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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727.

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Vorrede.
Raben, die Vögel überhaupt, und die
Liljen vorstellet, die ohne ihre einzige Sor-
ge von GOTT ernähret, und geschmückt
werden. Kaufet man nicht zween
Sperlinge/ spricht Er, um einen Pfen-
nig? Noch fällt derselben keiner auf
die Erde/ ohne meinen Vater.
(z) Ne-
met wahr der Raben!
(aa) Sehet
die Vögel unter dem Himmel an! Sie
säen nicht/ sie erndten nicht/ sie samm-
len nicht in die Scheunen; und euer
Himmlischer Vater ernähret sie doch.
Schauet die Liljen auf dem Felde/ wie
sie wachsen! Sie arbeiten nicht/ auch
spinnen sie nicht; Jch sage euch aber/
daß auch Salomo in aller seiner Herr-
lichkeit nicht ist bekleidet gewesen/ wie
derselben eins.
(bb)

Ja die Schrift bestrafet diejenigen
sehr hart, welche die Geschöpfe GOttes
so kaltsinnig übersehen, oder, wie sie selbst
redet, die an den sichtbarlichen Gütern
Den/ Der es ist/ nicht erkennen/ und
an den Werken nicht sehen/ wer der
Meister ist.
(cc) David schilt sie für Nar-
ren,
und Jesaias rufet das Wehe über sie

aus.
(z) Matth. X, 29.
(aa) Luc. IIX, 24.
(bb) Matth. VI, 26. 28. 29.
(cc) Sap. XIII, 1.
** 2

Vorrede.
Raben, die Voͤgel uͤberhaupt, und die
Liljen vorſtellet, die ohne ihre einzige Sor-
ge von GOTT ernaͤhret, und geſchmuͤckt
werden. Kaufet man nicht zween
Sperlinge/ ſpricht Er, um einen Pfen-
nig? Noch faͤllt derſelben keiner auf
die Erde/ ohne meinen Vater.
(z) Ne-
met wahr der Raben!
(aa) Sehet
die Voͤgel unter dem Himmel an! Sie
ſaͤen nicht/ ſie erndten nicht/ ſie ſamm-
len nicht in die Scheunen; und euer
Himmliſcher Vater ernaͤhret ſie doch.
Schauet die Liljen auf dem Felde/ wie
ſie wachſen! Sie arbeiten nicht/ auch
ſpinnen ſie nicht; Jch ſage euch aber/
daß auch Salomo in aller ſeiner Herr-
lichkeit nicht iſt bekleidet geweſen/ wie
derſelben eins.
(bb)

Ja die Schrift beſtrafet diejenigen
ſehr hart, welche die Geſchoͤpfe GOttes
ſo kaltſinnig uͤberſehen, oder, wie ſie ſelbſt
redet, die an den ſichtbarlichen Guͤtern
Den/ Der es iſt/ nicht erkennen/ und
an den Werken nicht ſehen/ wer der
Meiſter iſt.
(cc) David ſchilt ſie fuͤr Nar-
ren,
und Jeſaias rufet das Wehe uͤber ſie

aus.
(z) Matth. X, 29.
(aa) Luc. IIX, 24.
(bb) Matth. VI, 26. 28. 29.
(cc) Sap. XIII, 1.
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[0023] Vorrede. Raben, die Voͤgel uͤberhaupt, und die Liljen vorſtellet, die ohne ihre einzige Sor- ge von GOTT ernaͤhret, und geſchmuͤckt werden. Kaufet man nicht zween Sperlinge/ ſpricht Er, um einen Pfen- nig? Noch faͤllt derſelben keiner auf die Erde/ ohne meinen Vater. (z) Ne- met wahr der Raben! (aa) Sehet die Voͤgel unter dem Himmel an! Sie ſaͤen nicht/ ſie erndten nicht/ ſie ſamm- len nicht in die Scheunen; und euer Himmliſcher Vater ernaͤhret ſie doch. Schauet die Liljen auf dem Felde/ wie ſie wachſen! Sie arbeiten nicht/ auch ſpinnen ſie nicht; Jch ſage euch aber/ daß auch Salomo in aller ſeiner Herr- lichkeit nicht iſt bekleidet geweſen/ wie derſelben eins. (bb) Ja die Schrift beſtrafet diejenigen ſehr hart, welche die Geſchoͤpfe GOttes ſo kaltſinnig uͤberſehen, oder, wie ſie ſelbſt redet, die an den ſichtbarlichen Guͤtern Den/ Der es iſt/ nicht erkennen/ und an den Werken nicht ſehen/ wer der Meiſter iſt. (cc) David ſchilt ſie fuͤr Nar- ren, und Jeſaias rufet das Wehe uͤber ſie aus. (z) Matth. X, 29. (aa) Luc. IIX, 24. (bb) Matth. VI, 26. 28. 29. (cc) Sap. XIII, 1. ** 2

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Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/23>, abgerufen am 28.03.2024.