Nachdem, daß diese nun bewegt, und sich gesellen, So machen sie, auf gantz verschiedne Art, Bald Cörper, welche hart, bald andre, welche zart.
Da haben wir die Ersten Cörper nun. Allein, Da der Materie Partickelchen nicht ruhn, Und so veränderlich in allen Theilen seyn; Jst es nicht ungereimt von ihnen zu gedencken, Daß sie, indem sie sich so gar verschiedlich lencken, Durch die Beweg- und Aendrung der Figur, Sich selbst in die Natur Vom andern Element verändern und verkehren. Vielleicht, daß offt die kleinen Cörperlein Vom erst- und zweyten Element Jns dritte gar verwandelt seyn, Und daß auch dies, indem sichs reibt und trennt, Sich ründet, sich verdünnt, Die Form des anderen gewinnt, Vielleicht erhält es gar, durch seine Schnelligkeit, Des erstern Elements Beschaffenheit.
Und also ohn uns zu bequemen, Den Gleichheits-Klumpen anzunehmen; Noch einen Sonnen-Staub, der nicht zu theilen, Jn seinem ungewissen Eilen; Noch die Verwendungen und öffters Wiederkehren Des Aufbehalts der Elementen; Kan man durch unsre leichte Lehren, Daß alles deutlicher begreiffen und erklären.
Durch
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Von den Elementen.
Nachdem, daß dieſe nun bewegt, und ſich geſellen, So machen ſie, auf gantz verſchiedne Art, Bald Coͤrper, welche hart, bald andre, welche zart.
Da haben wir die Erſten Coͤrper nun. Allein, Da der Materie Partickelchen nicht ruhn, Und ſo veraͤnderlich in allen Theilen ſeyn; Jſt es nicht ungereimt von ihnen zu gedencken, Daß ſie, indem ſie ſich ſo gar verſchiedlich lencken, Durch die Beweg- und Aendrung der Figur, Sich ſelbſt in die Natur Vom andern Element veraͤndern und verkehren. Vielleicht, daß offt die kleinen Coͤrperlein Vom erſt- und zweyten Element Jns dritte gar verwandelt ſeyn, Und daß auch dies, indem ſichs reibt und trennt, Sich ruͤndet, ſich verduͤnnt, Die Form des anderen gewinnt, Vielleicht erhaͤlt es gar, durch ſeine Schnelligkeit, Des erſtern Elements Beſchaffenheit.
Und alſo ohn uns zu bequemen, Den Gleichheits-Klumpen anzunehmen; Noch einen Sonnen-Staub, der nicht zu theilen, Jn ſeinem ungewiſſen Eilen; Noch die Verwendungen und oͤffters Wiederkehren Des Aufbehalts der Elementen; Kan man durch unſre leichte Lehren, Daß alles deutlicher begreiffen und erklaͤren.
Durch
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Von den Elementen.
Nachdem, daß dieſe nun bewegt, und ſich geſellen,
So machen ſie, auf gantz verſchiedne Art,
Bald Coͤrper, welche hart, bald andre, welche zart.
Da haben wir die Erſten Coͤrper nun.
Allein,
Da der Materie Partickelchen nicht ruhn,
Und ſo veraͤnderlich in allen Theilen ſeyn;
Jſt es nicht ungereimt von ihnen zu gedencken,
Daß ſie, indem ſie ſich ſo gar verſchiedlich lencken,
Durch die Beweg- und Aendrung der Figur,
Sich ſelbſt in die Natur
Vom andern Element veraͤndern und verkehren.
Vielleicht, daß offt die kleinen Coͤrperlein
Vom erſt- und zweyten Element
Jns dritte gar verwandelt ſeyn,
Und daß auch dies, indem ſichs reibt und trennt,
Sich ruͤndet, ſich verduͤnnt,
Die Form des anderen gewinnt,
Vielleicht erhaͤlt es gar, durch ſeine Schnelligkeit,
Des erſtern Elements Beſchaffenheit.
Und alſo ohn uns zu bequemen,
Den Gleichheits-Klumpen anzunehmen;
Noch einen Sonnen-Staub, der nicht zu theilen,
Jn ſeinem ungewiſſen Eilen;
Noch die Verwendungen und oͤffters Wiederkehren
Des Aufbehalts der Elementen;
Kan man durch unſre leichte Lehren,
Daß alles deutlicher begreiffen und erklaͤren.
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Brockes, Barthold Heinrich: Herrn B. H. Brockes, [...] verdeutschte Grund-Sätze der Welt-Weisheit, des Herrn Abts Genest. Bd. 3. 2. Aufl. Hamburg, 1730, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen03_1730/183>, abgerufen am 25.11.2024.
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