Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727.
Der alles Gute kann, der alles Gute weiß, Wenn du dieß überzeuglich glaubest, Wie beydes deine Schuldigkeit; So weiß ich, daß zu keiner Zeit Du ferner, wie vorhin, des Schöpfers Ehre raubest, Die darin bloß, so viel an dir, besteht, Daß man von GOtt, wie es auch immer geht, Weil Er es allezeit zum Besten lenket, Auch allezeit das Beste denket. Das Beste nun ist dieß: recht überzeuget seyn, Daß alles gut, Was die selbst-ständ'ge Lieb' und ew'ge Weisheit thut. Befleissige dich denn ins künftige darauf Jn deinem ganzen Lebens-Lauf, Dasjenige, was GOtt thut, gut zu finden! Dieß ist ein Gottesdienst. Hiedurch wird GOtt geehrt Weit mehr, als wenn man selbst will alle Ding' ergründen, Weit mehr, als wenn man sich allein, Um selig dort und hier beglückt zu seyn, Zu seinem Vorwurf hat. Wirst du nun gegen GOtt hierauf gelassen seyn: So wird Er deinen Gram, Schimpf, Armut, Krankheit, Pein Entweder lindern oder heben, Wo
Der alles Gute kann, der alles Gute weiß, Wenn du dieß uͤberzeuglich glaubeſt, Wie beydes deine Schuldigkeit; So weiß ich, daß zu keiner Zeit Du ferner, wie vorhin, des Schoͤpfers Ehre raubeſt, Die darin bloß, ſo viel an dir, beſteht, Daß man von GOtt, wie es auch immer geht, Weil Er es allezeit zum Beſten lenket, Auch allezeit das Beſte denket. Das Beſte nun iſt dieß: recht uͤberzeuget ſeyn, Daß alles gut, Was die ſelbſt-ſtaͤnd’ge Lieb’ und ew’ge Weiſheit thut. Befleiſſige dich denn ins kuͤnftige darauf Jn deinem ganzen Lebens-Lauf, Dasjenige, was GOtt thut, gut zu finden! Dieß iſt ein Gottesdienſt. Hiedurch wird GOtt geehrt Weit mehr, als wenn man ſelbſt will alle Ding’ ergruͤnden, Weit mehr, als wenn man ſich allein, Um ſelig dort und hier begluͤckt zu ſeyn, Zu ſeinem Vorwurf hat. Wirſt du nun gegen GOtt hierauf gelaſſen ſeyn: So wird Er deinen Gram, Schimpf, Armut, Krankheit, Pein Entweder lindern oder heben, Wo
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Der alles Gute kann, der alles Gute weiß,
Der alles Gute will, Der Sein Geſchoͤpfe liebet.
Denn es iſt alles gut,
Was GOtt, die ew’ge Quell des ew’gen Guten, thut.
Kommt es dir anders fuͤr; ſo denke, wer du biſt,
Und wer Derjenige, Der alles wirket, iſt!
Dich wirſt du eitel, tumm, ſchwach, elend, voller Suͤnden;
Jhn aber ewig, weiſ’, allmaͤchtig, liebreich ſinden.
Wenn du dieß uͤberzeuglich glaubeſt,
Wie beydes deine Schuldigkeit;
So weiß ich, daß zu keiner Zeit
Du ferner, wie vorhin, des Schoͤpfers Ehre raubeſt,
Die darin bloß, ſo viel an dir, beſteht,
Daß man von GOtt, wie es auch immer geht,
Weil Er es allezeit zum Beſten lenket,
Auch allezeit das Beſte denket.
Das Beſte nun iſt dieß: recht uͤberzeuget ſeyn,
Daß alles gut,
Was die ſelbſt-ſtaͤnd’ge Lieb’ und ew’ge Weiſheit thut.
Befleiſſige dich denn ins kuͤnftige darauf
Jn deinem ganzen Lebens-Lauf,
Dasjenige, was GOtt thut, gut zu finden!
Dieß iſt ein Gottesdienſt. Hiedurch wird GOtt geehrt
Weit mehr, als wenn man ſelbſt will alle Ding’ ergruͤnden,
Weit mehr, als wenn man ſich allein,
Um ſelig dort und hier begluͤckt zu ſeyn,
Zu ſeinem Vorwurf hat.
Wirſt du nun gegen GOtt hierauf gelaſſen ſeyn:
So wird Er deinen Gram, Schimpf, Armut, Krankheit, Pein
Entweder lindern oder heben,
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