Wie daß, da jegliches für sich Sich rühret und bewegt, sie durch einander eilen, Und fast im Augenblick an allen Seiten Sehr fertig sind, sich auszubreiten.
Jmgleichen, wenn man Saltz im Wasser schmeltzen lässt, So sind die Cörperchen, so aufgelöset seyn, Mit jeden Wasser-Cörperlein, Die sich so leicht vermengen, fest Und überall verbunden, Es wird so hoch als tieff das Wasser saltzig funden. Und was man endlich auch sonst in das Wasser leget, Es mag dasselbige geschehn Von Cörpern, welche gantz darinn zergehn; Wie, oder daß davon sich kleine Theilchen trennen, Und allgemach entfernen können; So wird es den Geschmack, Geruch und Farb empfangen. Es wird fest an einander hangen, Und allenthalben mit ihm flüßen. Und dies beweget uns zu schlüßen: Daß überall die kleinen Cörperlein Von jedem Wasser-Theil mit fortgeführet seyn.
Wie nun in Cörpern immerzu Bewegung wechselt mit der Ruh: So weicht die Härt' auch offt der Flüßigkeit. Das Flüßige wird fest, auch die Beschaffenheit Des dichtesten Metalls weicht selber schnellen Flammen,
Wird
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Von der Haͤrte und Fluͤßigkeit.
Wie daß, da jegliches fuͤr ſich Sich ruͤhret und bewegt, ſie durch einander eilen, Und faſt im Augenblick an allen Seiten Sehr fertig ſind, ſich auszubreiten.
Jmgleichen, wenn man Saltz im Waſſer ſchmeltzen laͤſſt, So ſind die Coͤrperchen, ſo aufgeloͤſet ſeyn, Mit jeden Waſſer-Coͤrperlein, Die ſich ſo leicht vermengen, feſt Und uͤberall verbunden, Es wird ſo hoch als tieff das Waſſer ſaltzig funden. Und was man endlich auch ſonſt in das Waſſer leget, Es mag daſſelbige geſchehn Von Coͤrpern, welche gantz darinn zergehn; Wie, oder daß davon ſich kleine Theilchen trennen, Und allgemach entfernen koͤnnen; So wird es den Geſchmack, Geruch und Farb empfangen. Es wird feſt an einander hangen, Und allenthalben mit ihm fluͤßen. Und dies beweget uns zu ſchluͤßen: Daß uͤberall die kleinen Coͤrperlein Von jedem Waſſer-Theil mit fortgefuͤhret ſeyn.
Wie nun in Coͤrpern immerzu Bewegung wechſelt mit der Ruh: So weicht die Haͤrt’ auch offt der Fluͤßigkeit. Das Fluͤßige wird feſt, auch die Beſchaffenheit Des dichteſten Metalls weicht ſelber ſchnellen Flammen,
Wird
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Von der Haͤrte und Fluͤßigkeit.
Wie daß, da jegliches fuͤr ſich
Sich ruͤhret und bewegt, ſie durch einander eilen,
Und faſt im Augenblick an allen Seiten
Sehr fertig ſind, ſich auszubreiten.
Jmgleichen, wenn man Saltz im Waſſer ſchmeltzen laͤſſt,
So ſind die Coͤrperchen, ſo aufgeloͤſet ſeyn,
Mit jeden Waſſer-Coͤrperlein,
Die ſich ſo leicht vermengen, feſt
Und uͤberall verbunden,
Es wird ſo hoch als tieff das Waſſer ſaltzig funden.
Und was man endlich auch ſonſt in das Waſſer leget,
Es mag daſſelbige geſchehn
Von Coͤrpern, welche gantz darinn zergehn;
Wie, oder daß davon ſich kleine Theilchen trennen,
Und allgemach entfernen koͤnnen;
So wird es den Geſchmack, Geruch und Farb empfangen.
Es wird feſt an einander hangen,
Und allenthalben mit ihm fluͤßen.
Und dies beweget uns zu ſchluͤßen:
Daß uͤberall die kleinen Coͤrperlein
Von jedem Waſſer-Theil mit fortgefuͤhret ſeyn.
Wie nun in Coͤrpern immerzu
Bewegung wechſelt mit der Ruh:
So weicht die Haͤrt’ auch offt der Fluͤßigkeit.
Das Fluͤßige wird feſt, auch die Beſchaffenheit
Des dichteſten Metalls weicht ſelber ſchnellen Flammen,
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Brockes, Barthold Heinrich: Herrn B. H. Brockes, [...] verdeutschte Grund-Sätze der Welt-Weisheit, des Herrn Abts Genest. Bd. 3. 2. Aufl. Hamburg, 1730, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen03_1730/327>, abgerufen am 26.05.2024.
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