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Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727.

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Abschiede aus dieser Welt muste es sich fügen / daß der Wohlseelige Mann einen ohnversehenden schweren Fall that / der zwar seinem Leibe keinen auserlichen Schaden zufügete / aber ohne zweiffel durch den davon gehabten Schrecken / den ruhenden Stein sowohl als das Geblüt möchte in Bewegung gebracht haben. Indem gar balde darauf der Wohlseelige Herr Abt merckte / daß Er nicht mehr so gut / als sonsten / die Speisen vertragen kunte / und täglich nach genommenen Essen eine Ubelkeit / und Art von Coliqven, nebst einen ungewöhnlichen Durst und Truckniß im Halse verspührete. Bey diesen Umständen fande nun der Wohlseelige Mann gar leichte / daß es nöhtig seyn würde gegen solche Beschwerung dienliche Mittel zugebrauchen / allein wegen unterhanden habenden Information, und nahe bevorstehenden Fest-Arbeit / fassete Er die Resolution, selbige erst nach GOttes Willen zurück zulegen / um hernach mit mehrer Müsse seiner Gesundheit warten zu können / und gebrauchte zu solchem Ende nur für der Hand einige Ihm sonst gewöhnliche Mittel. Inzwischen kam die Zeit herbey / daß Er zu einer Hoch-Fürstl. Andacht eine Reise nach hiesiger Hoch-Fürstl. Residentz thun solte. Die Er dann auch ohngeachtet Er des Tages zuvor schon etwas von Stein-Schmertzen verspüret / in der festen Hoffnung / daß Ihm der grosse GOtt / zu seiner bevorstehenden Arbeit

Abschiede aus dieser Welt muste es sich fügen / daß der Wohlseelige Mann einen ohnversehenden schweren Fall that / der zwar seinem Leibe keinen auserlichen Schaden zufügete / aber ohne zweiffel durch den davon gehabten Schrecken / den ruhenden Stein sowohl als das Geblüt möchte in Bewegung gebracht haben. Indem gar balde darauf der Wohlseelige Herr Abt merckte / daß Er nicht mehr so gut / als sonsten / die Speisen vertragen kunte / und täglich nach genommenen Essen eine Ubelkeit / und Art von Coliqven, nebst einen ungewöhnlichen Durst und Truckniß im Halse verspührete. Bey diesen Umständen fande nun der Wohlseelige Mann gar leichte / daß es nöhtig seyn würde gegen solche Beschwerung dienliche Mittel zugebrauchen / allein wegen unterhanden habenden Information, und nahe bevorstehenden Fest-Arbeit / fassete Er die Resolution, selbige erst nach GOttes Willen zurück zulegen / um hernach mit mehrer Müsse seiner Gesundheit warten zu können / und gebrauchte zu solchem Ende nur für der Hand einige Ihm sonst gewöhnliche Mittel. Inzwischen kam die Zeit herbey / daß Er zu einer Hoch-Fürstl. Andacht eine Reise nach hiesiger Hoch-Fürstl. Residentz thun solte. Die Er dann auch ohngeachtet Er des Tages zuvor schon etwas von Stein-Schmertzen verspüret / in der festen Hoffnung / daß Ihm der grosse GOtt / zu seiner bevorstehenden Arbeit

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Abschiede aus dieser Welt muste es sich fügen / daß der Wohlseelige Mann                      einen ohnversehenden schweren Fall that / der zwar seinem Leibe keinen                      auserlichen Schaden zufügete / aber ohne zweiffel durch den davon gehabten                      Schrecken / den ruhenden Stein sowohl als das Geblüt möchte in Bewegung gebracht                      haben. Indem gar balde darauf der Wohlseelige Herr Abt merckte / daß Er nicht                      mehr so gut / als sonsten / die Speisen vertragen kunte / und täglich nach                      genommenen Essen eine Ubelkeit / und Art von Coliqven, nebst einen                      ungewöhnlichen Durst und Truckniß im Halse verspührete. Bey diesen Umständen                      fande nun der Wohlseelige Mann gar leichte / daß es nöhtig seyn würde gegen                      solche Beschwerung dienliche Mittel zugebrauchen / allein wegen unterhanden                      habenden Information, und nahe bevorstehenden Fest-Arbeit / fassete Er die                      Resolution, selbige erst nach GOttes Willen zurück zulegen / um hernach mit                      mehrer Müsse seiner Gesundheit warten zu können / und gebrauchte zu solchem Ende                      nur für der Hand einige Ihm sonst gewöhnliche Mittel. Inzwischen kam die Zeit                      herbey / daß Er zu einer Hoch-Fürstl. Andacht eine Reise nach hiesiger                      Hoch-Fürstl. Residentz thun solte. Die Er dann auch ohngeachtet Er des Tages                      zuvor schon etwas von Stein-Schmertzen verspüret / in der festen Hoffnung / daß                      Ihm der grosse GOtt / zu seiner bevorstehenden Arbeit
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[63/0071] Abschiede aus dieser Welt muste es sich fügen / daß der Wohlseelige Mann einen ohnversehenden schweren Fall that / der zwar seinem Leibe keinen auserlichen Schaden zufügete / aber ohne zweiffel durch den davon gehabten Schrecken / den ruhenden Stein sowohl als das Geblüt möchte in Bewegung gebracht haben. Indem gar balde darauf der Wohlseelige Herr Abt merckte / daß Er nicht mehr so gut / als sonsten / die Speisen vertragen kunte / und täglich nach genommenen Essen eine Ubelkeit / und Art von Coliqven, nebst einen ungewöhnlichen Durst und Truckniß im Halse verspührete. Bey diesen Umständen fande nun der Wohlseelige Mann gar leichte / daß es nöhtig seyn würde gegen solche Beschwerung dienliche Mittel zugebrauchen / allein wegen unterhanden habenden Information, und nahe bevorstehenden Fest-Arbeit / fassete Er die Resolution, selbige erst nach GOttes Willen zurück zulegen / um hernach mit mehrer Müsse seiner Gesundheit warten zu können / und gebrauchte zu solchem Ende nur für der Hand einige Ihm sonst gewöhnliche Mittel. Inzwischen kam die Zeit herbey / daß Er zu einer Hoch-Fürstl. Andacht eine Reise nach hiesiger Hoch-Fürstl. Residentz thun solte. Die Er dann auch ohngeachtet Er des Tages zuvor schon etwas von Stein-Schmertzen verspüret / in der festen Hoffnung / daß Ihm der grosse GOtt / zu seiner bevorstehenden Arbeit

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Zitationshilfe: Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/breymann_vertreibung_1727/71>, abgerufen am 28.04.2024.