Sprich: wie kommts, daß in dem Grünen Alle Tropfen Thau so schön? Daher kommts, daß wir in ihnen Kleine Sonnen-Bilder sehn, Daß sie, wenn sie dieß bestralet, Sich in allen Tropfen malet. Bloß durch ihr so herrlich Bild Wird das Herz mit Lust erfüllt.
4.
Daß ein Demant, daß Krystallen, Kurz: die Cörper, welche glatt, Uns empfindlicher gefallen, Als die, welche rauh und matt, Macht, daß auf den äussern Grenzen Kleine Lichtes-Teile glänzen, Die daselbst so schön zu sehn, Weil sie plötzlich rückwärts gehn.
5.
Gold und andere Metallen, Ja auch eine schöne Haut Würden weniger gefallen, Und so gerne nicht geschau't, Wenn nicht ihre klare Glätte Geichsam einen Spiegel hätte, Worin uns'rer Sonnen Licht Angenem sich teilt und bricht.
6. Der
3.
Sprich: wie kommts, daß in dem Gruͤnen Alle Tropfen Thau ſo ſchoͤn? Daher kommts, daß wir in ihnen Kleine Sonnen-Bilder ſehn, Daß ſie, wenn ſie dieß beſtralet, Sich in allen Tropfen malet. Bloß durch ihr ſo herrlich Bild Wird das Herz mit Luſt erfuͤllt.
4.
Daß ein Demant, daß Kryſtallen, Kurz: die Coͤrper, welche glatt, Uns empfindlicher gefallen, Als die, welche rauh und matt, Macht, daß auf den aͤuſſern Grenzen Kleine Lichtes-Teile glaͤnzen, Die daſelbſt ſo ſchoͤn zu ſehn, Weil ſie ploͤtzlich ruͤckwaͤrts gehn.
5.
Gold und andere Metallen, Ja auch eine ſchoͤne Haut Wuͤrden weniger gefallen, Und ſo gerne nicht geſchau’t, Wenn nicht ihre klare Glaͤtte Geichſam einen Spiegel haͤtte, Worin unſ’rer Sonnen Licht Angenem ſich teilt und bricht.
6. Der
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3.
Sprich: wie kommts, daß in dem Gruͤnen
Alle Tropfen Thau ſo ſchoͤn?
Daher kommts, daß wir in ihnen
Kleine Sonnen-Bilder ſehn,
Daß ſie, wenn ſie dieß beſtralet,
Sich in allen Tropfen malet.
Bloß durch ihr ſo herrlich Bild
Wird das Herz mit Luſt erfuͤllt.
4.
Daß ein Demant, daß Kryſtallen,
Kurz: die Coͤrper, welche glatt,
Uns empfindlicher gefallen,
Als die, welche rauh und matt,
Macht, daß auf den aͤuſſern Grenzen
Kleine Lichtes-Teile glaͤnzen,
Die daſelbſt ſo ſchoͤn zu ſehn,
Weil ſie ploͤtzlich ruͤckwaͤrts gehn.
5.
Gold und andere Metallen,
Ja auch eine ſchoͤne Haut
Wuͤrden weniger gefallen,
Und ſo gerne nicht geſchau’t,
Wenn nicht ihre klare Glaͤtte
Geichſam einen Spiegel haͤtte,
Worin unſ’rer Sonnen Licht
Angenem ſich teilt und bricht.
6. Der
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/419>, abgerufen am 24.11.2024.
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