Hag, o Mensch! auf welche Weise Kann sich, zu des Schöpfers Preise, Unsre Seele schöner schmücken, Als wenn wir von Seinen Wercken, Dadurch, daß wir sie bemercken, Jn den Geist ihr Bildniß drücken?
Was an den Geschöpfen schön, Kann der Schöpfer in den Seelen, Welche solchen Zierrath wehlen, Doppelt und vergeistert sehn. Ja es scheint, daß sie die Pracht Sich nicht nur zum Schmuck erlesen, Sondern, daß sie gar ihr Wesen Selber noch vollkommner macht.
Die dadurch erregten Triebe Stiller Freuden, brünst'ger Liebe, Ein durch Lust| gewirckt Entzücken GOttes Wunder anzublicken, Und mit Danck sie zu beschauen, Ehrfurcht, Andacht, einen Willen, GOTTES Willen zu erfüllen, Und ein kindliches Vertrauen, Stellen sie in holder Zier Jhrem GOTT gefällig für.
Hag, o Menſch! auf welche Weiſe Kann ſich, zu des Schoͤpfers Preiſe, Unſre Seele ſchoͤner ſchmuͤcken, Als wenn wir von Seinen Wercken, Dadurch, daß wir ſie bemercken, Jn den Geiſt ihr Bildniß druͤcken?
Was an den Geſchoͤpfen ſchoͤn, Kann der Schoͤpfer in den Seelen, Welche ſolchen Zierrath wehlen, Doppelt und vergeiſtert ſehn. Ja es ſcheint, daß ſie die Pracht Sich nicht nur zum Schmuck erleſen, Sondern, daß ſie gar ihr Weſen Selber noch vollkommner macht.
Die dadurch erregten Triebe Stiller Freuden, bruͤnſt’ger Liebe, Ein durch Luſt| gewirckt Entzuͤcken GOttes Wunder anzublicken, Und mit Danck ſie zu beſchauen, Ehrfurcht, Andacht, einen Willen, GOTTES Willen zu erfuͤllen, Und ein kindliches Vertrauen, Stellen ſie in holder Zier Jhrem GOTT gefaͤllig fuͤr.
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[[578]/0608]
Hag, o Menſch! auf welche Weiſe
Kann ſich, zu des Schoͤpfers Preiſe,
Unſre Seele ſchoͤner ſchmuͤcken,
Als wenn wir von Seinen Wercken,
Dadurch, daß wir ſie bemercken,
Jn den Geiſt ihr Bildniß druͤcken?
Was an den Geſchoͤpfen ſchoͤn,
Kann der Schoͤpfer in den Seelen,
Welche ſolchen Zierrath wehlen,
Doppelt und vergeiſtert ſehn.
Ja es ſcheint, daß ſie die Pracht
Sich nicht nur zum Schmuck erleſen,
Sondern, daß ſie gar ihr Weſen
Selber noch vollkommner macht.
Die dadurch erregten Triebe
Stiller Freuden, bruͤnſt’ger Liebe,
Ein durch Luſt| gewirckt Entzuͤcken
GOttes Wunder anzublicken,
Und mit Danck ſie zu beſchauen,
Ehrfurcht, Andacht, einen Willen,
GOTTES Willen zu erfuͤllen,
Und ein kindliches Vertrauen,
Stellen ſie in holder Zier
Jhrem GOTT gefaͤllig fuͤr.
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Brockes, Barthold Heinrich: Herrn B. H. Brockes, [...] verdeutschte Grund-Sätze der Welt-Weisheit, des Herrn Abts Genest. Bd. 3. 2. Aufl. Hamburg, 1730, S. [578]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen03_1730/608>, abgerufen am 23.11.2024.
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