Gieb, daß absonderlich in diesen zweyen Jahren, Jch sonsten nichts zum Lohn zu haben sey beflissen, Von meinem redlichen Verfahren, Als bloß allein ein gut Gewissen. Gieb, daß ich, Dir allein zum Preise, Der Du, aus vielen, mich zu diesem Stand erhoben, Mich immer dergestalt erweise; Daß Dich auch meine Thaten loben! Sollt' ich denn etwan nicht des Amtes End' erleben, So wollest du mir, HERR, ein selig's Ende geben! Wird es mir aber, HERR, durch deine Huld gelingen; Werd' ich die Zeit gesund und glücklich überbringen; So gieb, daß ich nicht möge nur allein Darüber hertzlich mich erfreuen, Und Dir in Ehrfurcht danckbar seyn; Ach laß mein Saiten Spiel sodann, wie vor, erklingen! Ach laß mich voller Brunst, sodann von neuen, Jn Deinen herrlichen Geschöpffen, Dich besingen!
Jndeß gieb, daß so offt wir uns zur Ruhe legen, Wir Dein so herrlich Werck, an unsern Schlaf, er- wegen, Laß unser Hertz davor durch Dancken Dich erhöhn, Da Du so Nutz, als Lust im Schlaffen uns beschieden, So sprechen wir mit Recht, wenn wir zur Ruhe gehn, Jch lieg' und schlafe gantz mit Frieden.
GOt-
Gieb, daß abſonderlich in dieſen zweyen Jahren, Jch ſonſten nichts zum Lohn zu haben ſey befliſſen, Von meinem redlichen Verfahren, Als bloß allein ein gut Gewiſſen. Gieb, daß ich, Dir allein zum Preiſe, Der Du, aus vielen, mich zu dieſem Stand erhoben, Mich immer dergeſtalt erweiſe; Daß Dich auch meine Thaten loben! Sollt’ ich denn etwan nicht des Amtes End’ erleben, So wolleſt du mir, HERR, ein ſelig’s Ende geben! Wird es mir aber, HERR, durch deine Huld gelingen; Werd’ ich die Zeit geſund und gluͤcklich uͤberbringen; So gieb, daß ich nicht moͤge nur allein Daruͤber hertzlich mich erfreuen, Und Dir in Ehrfurcht danckbar ſeyn; Ach laß mein Saiten Spiel ſodann, wie vor, erklingen! Ach laß mich voller Brunſt, ſodann von neuen, Jn Deinen herrlichen Geſchoͤpffen, Dich beſingen!
Jndeß gieb, daß ſo offt wir uns zur Ruhe legen, Wir Dein ſo herrlich Werck, an unſern Schlaf, er- wegen, Laß unſer Hertz davor durch Dancken Dich erhoͤhn, Da Du ſo Nutz, als Luſt im Schlaffen uns beſchieden, So ſprechen wir mit Recht, wenn wir zur Ruhe gehn, Jch lieg’ und ſchlafe gantz mit Frieden.
GOt-
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[692/0722]
Gieb, daß abſonderlich in dieſen zweyen Jahren,
Jch ſonſten nichts zum Lohn zu haben ſey befliſſen,
Von meinem redlichen Verfahren,
Als bloß allein ein gut Gewiſſen.
Gieb, daß ich, Dir allein zum Preiſe,
Der Du, aus vielen, mich zu dieſem Stand erhoben,
Mich immer dergeſtalt erweiſe;
Daß Dich auch meine Thaten loben!
Sollt’ ich denn etwan nicht des Amtes End’ erleben,
So wolleſt du mir, HERR, ein ſelig’s Ende geben!
Wird es mir aber, HERR, durch deine Huld gelingen;
Werd’ ich die Zeit geſund und gluͤcklich uͤberbringen;
So gieb, daß ich nicht moͤge nur allein
Daruͤber hertzlich mich erfreuen,
Und Dir in Ehrfurcht danckbar ſeyn;
Ach laß mein Saiten Spiel ſodann, wie vor, erklingen!
Ach laß mich voller Brunſt, ſodann von neuen,
Jn Deinen herrlichen Geſchoͤpffen, Dich beſingen!
Jndeß gieb, daß ſo offt wir uns zur Ruhe legen,
Wir Dein ſo herrlich Werck, an unſern Schlaf, er-
wegen,
Laß unſer Hertz davor durch Dancken Dich erhoͤhn,
Da Du ſo Nutz, als Luſt im Schlaffen uns beſchieden,
So ſprechen wir mit Recht, wenn wir zur Ruhe gehn,
Jch lieg’ und ſchlafe gantz mit Frieden.
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Brockes, Barthold Heinrich: Herrn B. H. Brockes, [...] verdeutschte Grund-Sätze der Welt-Weisheit, des Herrn Abts Genest. Bd. 3. 2. Aufl. Hamburg, 1730, S. 692. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen03_1730/722>, abgerufen am 23.11.2024.
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