So würde sich doch uns're Zier Viel eher mindern, als vermehren. Darum so schau noch heut' uns an, Weil keiner dich versichern kann, Daß du uns morgen wieder findest. Ach wenn du dieß zugleich auch so verstündest, Daß wir vermutlich dir: Doch du uns ebenfalls kannst, weichen. So plötzlich als wie wir, So plötzlich kannst auch du, erbleichen. Wer weiß, ob wir darum allein Nicht bloß so flüchtig worden seyn, Daß, die Betrachtung zu verschieben, Dir kein' Entschuldigungen blieben.
Noch
D 5
So wuͤrde ſich doch unſ’re Zier Viel eher mindern, als vermehren. Darum ſo ſchau noch heut’ uns an, Weil keiner dich verſichern kann, Daß du uns morgen wieder findeſt. Ach wenn du dieß zugleich auch ſo verſtuͤndeſt, Daß wir vermutlich dir: Doch du uns ebenfalls kannſt, weichen. So ploͤtzlich als wie wir, So ploͤtzlich kannſt auch du, erbleichen. Wer weiß, ob wir darum allein Nicht bloß ſo fluͤchtig worden ſeyn, Daß, die Betrachtung zu verſchieben, Dir kein’ Entſchuldigungen blieben.
Noch
D 5
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So wuͤrde ſich doch unſ’re Zier
Viel eher mindern, als vermehren.
Darum ſo ſchau noch heut’ uns an,
Weil keiner dich verſichern kann,
Daß du uns morgen wieder findeſt.
Ach wenn du dieß zugleich auch ſo verſtuͤndeſt,
Daß wir vermutlich dir:
Doch du uns ebenfalls kannſt, weichen.
So ploͤtzlich als wie wir,
So ploͤtzlich kannſt auch du, erbleichen.
Wer weiß, ob wir darum allein
Nicht bloß ſo fluͤchtig worden ſeyn,
Daß, die Betrachtung zu verſchieben,
Dir kein’ Entſchuldigungen blieben.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/93>, abgerufen am 12.01.2025.
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