Und, welches recht verwunderlich, Durch ihre Meng' und Nähe sich Sehr drengen, jedennoch auch stützen. Jch freute mich Recht inniglich, Denn es war gar zu schön, Auch nur von weitem, anzusehn.
Doch überwog noch eine neue Freude Den holden Schmuck der schönen Augen-Weide, Die mich in süssem Glanz' anlachte, Als ich mit froher Sele dachte: Wo kommt dieß alles her? wer hat es so formiret? Wer hat die Bildungen gefärbt? wer distilliret Die Säfte, daß sie süsse werden? Wer bringt es aus der schwarzen Erden? Ja was noch mehr, wer schenkt es mir? Wer? Der grosse Schöpfer, GOtt der HErr: Jhm sey denn Preis und Dank dafür!
Mor-
Und, welches recht verwunderlich, Durch ihre Meng’ und Naͤhe ſich Sehr drengen, jedennoch auch ſtuͤtzen. Jch freute mich Recht inniglich, Denn es war gar zu ſchoͤn, Auch nur von weitem, anzuſehn.
Doch uͤberwog noch eine neue Freude Den holden Schmuck der ſchoͤnen Augen-Weide, Die mich in ſuͤſſem Glanz’ anlachte, Als ich mit froher Sele dachte: Wo kommt dieß alles her? wer hat es ſo formiret? Wer hat die Bildungen gefaͤrbt? wer diſtilliret Die Saͤfte, daß ſie ſuͤſſe werden? Wer bringt es aus der ſchwarzen Erden? Ja was noch mehr, wer ſchenkt es mir? Wer? Der groſſe Schoͤpfer, GOtt der HErr: Jhm ſey denn Preis und Dank dafuͤr!
Mor-
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Und, welches recht verwunderlich,</l><lb/><l>Durch ihre Meng’ und Naͤhe ſich</l><lb/><l>Sehr drengen, jedennoch auch ſtuͤtzen.</l><lb/><l>Jch freute mich</l><lb/><l>Recht inniglich,</l><lb/><l>Denn es war gar zu ſchoͤn,</l><lb/><l>Auch nur von weitem, anzuſehn.</l></lg><lb/><lgn="84"><l>Doch uͤberwog noch eine neue Freude</l><lb/><l>Den holden Schmuck der ſchoͤnen Augen-Weide,</l><lb/><l>Die mich in ſuͤſſem Glanz’ anlachte,</l><lb/><l>Als ich mit froher Sele dachte:</l><lb/><l>Wo kommt dieß alles her? wer hat es ſo formiret?</l><lb/><l>Wer hat die Bildungen gefaͤrbt? wer diſtilliret</l><lb/><l>Die Saͤfte, daß ſie ſuͤſſe werden?</l><lb/><l>Wer bringt es aus der ſchwarzen Erden?</l><lb/><l>Ja was noch mehr, wer ſchenkt es mir?</l><lb/><l>Wer?</l><lb/><l>Der groſſe Schoͤpfer, GOtt der HErr:</l><lb/><l>Jhm ſey denn Preis und Dank dafuͤr!</l></lg></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Mor-</hi></fw><lb/></div></body></text></TEI>
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Und, welches recht verwunderlich,
Durch ihre Meng’ und Naͤhe ſich
Sehr drengen, jedennoch auch ſtuͤtzen.
Jch freute mich
Recht inniglich,
Denn es war gar zu ſchoͤn,
Auch nur von weitem, anzuſehn.
Doch uͤberwog noch eine neue Freude
Den holden Schmuck der ſchoͤnen Augen-Weide,
Die mich in ſuͤſſem Glanz’ anlachte,
Als ich mit froher Sele dachte:
Wo kommt dieß alles her? wer hat es ſo formiret?
Wer hat die Bildungen gefaͤrbt? wer diſtilliret
Die Saͤfte, daß ſie ſuͤſſe werden?
Wer bringt es aus der ſchwarzen Erden?
Ja was noch mehr, wer ſchenkt es mir?
Wer?
Der groſſe Schoͤpfer, GOtt der HErr:
Jhm ſey denn Preis und Dank dafuͤr!
Mor-
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/258>, abgerufen am 03.12.2024.
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