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Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901.

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Kameraden, nicht durch Zeitschriften und Tagesblätter,
nicht durch Lügen und Verleumdungen, nicht durch
Verheißungen und Drohungen euch irgend wie
beirren lasset, wenn sie täglich sehen, wie ihr treu
und gewissenhaft den Weg der Pflicht und der Tugend
wandelt? Werden dann nicht euere Frauen mit großer
Bewunderung, mit inniger Liebe, ja mit freudigem
Stolze zu euch ausblicken? Denn die christliche Gattin
liebt um so stärker und inniger ihren Gatten, je mehr
sie hoffen darf, dereinst auch in ewiger Liebe dort oben
im Himmel mit ihm vereinigt zu werden. Aber auch
die andere Frage stelle ich an die christlichen Männer:
Kann man sich noch wundern, daß aus so vielen Ehen
die wahre Liebe und der goldene Frieden geschwunden,
daß so manche Frauen keine Achtung und keine rechte
Liebe mehr zu ihren Männern fühlen, da diese Männer
in ihrem Herzen keine Faser mehr für ihren unend-
lichen Gott besitzen, da sie Tag für Tag durch ihre
Gottlosigkeit, durch ihr niedriges und gemeines Denken
und Handeln sich als ehrlos und verachtungswürdig
hinstellen? Seid und bleibt tugendhafte und tief
religiöse Männer, und ihr werdet alle Tage eueres
Lebens den ersten Platz der Achtung und der Liebe in
dem Herzen euerer Gattin einnehmen.

Noch ein dritter Nutzen geht aus der Religiosität
des Mannes für das Weib hervor. Sie wird um so
freudiger und besser ihren wichtigen Beruf erfüllen, je
tüchtiger und religiöser ihr Mann ist. Zwar ist der
Beruf des Weibes ein mehr stiller und bescheidener als

Kameraden, nicht durch Zeitschriften und Tagesblätter,
nicht durch Lügen und Verleumdungen, nicht durch
Verheißungen und Drohungen euch irgend wie
beirren lasset, wenn sie täglich sehen, wie ihr treu
und gewissenhaft den Weg der Pflicht und der Tugend
wandelt? Werden dann nicht euere Frauen mit großer
Bewunderung, mit inniger Liebe, ja mit freudigem
Stolze zu euch ausblicken? Denn die christliche Gattin
liebt um so stärker und inniger ihren Gatten, je mehr
sie hoffen darf, dereinst auch in ewiger Liebe dort oben
im Himmel mit ihm vereinigt zu werden. Aber auch
die andere Frage stelle ich an die christlichen Männer:
Kann man sich noch wundern, daß aus so vielen Ehen
die wahre Liebe und der goldene Frieden geschwunden,
daß so manche Frauen keine Achtung und keine rechte
Liebe mehr zu ihren Männern fühlen, da diese Männer
in ihrem Herzen keine Faser mehr für ihren unend-
lichen Gott besitzen, da sie Tag für Tag durch ihre
Gottlosigkeit, durch ihr niedriges und gemeines Denken
und Handeln sich als ehrlos und verachtungswürdig
hinstellen? Seid und bleibt tugendhafte und tief
religiöse Männer, und ihr werdet alle Tage eueres
Lebens den ersten Platz der Achtung und der Liebe in
dem Herzen euerer Gattin einnehmen.

Noch ein dritter Nutzen geht aus der Religiosität
des Mannes für das Weib hervor. Sie wird um so
freudiger und besser ihren wichtigen Beruf erfüllen, je
tüchtiger und religiöser ihr Mann ist. Zwar ist der
Beruf des Weibes ein mehr stiller und bescheidener als

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[19/0031] Kameraden, nicht durch Zeitschriften und Tagesblätter, nicht durch Lügen und Verleumdungen, nicht durch Verheißungen und Drohungen euch irgend wie beirren lasset, wenn sie täglich sehen, wie ihr treu und gewissenhaft den Weg der Pflicht und der Tugend wandelt? Werden dann nicht euere Frauen mit großer Bewunderung, mit inniger Liebe, ja mit freudigem Stolze zu euch ausblicken? Denn die christliche Gattin liebt um so stärker und inniger ihren Gatten, je mehr sie hoffen darf, dereinst auch in ewiger Liebe dort oben im Himmel mit ihm vereinigt zu werden. Aber auch die andere Frage stelle ich an die christlichen Männer: Kann man sich noch wundern, daß aus so vielen Ehen die wahre Liebe und der goldene Frieden geschwunden, daß so manche Frauen keine Achtung und keine rechte Liebe mehr zu ihren Männern fühlen, da diese Männer in ihrem Herzen keine Faser mehr für ihren unend- lichen Gott besitzen, da sie Tag für Tag durch ihre Gottlosigkeit, durch ihr niedriges und gemeines Denken und Handeln sich als ehrlos und verachtungswürdig hinstellen? Seid und bleibt tugendhafte und tief religiöse Männer, und ihr werdet alle Tage eueres Lebens den ersten Platz der Achtung und der Liebe in dem Herzen euerer Gattin einnehmen. Noch ein dritter Nutzen geht aus der Religiosität des Mannes für das Weib hervor. Sie wird um so freudiger und besser ihren wichtigen Beruf erfüllen, je tüchtiger und religiöser ihr Mann ist. Zwar ist der Beruf des Weibes ein mehr stiller und bescheidener als

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Zitationshilfe: Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/31>, abgerufen am 21.11.2024.