Brockes, Barthold Heinrich: Herrn B. H. Brockes, [...] verdeutschte Grund-Sätze der Welt-Weisheit, des Herrn Abts Genest. Bd. 3. 2. Aufl. Hamburg, 1730.Vorrede. bin so wenig ein Schmeichler zu nennen,indem ich dieses sage, was die unpar- theyische Welt längstens erkennet hat; als wenig ich überhaupt geschickt bin, Lob-Schrifften zu verfertigen; und als wenig die Bescheidenheit des Herrn Brockes an ausschweiffenden Lob-Re- den Gefallen träget. Man wird Jhm aber auch die gehörige Billigkeit wiederfahren lassen; wenn sich hin und wieder etwas fehlerhafftes finden sollte. Die Menschlichkeit, und folglich das Fehlen-können, verlässet auch die vor- trefflichsten Geister nicht gäntzlich; und vielleicht ist diese Entschuldigung auch wichtig genung, daß der Herr Verfasser, mitten unter den unzählichen Beschwer- lichkeiten des Richter-Amtes, welches Er anitzo mit Ruhm verwaltet, diesen Dritten Theil des Jrdischen Vergnü- gens in Gott drucken lassen. Sonder Zwei- ):( 5
Vorrede. bin ſo wenig ein Schmeichler zu nennen,indem ich dieſes ſage, was die unpar- theyiſche Welt laͤngſtens erkennet hat; als wenig ich uͤberhaupt geſchickt bin, Lob-Schrifften zu verfertigen; und als wenig die Beſcheidenheit des Herrn Brockes an ausſchweiffenden Lob-Re- den Gefallen traͤget. Man wird Jhm aber auch die gehoͤrige Billigkeit wiederfahren laſſen; wenn ſich hin und wieder etwas fehlerhafftes finden ſollte. Die Menſchlichkeit, und folglich das Fehlen-koͤnnen, verlaͤſſet auch die vor- trefflichſten Geiſter nicht gaͤntzlich; und vielleicht iſt dieſe Entſchuldigung auch wichtig genung, daß der Herr Verfaſſer, mitten unter den unzaͤhlichen Beſchwer- lichkeiten des Richter-Amtes, welches Er anitzo mit Ruhm verwaltet, dieſen Dꝛitten Theil des Jrdiſchen Vergnuͤ- gens in Gott drucken laſſen. Sonder Zwei- ):( 5
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Vorrede.
bin ſo wenig ein Schmeichler zu nennen,
indem ich dieſes ſage, was die unpar-
theyiſche Welt laͤngſtens erkennet hat;
als wenig ich uͤberhaupt geſchickt bin,
Lob-Schrifften zu verfertigen; und als
wenig die Beſcheidenheit des Herrn
Brockes an ausſchweiffenden Lob-Re-
den Gefallen traͤget. Man wird
Jhm aber auch die gehoͤrige Billigkeit
wiederfahren laſſen; wenn ſich hin und
wieder etwas fehlerhafftes finden ſollte.
Die Menſchlichkeit, und folglich das
Fehlen-koͤnnen, verlaͤſſet auch die vor-
trefflichſten Geiſter nicht gaͤntzlich; und
vielleicht iſt dieſe Entſchuldigung auch
wichtig genung, daß der Herr Verfaſſer,
mitten unter den unzaͤhlichen Beſchwer-
lichkeiten des Richter-Amtes, welches
Er anitzo mit Ruhm verwaltet, dieſen
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