgemein,
Und faͤrbet Huͤgel, Thaͤler, Felder,
Auch auf entlegnen Hoͤhn erblickte Waͤlder:
Ja uͤberall, wo Baͤume, Buͤſch’ und Hecken
Den Augen ſich entdecken.
Kein Schatten iſt bey dieſem Licht zu ſehn:
Jch mercke ſonderlich, mit vieler Luſt, wie ſchoͤn
Die Harmonie der Himmels-Gluth
Auch auf der Elbe glatten Fluth
Jn ſolcher ſanften Klarheit ruht.
Des Waſſers angenehme Glaͤtte
Jſt unvergleichlich ſchoͤn,
Und anders faſt nicht anzuſehn,
Als wenn zum Spiegel ſie die Lufft gewehlet haͤtte:
Und kurtz: Mir wird hiedurch entdecket,
Daß auch ſo gar ein Dunſt, ein Dufft
Uns Anmuth, Freud und Luſt erwecket;
Und daß, auch in bedeckter Lufft,
Noch eine Lieblichkeit
Und ſonderbare Schoͤnheit ſtecket.
Mein GOTT! da ich hier Deine Wercke
Mit inniger Bewundrung mercke,
Ergetz’ ich mich, zu Deiner Ehr.
Ach! laß mich ferner mehr und mehr
Sie ſo zu mercken mich beſtreben,
Um ſo, in meiner Luſt, zu Deinem Ruhm, zu leben!
Der
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 4. 2. Aufl. Hamburg, 1735, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen04_1735/155>, abgerufen am 23.07.2024.
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