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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869.

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Die Spinnenthiere. Zecken.
geleuchtet und verbrannt, so viel ihrer sich zeigten, einige wenige an jedem Abend, aber auch bis
achtzehn. Jch erinnere dabei an das früher erwähnte Mittel, sich vor den Angriffen der Bett-
wanzen zu schützen, welches auch in Persien gegen die dortigen Saumzecken empfohlen wird: in
einem erleuchteten Zimmer zu schlafen. Gerstäcker beobachtete gleichfalls die ungemeine Lichtschen
der ihm von Herrn Boschulte übersandten lebenden Thiere. Wenn er sie aus dem Gläschen
auf ein Blatt Papier ausschüttete, wobei jedes auf den Rücken Gefallene schnell auf die Beine
kam, liefen sie eiligst auseinander, um zwischen der Rückseite des Papiers und der Tischplatte
einen möglichst dunklen Aufenthalt zu erlangen. Noch wird von Herrn Neide als auffallend
bemerkt, daß nie zu ermitteln war, woher die Zecken kamen, nie eine vollgesogene zu treffen war,
nie eine besonders kleine, denn sie hatten durchschnittlich alle die Größe zwischen zwei und drei
Linien. Die meisten Verwundungen, welche sie den Schlafenden beibrachten, fanden sich an den
Händen und Füßen, was darauf hindeutet, daß sie die Bettwärme nicht mit der Vorliebe unserer
Wanzen aufsuchen. Die Verletzung erscheint als ein unbedeutend rothes Pünktchen ohne Hof,
veranlaßt aber ein heftiges Jucken, weniger an dem Punkte selbst, als im Verlauf der Adern.
So bewirkt z. B. ein Stich zwischen den Fingern ein Jucken am ganzen Arme bis zur Schulter
hinauf, ein Stich am Fuße bis zum Kreuz und Rücken hin. Durch Kratzen wird der Reiz immer
heftiger und weiter verbreitet und die Umgebung der Adern entzündet, besonders bei Kindern,
welche bereits mit merklicher Entzündung das Bett verlassen. Bei einem vier- bis fünfjährigen
Mädchen traten an Hand, Handgelenk und Unterarm sogar blasige Auschwellungen hervor, gleich
den Folgen von Brandwunden. Das Jucken hält unter Umständen acht Tage lang an. Nach
[Abbildung] Die muschelförmige Saumzecke (Argas reflexus), von der Rücken- und
Bauchseite, stark vergrößert.
alle dem dürften die Wirkungen der
muschelförmigen Saumzecke für
unsern gemäßigten Himmelsstrich
kaum geringer sein, als die der
persischen für den heißeren. Die
interessante Zecke, deren deutsches
Bürgerrecht also als ein erst zehn-
jährigesanerkannt worden ist, erscheint
von oben her flach ausgehöhlt und
ohne jegliche Gliederung, mit einigen
schwachen Grubeneindrücken versehen,
deren beide größesten und ovalen
etwas vor der Mitte stehen, die
meisten übrigen kleineren und weiß-
lichen auf der Hinterhälfte ein Feld
kranzartig umschließen, welches von
einem deutlichen, gleichbreiten Längs-
eindrucke halbirt wird. Die Oberfläche ist rostgelb, der äußere Körpersaum nebst Unterseite
und Beinen gelblichweiß, -- dies gilt wenigstens von todten Thieren. Die Beine gelenken an
unbeweglichen Hüften nahe bei einander ein und gehen in je zwei stark gekrümmte Klauen ohne
Haftlappen aus, welche jedoch nicht dem letzten, deutlichen Fußgliede ansitzen, sondern durch zwei
sehr dünne Ringe mit ihm in Verbindung stehen und hierdurch entschieden größere Beweglichkeit
erlangen. Etwas vor den vordersten Hüften liegt in einer ihm dienenden Höhlung der wagrecht
ausgestreckte, kurze Rüssel. Derselbe hat ganz den oben beschriebenen Bau, wenn auch die Formen
der einzelnen Theile in unwesentlichen Stücken etwas abweichen, wozu die pfriemförmige Gestalt
des letzten und die schuppenförmige des ersten Kiefertastergliedes gehören. Zum Gebrauch richtet
er sich eben so senkrecht nach unten, wie bei den Holzböcken, deren sonstiger Bau sich auch hier
zu wiederholen scheint.

Die Spinnenthiere. Zecken.
geleuchtet und verbrannt, ſo viel ihrer ſich zeigten, einige wenige an jedem Abend, aber auch bis
achtzehn. Jch erinnere dabei an das früher erwähnte Mittel, ſich vor den Angriffen der Bett-
wanzen zu ſchützen, welches auch in Perſien gegen die dortigen Saumzecken empfohlen wird: in
einem erleuchteten Zimmer zu ſchlafen. Gerſtäcker beobachtete gleichfalls die ungemeine Lichtſchen
der ihm von Herrn Boſchulte überſandten lebenden Thiere. Wenn er ſie aus dem Gläschen
auf ein Blatt Papier ausſchüttete, wobei jedes auf den Rücken Gefallene ſchnell auf die Beine
kam, liefen ſie eiligſt auseinander, um zwiſchen der Rückſeite des Papiers und der Tiſchplatte
einen möglichſt dunklen Aufenthalt zu erlangen. Noch wird von Herrn Neide als auffallend
bemerkt, daß nie zu ermitteln war, woher die Zecken kamen, nie eine vollgeſogene zu treffen war,
nie eine beſonders kleine, denn ſie hatten durchſchnittlich alle die Größe zwiſchen zwei und drei
Linien. Die meiſten Verwundungen, welche ſie den Schlafenden beibrachten, fanden ſich an den
Händen und Füßen, was darauf hindeutet, daß ſie die Bettwärme nicht mit der Vorliebe unſerer
Wanzen aufſuchen. Die Verletzung erſcheint als ein unbedeutend rothes Pünktchen ohne Hof,
veranlaßt aber ein heftiges Jucken, weniger an dem Punkte ſelbſt, als im Verlauf der Adern.
So bewirkt z. B. ein Stich zwiſchen den Fingern ein Jucken am ganzen Arme bis zur Schulter
hinauf, ein Stich am Fuße bis zum Kreuz und Rücken hin. Durch Kratzen wird der Reiz immer
heftiger und weiter verbreitet und die Umgebung der Adern entzündet, beſonders bei Kindern,
welche bereits mit merklicher Entzündung das Bett verlaſſen. Bei einem vier- bis fünfjährigen
Mädchen traten an Hand, Handgelenk und Unterarm ſogar blaſige Auſchwellungen hervor, gleich
den Folgen von Brandwunden. Das Jucken hält unter Umſtänden acht Tage lang an. Nach
[Abbildung] Die muſchelförmige Saumzecke (Argas reflexus), von der Rücken- und
Bauchſeite, ſtark vergrößert.
alle dem dürften die Wirkungen der
muſchelförmigen Saumzecke für
unſern gemäßigten Himmelsſtrich
kaum geringer ſein, als die der
perſiſchen für den heißeren. Die
intereſſante Zecke, deren deutſches
Bürgerrecht alſo als ein erſt zehn-
jährigesanerkannt worden iſt, erſcheint
von oben her flach ausgehöhlt und
ohne jegliche Gliederung, mit einigen
ſchwachen Grubeneindrücken verſehen,
deren beide größeſten und ovalen
etwas vor der Mitte ſtehen, die
meiſten übrigen kleineren und weiß-
lichen auf der Hinterhälfte ein Feld
kranzartig umſchließen, welches von
einem deutlichen, gleichbreiten Längs-
eindrucke halbirt wird. Die Oberfläche iſt roſtgelb, der äußere Körperſaum nebſt Unterſeite
und Beinen gelblichweiß, — dies gilt wenigſtens von todten Thieren. Die Beine gelenken an
unbeweglichen Hüften nahe bei einander ein und gehen in je zwei ſtark gekrümmte Klauen ohne
Haftlappen aus, welche jedoch nicht dem letzten, deutlichen Fußgliede anſitzen, ſondern durch zwei
ſehr dünne Ringe mit ihm in Verbindung ſtehen und hierdurch entſchieden größere Beweglichkeit
erlangen. Etwas vor den vorderſten Hüften liegt in einer ihm dienenden Höhlung der wagrecht
ausgeſtreckte, kurze Rüſſel. Derſelbe hat ganz den oben beſchriebenen Bau, wenn auch die Formen
der einzelnen Theile in unweſentlichen Stücken etwas abweichen, wozu die pfriemförmige Geſtalt
des letzten und die ſchuppenförmige des erſten Kiefertaſtergliedes gehören. Zum Gebrauch richtet
er ſich eben ſo ſenkrecht nach unten, wie bei den Holzböcken, deren ſonſtiger Bau ſich auch hier
zu wiederholen ſcheint.

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[612/0650] Die Spinnenthiere. Zecken. geleuchtet und verbrannt, ſo viel ihrer ſich zeigten, einige wenige an jedem Abend, aber auch bis achtzehn. Jch erinnere dabei an das früher erwähnte Mittel, ſich vor den Angriffen der Bett- wanzen zu ſchützen, welches auch in Perſien gegen die dortigen Saumzecken empfohlen wird: in einem erleuchteten Zimmer zu ſchlafen. Gerſtäcker beobachtete gleichfalls die ungemeine Lichtſchen der ihm von Herrn Boſchulte überſandten lebenden Thiere. Wenn er ſie aus dem Gläschen auf ein Blatt Papier ausſchüttete, wobei jedes auf den Rücken Gefallene ſchnell auf die Beine kam, liefen ſie eiligſt auseinander, um zwiſchen der Rückſeite des Papiers und der Tiſchplatte einen möglichſt dunklen Aufenthalt zu erlangen. Noch wird von Herrn Neide als auffallend bemerkt, daß nie zu ermitteln war, woher die Zecken kamen, nie eine vollgeſogene zu treffen war, nie eine beſonders kleine, denn ſie hatten durchſchnittlich alle die Größe zwiſchen zwei und drei Linien. Die meiſten Verwundungen, welche ſie den Schlafenden beibrachten, fanden ſich an den Händen und Füßen, was darauf hindeutet, daß ſie die Bettwärme nicht mit der Vorliebe unſerer Wanzen aufſuchen. Die Verletzung erſcheint als ein unbedeutend rothes Pünktchen ohne Hof, veranlaßt aber ein heftiges Jucken, weniger an dem Punkte ſelbſt, als im Verlauf der Adern. So bewirkt z. B. ein Stich zwiſchen den Fingern ein Jucken am ganzen Arme bis zur Schulter hinauf, ein Stich am Fuße bis zum Kreuz und Rücken hin. Durch Kratzen wird der Reiz immer heftiger und weiter verbreitet und die Umgebung der Adern entzündet, beſonders bei Kindern, welche bereits mit merklicher Entzündung das Bett verlaſſen. Bei einem vier- bis fünfjährigen Mädchen traten an Hand, Handgelenk und Unterarm ſogar blaſige Auſchwellungen hervor, gleich den Folgen von Brandwunden. Das Jucken hält unter Umſtänden acht Tage lang an. Nach [Abbildung Die muſchelförmige Saumzecke (Argas reflexus), von der Rücken- und Bauchſeite, ſtark vergrößert.] alle dem dürften die Wirkungen der muſchelförmigen Saumzecke für unſern gemäßigten Himmelsſtrich kaum geringer ſein, als die der perſiſchen für den heißeren. Die intereſſante Zecke, deren deutſches Bürgerrecht alſo als ein erſt zehn- jährigesanerkannt worden iſt, erſcheint von oben her flach ausgehöhlt und ohne jegliche Gliederung, mit einigen ſchwachen Grubeneindrücken verſehen, deren beide größeſten und ovalen etwas vor der Mitte ſtehen, die meiſten übrigen kleineren und weiß- lichen auf der Hinterhälfte ein Feld kranzartig umſchließen, welches von einem deutlichen, gleichbreiten Längs- eindrucke halbirt wird. Die Oberfläche iſt roſtgelb, der äußere Körperſaum nebſt Unterſeite und Beinen gelblichweiß, — dies gilt wenigſtens von todten Thieren. Die Beine gelenken an unbeweglichen Hüften nahe bei einander ein und gehen in je zwei ſtark gekrümmte Klauen ohne Haftlappen aus, welche jedoch nicht dem letzten, deutlichen Fußgliede anſitzen, ſondern durch zwei ſehr dünne Ringe mit ihm in Verbindung ſtehen und hierdurch entſchieden größere Beweglichkeit erlangen. Etwas vor den vorderſten Hüften liegt in einer ihm dienenden Höhlung der wagrecht ausgeſtreckte, kurze Rüſſel. Derſelbe hat ganz den oben beſchriebenen Bau, wenn auch die Formen der einzelnen Theile in unweſentlichen Stücken etwas abweichen, wozu die pfriemförmige Geſtalt des letzten und die ſchuppenförmige des erſten Kiefertaſtergliedes gehören. Zum Gebrauch richtet er ſich eben ſo ſenkrecht nach unten, wie bei den Holzböcken, deren ſonſtiger Bau ſich auch hier zu wiederholen ſcheint.

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869, S. 612. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869/650>, abgerufen am 10.06.2024.