Von Erlen, Birken, Esch- und Eichen ein. An Flüssen södet man anitzo Deich' und Dämme, Daß die geschwoll'ne Flut das Land nicht überschwemme. Jn Gärten hebet man die Zwiebeln aus der Erde; Man sä't noch Petersil, Spinat, Rapunzel, Selleri, Endivien, Salat. Man stützt den Obst-Baum itzt, damit er durch die Schwerde Von seiner eig'nen Frucht nicht abgebrochen werde. Die Birnen fangen schon, samt Pfirschen, Zwetschen, Feigen, Jn diesem Monat' an, sich mürb' und reif zu zeigen. Man nimmt itzt Honig aus, die Gänse rupfet man, Auch geht bereits das Vogel-Stellen an.
Ach GOtt, für so viel tausend Gaben, Die wir aus Deiner Hand allein Jn solchem Ueberfluß empfangen haben; Laß mich doch im August oft froh und dankbar seyn!
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Von Erlen, Birken, Eſch- und Eichen ein. An Fluͤſſen ſoͤdet man anitzo Deich’ und Daͤmme, Daß die geſchwoll’ne Flut das Land nicht uͤberſchwemme. Jn Gaͤrten hebet man die Zwiebeln aus der Erde; Man ſaͤ’t noch Peterſil, Spinat, Rapunzel, Selleri, Endivien, Salat. Man ſtuͤtzt den Obſt-Baum itzt, damit er durch die Schwerde Von ſeiner eig’nen Frucht nicht abgebrochen werde. Die Birnen fangen ſchon, ſamt Pfirſchen, Zwetſchen, Feigen, Jn dieſem Monat’ an, ſich muͤrb’ und reif zu zeigen. Man nimmt itzt Honig aus, die Gaͤnſe rupfet man, Auch geht bereits das Vogel-Stellen an.
Ach GOtt, fuͤr ſo viel tauſend Gaben, Die wir aus Deiner Hand allein Jn ſolchem Ueberfluß empfangen haben; Laß mich doch im Auguſt oft froh und dankbar ſeyn!
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Von Erlen, Birken, Eſch- und Eichen ein.
An Fluͤſſen ſoͤdet man anitzo Deich’ und Daͤmme,
Daß die geſchwoll’ne Flut das Land nicht uͤberſchwemme.
Jn Gaͤrten hebet man die Zwiebeln aus der Erde;
Man ſaͤ’t noch Peterſil, Spinat,
Rapunzel, Selleri, Endivien, Salat.
Man ſtuͤtzt den Obſt-Baum itzt, damit er durch die Schwerde
Von ſeiner eig’nen Frucht nicht abgebrochen werde.
Die Birnen fangen ſchon, ſamt Pfirſchen, Zwetſchen, Feigen,
Jn dieſem Monat’ an, ſich muͤrb’ und reif zu zeigen.
Man nimmt itzt Honig aus, die Gaͤnſe rupfet man,
Auch geht bereits das Vogel-Stellen an.
Ach GOtt, fuͤr ſo viel tauſend Gaben,
Die wir aus Deiner Hand allein
Jn ſolchem Ueberfluß empfangen haben;
Laß mich doch im Auguſt oft froh und dankbar ſeyn!
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 483. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/519>, abgerufen am 22.11.2024.
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