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Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901.

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Kirche zu schämen, die selbst nach dem Urtheile un-
parteiischer Andersgläubigen so Großartiges und Herr-
liches gewirkt hat zum Heile und Segen der Mensch-
heit; unserer Kirche, die von den heftigsten Stürmen
nicht niedergeworfen wurde, sondern aus allen, auch
den größten Verfolgungen, immer siegreich, immer ver-
jüngt und neu gestärkt hervorging, während Alles um
sie herum in Trümmer sankt, auch die Throne der
mächtigsten Herrscher? haben wir Ursache, uns unserer
Kirche zu schämen, die da zu allen Zeiten eine große
Anzahl der edelsten, besten und weisesten Menschen als
ihre treuesten Kinder aufzählen konnte, die stets eine
stattliche Anzahl großer Tugendhelden und Wohlthäter
der menschlichen Gesellschaft erzeugt hat? Ja wahrhaf-
tig, sich einer solchen Kirche zu schämen, ist Unverstand
und unbegreifliche Thorheit.

Auch der Kirche im Mittelalter brauchen wir uns
nicht zu schämen. So lange das kasernenbauende neun-
zehnte Jahrhundert nicht im Stande ist, so großartige
Kunstwerke in's Leben zu rufen, wie dies das Mittel-
alter in seinen herrlichen Domen gethan hat, und so
lange es die wundervollen Schöpfungen jener Zeit
kaum mit aller Mühe erhalten kann, hat es keine Ur-
sache, mit stolzer Verachtung auf das Mittelalter herab-
zublicken und ihm Finsterniß zum Vorwurfe zu machen.
War nicht auch im Mittelalter die Kirche die geistige
Sonne, von der Cultur und Civilisation, Bildung und
milde, christliche Sitten für die Menschheit ausgingen?
Auf welch' niedriger Stufe der Bildung und Gesittung

Kirche zu schämen, die selbst nach dem Urtheile un-
parteiischer Andersgläubigen so Großartiges und Herr-
liches gewirkt hat zum Heile und Segen der Mensch-
heit; unserer Kirche, die von den heftigsten Stürmen
nicht niedergeworfen wurde, sondern aus allen, auch
den größten Verfolgungen, immer siegreich, immer ver-
jüngt und neu gestärkt hervorging, während Alles um
sie herum in Trümmer sankt, auch die Throne der
mächtigsten Herrscher? haben wir Ursache, uns unserer
Kirche zu schämen, die da zu allen Zeiten eine große
Anzahl der edelsten, besten und weisesten Menschen als
ihre treuesten Kinder aufzählen konnte, die stets eine
stattliche Anzahl großer Tugendhelden und Wohlthäter
der menschlichen Gesellschaft erzeugt hat? Ja wahrhaf-
tig, sich einer solchen Kirche zu schämen, ist Unverstand
und unbegreifliche Thorheit.

Auch der Kirche im Mittelalter brauchen wir uns
nicht zu schämen. So lange das kasernenbauende neun-
zehnte Jahrhundert nicht im Stande ist, so großartige
Kunstwerke in's Leben zu rufen, wie dies das Mittel-
alter in seinen herrlichen Domen gethan hat, und so
lange es die wundervollen Schöpfungen jener Zeit
kaum mit aller Mühe erhalten kann, hat es keine Ur-
sache, mit stolzer Verachtung auf das Mittelalter herab-
zublicken und ihm Finsterniß zum Vorwurfe zu machen.
War nicht auch im Mittelalter die Kirche die geistige
Sonne, von der Cultur und Civilisation, Bildung und
milde, christliche Sitten für die Menschheit ausgingen?
Auf welch' niedriger Stufe der Bildung und Gesittung

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[156/0168] Kirche zu schämen, die selbst nach dem Urtheile un- parteiischer Andersgläubigen so Großartiges und Herr- liches gewirkt hat zum Heile und Segen der Mensch- heit; unserer Kirche, die von den heftigsten Stürmen nicht niedergeworfen wurde, sondern aus allen, auch den größten Verfolgungen, immer siegreich, immer ver- jüngt und neu gestärkt hervorging, während Alles um sie herum in Trümmer sankt, auch die Throne der mächtigsten Herrscher? haben wir Ursache, uns unserer Kirche zu schämen, die da zu allen Zeiten eine große Anzahl der edelsten, besten und weisesten Menschen als ihre treuesten Kinder aufzählen konnte, die stets eine stattliche Anzahl großer Tugendhelden und Wohlthäter der menschlichen Gesellschaft erzeugt hat? Ja wahrhaf- tig, sich einer solchen Kirche zu schämen, ist Unverstand und unbegreifliche Thorheit. Auch der Kirche im Mittelalter brauchen wir uns nicht zu schämen. So lange das kasernenbauende neun- zehnte Jahrhundert nicht im Stande ist, so großartige Kunstwerke in's Leben zu rufen, wie dies das Mittel- alter in seinen herrlichen Domen gethan hat, und so lange es die wundervollen Schöpfungen jener Zeit kaum mit aller Mühe erhalten kann, hat es keine Ur- sache, mit stolzer Verachtung auf das Mittelalter herab- zublicken und ihm Finsterniß zum Vorwurfe zu machen. War nicht auch im Mittelalter die Kirche die geistige Sonne, von der Cultur und Civilisation, Bildung und milde, christliche Sitten für die Menschheit ausgingen? Auf welch' niedriger Stufe der Bildung und Gesittung

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Zitationshilfe: Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/168>, abgerufen am 23.11.2024.