Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901.weitere Kreise erfaßt, ist immer drückender geworden 5. Endlich führt die Entheiligung des Sonntags, wenn weitere Kreise erfaßt, ist immer drückender geworden 5. Endlich führt die Entheiligung des Sonntags, wenn <TEI> <text> <body> <div n="6"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0157" xml:id="B836_001_1901_pb0145_0001" n="145"/> weitere Kreise erfaßt, ist immer drückender geworden<lb/> und hat so eine sociale Unzufriedenheit erzeugt, welcher<lb/> die Staatsmänner angstvoll und rathlos gegenüberstehen.<lb/> Und doch waren alle Hände thätig, hat man alle<lb/> Naturkräfte ausgebeutet, hat man tausend und tausend<lb/> Maschinen in Bewegung gesetzt und sind fort und fort<lb/> zahllose Eisenbahnzüge mit Blitzesschnelle durch unsere<lb/> Länder dahingeeilt; Alles geschah im Interesse des<lb/> Geldes und des Erwerbes; Alles hat man gethan, um<lb/> die Völker durch einen allgemeinen Wohlstand zu be-<lb/> glücken. Nur Eines hat man vergessen, daß nämlich<lb/> an Gottes Segen Alles gelegen sei, wie dies die<lb/> Ueberzeugung unserer Vorfahren war. <q>„ <hi rendition="#g">Wenn der<lb/> Herr das Haus nicht baut, so arbeiten<lb/> Jene, die daran bauen, umsonst</hi>“</q> (Ps. 126).<lb/> Den Segen Gottes aber mußte man verscherzen durch<lb/> die Entweihung der Tage des Herrn. Zudem ist durch<lb/> diese Entweihung eine Vergnügungssucht, eine Unmäßig-<lb/> keit, ein sittlicher Leichtsinn, eine Gewissenlosigkeit und<lb/> Blindheit in Bezug auf die Eheschließung in unserem<lb/> Volke großgezogen worden, die nothwendig das all-<lb/> gemeine Wohl untergraben müssen. Denn der zeitliche<lb/> Wohlstand ist ebenso sehr, ja noch mehr von sittlichen<lb/> Eigenschaften bedingt, als von der Fruchtbarkeit des<lb/> Bodens, als von dem Gelde, das man verdient.</p> </div> <div n="5"> <head rendition="#c">5.</head><lb/> <p>Endlich führt die Entheiligung des Sonntags, wenn<lb/> sie allgemein wird, mit der Zeit den <hi rendition="#g">Untergang<lb/></hi></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [145/0157]
weitere Kreise erfaßt, ist immer drückender geworden
und hat so eine sociale Unzufriedenheit erzeugt, welcher
die Staatsmänner angstvoll und rathlos gegenüberstehen.
Und doch waren alle Hände thätig, hat man alle
Naturkräfte ausgebeutet, hat man tausend und tausend
Maschinen in Bewegung gesetzt und sind fort und fort
zahllose Eisenbahnzüge mit Blitzesschnelle durch unsere
Länder dahingeeilt; Alles geschah im Interesse des
Geldes und des Erwerbes; Alles hat man gethan, um
die Völker durch einen allgemeinen Wohlstand zu be-
glücken. Nur Eines hat man vergessen, daß nämlich
an Gottes Segen Alles gelegen sei, wie dies die
Ueberzeugung unserer Vorfahren war. „ Wenn der
Herr das Haus nicht baut, so arbeiten
Jene, die daran bauen, umsonst“ (Ps. 126).
Den Segen Gottes aber mußte man verscherzen durch
die Entweihung der Tage des Herrn. Zudem ist durch
diese Entweihung eine Vergnügungssucht, eine Unmäßig-
keit, ein sittlicher Leichtsinn, eine Gewissenlosigkeit und
Blindheit in Bezug auf die Eheschließung in unserem
Volke großgezogen worden, die nothwendig das all-
gemeine Wohl untergraben müssen. Denn der zeitliche
Wohlstand ist ebenso sehr, ja noch mehr von sittlichen
Eigenschaften bedingt, als von der Fruchtbarkeit des
Bodens, als von dem Gelde, das man verdient.
5.
Endlich führt die Entheiligung des Sonntags, wenn
sie allgemein wird, mit der Zeit den Untergang
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