Halb von Knorpel, halb von Knochen Jst die Nase zugericht't, Daß sie, wär sie leicht gebrochen, Nicht verstellte das Gesicht. Doppelt sind die off'nen Thüren, Den Geruch nicht zu verlieren, Wenn vom Schleim von ungefehr Eine wo verstopfet wär.
49.
Ferner dienen diese Rören, Die zu zarte Feuchtigkeit Des Gehirnes auszuleeren; Ja noch gröss're Nutzbarkeit Spür't man von dem Athem-ziehen, Wenn durch der Natur Bemühen Luft durch ihre Rören fährt, Und dadurch die Lunge nährt.
50.
Wo nicht Luft ist, riecht man nimmer. Welche Weisheit! darum steht Der Geruch da, wo fast immer Luft im Athem in uns geht. Um die Eigenschaft der Speisen Auch zugleich mit anzuweisen, Naht der Mund der Nase sich, Welches recht verwunderlich.
51. Wenn
48.
Halb von Knorpel, halb von Knochen Jſt die Naſe zugericht’t, Daß ſie, waͤr ſie leicht gebrochen, Nicht verſtellte das Geſicht. Doppelt ſind die off’nen Thuͤren, Den Geruch nicht zu verlieren, Wenn vom Schleim von ungefehr Eine wo verſtopfet waͤr.
49.
Ferner dienen dieſe Roͤren, Die zu zarte Feuchtigkeit Des Gehirnes auszuleeren; Ja noch groͤſſ’re Nutzbarkeit Spuͤr’t man von dem Athem-ziehen, Wenn durch der Natur Bemuͤhen Luft durch ihre Roͤren faͤhrt, Und dadurch die Lunge naͤhrt.
50.
Wo nicht Luft iſt, riecht man nimmer. Welche Weiſheit! darum ſteht Der Geruch da, wo faſt immer Luft im Athem in uns geht. Um die Eigenſchaft der Speiſen Auch zugleich mit anzuweiſen, Naht der Mund der Naſe ſich, Welches recht verwunderlich.
51. Wenn
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48.
Halb von Knorpel, halb von Knochen
Jſt die Naſe zugericht’t,
Daß ſie, waͤr ſie leicht gebrochen,
Nicht verſtellte das Geſicht.
Doppelt ſind die off’nen Thuͤren,
Den Geruch nicht zu verlieren,
Wenn vom Schleim von ungefehr
Eine wo verſtopfet waͤr.
49.
Ferner dienen dieſe Roͤren,
Die zu zarte Feuchtigkeit
Des Gehirnes auszuleeren;
Ja noch groͤſſ’re Nutzbarkeit
Spuͤr’t man von dem Athem-ziehen,
Wenn durch der Natur Bemuͤhen
Luft durch ihre Roͤren faͤhrt,
Und dadurch die Lunge naͤhrt.
50.
Wo nicht Luft iſt, riecht man nimmer.
Welche Weiſheit! darum ſteht
Der Geruch da, wo faſt immer
Luft im Athem in uns geht.
Um die Eigenſchaft der Speiſen
Auch zugleich mit anzuweiſen,
Naht der Mund der Naſe ſich,
Welches recht verwunderlich.
51. Wenn
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/338>, abgerufen am 22.11.2024.
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