Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727."Jn jener ungemess'nen Ferne "Sind lauter Sonnen, die an Schein "Vermutlich gleich so groß, ja noch wol grös- ser, seyn; "Und alles dieses wird von euch, "Jhr blinde Menschen, nicht betrachtet, "Da ihr doch oftermals ein Zimmer, ob es gleich "Nicht einst ausnemend schön, Bewunderns- würdig achtet. "Das Wunder-würdige Gebäude "Des Himmels und der Welt, "Die GOttes Finger Selbst euch vorgestellt, "Erreg't hingegen euch kein' Anmut, keine Freude. Das heisst geprediget, das heisst gelehr't, Wie man den Schöpfer recht auf eine Weise ehr't, Die Seiner würdig ist. Ach mögten solche Lehren Sich in der Christenheit doch täglich mehren! Ach mögte man, wenn man vom andern Teil Des Glaubens uns den Jnhalt vorgetragen, Und von dem grossen Sohn, zu uns'rer Selen Heil, Was fröhliches gelehrt, auch was vom ersten sagen, Den Grossen Vater auch in Seinem Werk' erhöhn! Selbst Christus lässt an euch ja den Befehl ergehn; Denn also lehrt Er öffentlich: Wer Meinen Vater ehrt, der ehret Mich. Anhang
„Jn jener ungemeſſ’nen Ferne „Sind lauter Sonnen, die an Schein „Vermutlich gleich ſo groß, ja noch wol groͤſ- ſer, ſeyn; „Und alles dieſes wird von euch, „Jhr blinde Menſchen, nicht betrachtet, „Da ihr doch oftermals ein Zimmer, ob es gleich „Nicht einſt ausnemend ſchoͤn, Bewunderns- wuͤrdig achtet. „Das Wunder-wuͤrdige Gebaͤude „Des Himmels und der Welt, „Die GOttes Finger Selbſt euch vorgeſtellt, „Erreg’t hingegen euch kein’ Anmut, keine Freude. Das heiſſt geprediget, das heiſſt gelehr’t, Wie man den Schoͤpfer recht auf eine Weiſe ehr’t, Die Seiner wuͤrdig iſt. Ach moͤgten ſolche Lehren Sich in der Chriſtenheit doch taͤglich mehren! Ach moͤgte man, wenn man vom andern Teil Des Glaubens uns den Jnhalt vorgetragen, Und von dem groſſen Sohn, zu unſ’rer Selen Heil, Was froͤhliches gelehrt, auch was vom erſten ſagen, Den Groſſen Vater auch in Seinem Werk’ erhoͤhn! Selbſt Chriſtus laͤſſt an euch ja den Befehl ergehn; Denn alſo lehrt Er oͤffentlich: Wer Meinen Vater ehrt, der ehret Mich. Anhang
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„Jn jener ungemeſſ’nen Ferne
„Sind lauter Sonnen, die an Schein
„Vermutlich gleich ſo groß, ja noch wol groͤſ-
ſer, ſeyn;
„Und alles dieſes wird von euch,
„Jhr blinde Menſchen, nicht betrachtet,
„Da ihr doch oftermals ein Zimmer, ob es
gleich
„Nicht einſt ausnemend ſchoͤn, Bewunderns-
wuͤrdig achtet.
„Das Wunder-wuͤrdige Gebaͤude
„Des Himmels und der Welt,
„Die GOttes Finger Selbſt euch vorgeſtellt,
„Erreg’t hingegen euch kein’ Anmut, keine
Freude.
Das heiſſt geprediget, das heiſſt gelehr’t,
Wie man den Schoͤpfer recht auf eine Weiſe ehr’t,
Die Seiner wuͤrdig iſt. Ach moͤgten ſolche Lehren
Sich in der Chriſtenheit doch taͤglich mehren!
Ach moͤgte man, wenn man vom andern Teil
Des Glaubens uns den Jnhalt vorgetragen,
Und von dem groſſen Sohn, zu unſ’rer Selen Heil,
Was froͤhliches gelehrt, auch was vom erſten ſagen,
Den Groſſen Vater auch in Seinem Werk’ erhoͤhn!
Selbſt Chriſtus laͤſſt an euch ja den Befehl ergehn;
Denn alſo lehrt Er oͤffentlich:
Wer Meinen Vater ehrt, der ehret Mich.
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