Wie ich denn würklich einst mit seiner kleinen Hand Von seinem Aug' ihn etwas wischen sah. Ach, dacht' ich, da auch uns so manche Schönheit nah, Ach taugte doch ein Frosch uns anzufrischen, Auch so, wie er die Augen auszuwischen!
Ach laß, geliebter Mensch, des Wassers klares Naß, Wie es ein Spiegel ist von GOttes Werken, Worin wir ihren Glanz gedoppelt merken; Zur Stärkung des Gesichts ein reines Brillen-Glas, Um GOttes Wunder auf der Erden Viel deutlicher zu schauen, seyn! Ja laß es, um so gar den sonst verborg'nen Schein Der Gottheit selbst zu sehn, ein Perspectiv dir werden!
Die
Wie ich denn wuͤrklich einſt mit ſeiner kleinen Hand Von ſeinem Aug’ ihn etwas wiſchen ſah. Ach, dacht’ ich, da auch uns ſo manche Schoͤnheit nah, Ach taugte doch ein Froſch uns anzufriſchen, Auch ſo, wie er die Augen auszuwiſchen!
Ach laß, geliebter Menſch, des Waſſers klares Naß, Wie es ein Spiegel iſt von GOttes Werken, Worin wir ihren Glanz gedoppelt merken; Zur Staͤrkung des Geſichts ein reines Brillen-Glas, Um GOttes Wunder auf der Erden Viel deutlicher zu ſchauen, ſeyn! Ja laß es, um ſo gar den ſonſt verborg’nen Schein Der Gottheit ſelbſt zu ſehn, ein Perſpectiv dir werden!
Die
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Wie ich denn wuͤrklich einſt mit ſeiner kleinen Hand</l><lb/><l>Von ſeinem Aug’ ihn etwas wiſchen ſah.</l><lb/><l>Ach, dacht’ ich, da auch uns ſo manche Schoͤnheit nah,</l><lb/><l>Ach taugte doch ein Froſch uns anzufriſchen,</l><lb/><l>Auch ſo, wie er die Augen auszuwiſchen!</l></lg><lb/><lgn="8"><l>Ach laß, geliebter Menſch, des Waſſers klares Naß,</l><lb/><l>Wie es ein Spiegel iſt von GOttes Werken,</l><lb/><l>Worin wir ihren Glanz gedoppelt merken;</l><lb/><l>Zur Staͤrkung des Geſichts ein reines Brillen-Glas,</l><lb/><l>Um GOttes Wunder auf der Erden</l><lb/><l>Viel deutlicher zu ſchauen, ſeyn!</l><lb/><l>Ja laß es, um ſo gar den ſonſt verborg’nen Schein</l><lb/><l>Der Gottheit ſelbſt zu ſehn, ein Perſpectiv dir werden!</l></lg></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Die</hi></fw><lb/></div></body></text></TEI>
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Wie ich denn wuͤrklich einſt mit ſeiner kleinen Hand
Von ſeinem Aug’ ihn etwas wiſchen ſah.
Ach, dacht’ ich, da auch uns ſo manche Schoͤnheit nah,
Ach taugte doch ein Froſch uns anzufriſchen,
Auch ſo, wie er die Augen auszuwiſchen!
Ach laß, geliebter Menſch, des Waſſers klares Naß,
Wie es ein Spiegel iſt von GOttes Werken,
Worin wir ihren Glanz gedoppelt merken;
Zur Staͤrkung des Geſichts ein reines Brillen-Glas,
Um GOttes Wunder auf der Erden
Viel deutlicher zu ſchauen, ſeyn!
Ja laß es, um ſo gar den ſonſt verborg’nen Schein
Der Gottheit ſelbſt zu ſehn, ein Perſpectiv dir werden!
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/196>, abgerufen am 21.11.2024.
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