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Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727.

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ger? oder Blösse? oder Gefährlichkeit? oder Schwerdt? in dem allen überwinden wir weit um des Willen der uns geliebet hat.

II. Es bestehet aber die Vertreibung der Bitterkeit des Todes / welches das andere / so wir aus unserm Texte zu betrachten laben / darin / daß sie / wie der Text sagt / den Tod nicht sehen ewiglich. Den Tod sehen / heisset nach der Ebräischen Redens-Art / den Tod empfinden / und fühlen. Dann das Wort sehen schliesset bey den Ebräern alle Sinne und deren Empfindung und Wirckung in sich. Wenn wir nun den Tod recht betrachten / so finden wir / daß er dreyerley sey: der natürliche / der geistliche / und der ewige Tod.

Der natürliche Tod ist eine Trennung Leibes und der Seelen. Und ob gleich GOtt / der das Leben selber ist / den Menschen unsterblich erschaffen / so daß er in Ewigkeit nicht würde gestorben seyn / wann er nicht gesündiget; so ist doch durch einen Menschen die Sünde kommen in die Welt / und der Tod durch die Sünde / und ist also der Tod zu allen Menschen hindurch gedrungen / dieweil sie alle ge-

ger? oder Blösse? oder Gefährlichkeit? oder Schwerdt? in dem allen überwinden wir weit um des Willen der uns geliebet hat.

II. Es bestehet aber die Vertreibung der Bitterkeit des Todes / welches das andere / so wir aus unserm Texte zu betrachten laben / darin / daß sie / wie der Text sagt / den Tod nicht sehen ewiglich. Den Tod sehen / heisset nach der Ebräischen Redens-Art / den Tod empfinden / und fühlen. Dann das Wort sehen schliesset bey den Ebräern alle Sinne und deren Empfindung und Wirckung in sich. Wenn wir nun den Tod recht betrachten / so finden wir / daß er dreyerley sey: der natürliche / der geistliche / und der ewige Tod.

Der natürliche Tod ist eine Trennung Leibes und der Seelen. Und ob gleich GOtt / der das Leben selber ist / den Menschen unsterblich erschaffen / so daß er in Ewigkeit nicht würde gestorben seyn / wann er nicht gesündiget; so ist doch durch einen Menschen die Sünde kommen in die Welt / und der Tod durch die Sünde / und ist also der Tod zu allen Menschen hindurch gedrungen / dieweil sie alle ge-

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[31/0039] ger? oder Blösse? oder Gefährlichkeit? oder Schwerdt? in dem allen überwinden wir weit um des Willen der uns geliebet hat. II. Es bestehet aber die Vertreibung der Bitterkeit des Todes / welches das andere / so wir aus unserm Texte zu betrachten laben / darin / daß sie / wie der Text sagt / den Tod nicht sehen ewiglich. Den Tod sehen / heisset nach der Ebräischen Redens-Art / den Tod empfinden / und fühlen. Dann das Wort sehen schliesset bey den Ebräern alle Sinne und deren Empfindung und Wirckung in sich. Wenn wir nun den Tod recht betrachten / so finden wir / daß er dreyerley sey: der natürliche / der geistliche / und der ewige Tod. Der natürliche Tod ist eine Trennung Leibes und der Seelen. Und ob gleich GOtt / der das Leben selber ist / den Menschen unsterblich erschaffen / so daß er in Ewigkeit nicht würde gestorben seyn / wann er nicht gesündiget; so ist doch durch einen Menschen die Sünde kommen in die Welt / und der Tod durch die Sünde / und ist also der Tod zu allen Menschen hindurch gedrungen / dieweil sie alle ge-

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Zitationshilfe: Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/breymann_vertreibung_1727/39>, abgerufen am 22.11.2024.