Weichheit, welche beide beweisen, daß es noch nicht lange seiner Puppe entschlüpfte. Jch traf in dieser Weise drei und vier unter einem kleinen Steine. -- Die nahe verwandte Gattung Antarctia, etwas weniger untersetzt und ohne Schuppen an der Sohle der erweiterten Tarsenglieder des Männchens vertritt in Südamerika die daselbst fehlenden Amaren.
Das Dutzend Sphodrus-Arten, zumeist Sibirien, dem südlichen Rußland und den Mittel- meerländern eigen, gehört zu den größeren, schwarzen und langbeinigen Laufkäfern, die sich an düstern, feuchten Oertlichkeiten, gern in Kellern aufhalten, so der in Deutschland nicht seltene S. leucophthalmus. Der Zahn des großen, koncaven Kinnes raudet sich aus. Die vorn abgestutzte Zunge wird von ihren linienförmigen Seitenlappen etwas überragt, das cylindrische Endglied der Taster ist abgestutzt. Von den Fühlergliedern erreicht das dritte eine bedeutende Länge; denn es übertrifft das folgende fast um das Zweiundeinhalbfache. Am herzförmigen Halsschilde bekommt der hintere Theil durch die tiefen Gruben neben den beinahe rechtwinkeligen Ecken in der Mitte eine kielartige Erhöhung. Die gestreckten, wenig gewölbten und schwachgerieften Flügel- decken enden an der Naht in ziemlich scharfer Spitze. Alle Theile der Beine, die einfachen Klauen nicht ausgenommen, erscheinen sehr gestreckt, auch die drei ersten Tarsenglieder an den vordersten männlichen bleiben trotz ihrer Erweiterung immer noch länger als breit. Das nur schwach glänzende, geflügelte Thier mißt zehn Linien und darüber. -- Zu den nächsten Verwandten gehören die Gattungen Pristonychus, Calathus, von welcher letzteren die Arten bis auf wenige Nord- amerikaner der alten Welt eigen sind, Dolichus u. a.
Ueber die ganze Erde breitet sich in zahlreichen Species von meist geringer Größe, schwarzer oder lebhaft metallischer Färbung Anchomenus aus, charakterisirt durch einen einfachen Zahn des tief ausgeschnittenen, seitlich scharf gespitzten Kinnes, gestutzte Zunge, deren linienförmige Seiten- lappen etwas länger sind, schwach eiförmiges Endglied der Taster, hervorspringende Augen, durch einen meist kleinen, mehr oder weniger herzförmigen Prothorax. Die Beine sind schlank, beim Männchen ihre drei ersten Vordertarsenglieder mehr oder weniger erweitert. Die Arten laufen lebhaft im Sonnenschein umher, fliegen wohl auch und halten sich am liebsten an seuchten Stellen auf. Unter Steinen findet man meist in großen Gesellschaften beisammen den nur 31/2 Linien langen A. prasinus, welcher an den rostgelben, eiförmigen, feingerieften Flügeldecken mit großer gemeinschaftlicher, blaugrüner Makel hinten leicht erkannt wird; die Wurzel der Fühler und die ganzen Beine nehmen Theil an der Grundfarbe der Flügeldecken, Kopf und das herzförmige Hals- schild an der der Makel, die Unterseite und der Haupttheil der Fühler sind schwarz. Den zier- lichen A. marginatus, den wir auf dem Bilde auch in Wassersnoth sehen können, kennzeichnen gelbliche Außenränder seiner grünen, schwach gerieften Flügeldecken mit drei tiefen Punkteindrücken auf einer jeden. Bei ihm hat das Halsschild eine wesentlich andere Form: es würde quer recht- eckig genannt werden können, wenn seine Seitenränder weniger starke Bogen bildeten und der Hinterrand nicht kürzer als der vordere wäre. Das ganze Thier trägt sich grün, an den Flügel- decken am lebhaftesten, das Wurzelglied der Fühler und die Beine gelbroth, letztere an den Füßen und der Spitze der Schenkel dunkler. Länge kaum fünf Linien. Der bescheidene Anchomenus (A. modestus) hat genau die Körpertracht des vorigen, sieht aber schwarz aus, Kopf und Prothorax oben grünlich kupferroth, die matten Flügeldecken intensiv grün mit einer Reihe sehr feiner Punkt- eindrücke im dritten Zwischenraume zwischen den zarten Längsriefen -- von der Naht aus gezählt, wie es stets geschieht. -- Diese Art gehört zu den selteneren, immer nur einzeln anzutreffenden. Der etwa vier Linien lange A. sexpunctatus hat dieselbe, aber kräftigere Punktreihe auf seinen polirt kupferrothen Flügeldecken, einen smaragdgrünen Kopf und Prothorax, dessen Seitenkanten sich an den gerundeten Hinterecken stark aufbiegen, Fühler, Beine und untere Körperseite hüllen sich in metallisches Schwarz. -- Stenognathus mit nur einer brasilianischen Art (cayennensis), Diplorhapus, wovon dasselbe gilt, Megalonychus mit wenigen Arten von Madagaskar und Natal,
Sphodrus. Anchomenus.
Weichheit, welche beide beweiſen, daß es noch nicht lange ſeiner Puppe entſchlüpfte. Jch traf in dieſer Weiſe drei und vier unter einem kleinen Steine. — Die nahe verwandte Gattung Antarctia, etwas weniger unterſetzt und ohne Schuppen an der Sohle der erweiterten Tarſenglieder des Männchens vertritt in Südamerika die daſelbſt fehlenden Amaren.
Das Dutzend Sphodrus-Arten, zumeiſt Sibirien, dem ſüdlichen Rußland und den Mittel- meerländern eigen, gehört zu den größeren, ſchwarzen und langbeinigen Laufkäfern, die ſich an düſtern, feuchten Oertlichkeiten, gern in Kellern aufhalten, ſo der in Deutſchland nicht ſeltene S. leucophthalmus. Der Zahn des großen, koncaven Kinnes raudet ſich aus. Die vorn abgeſtutzte Zunge wird von ihren linienförmigen Seitenlappen etwas überragt, das cylindriſche Endglied der Taſter iſt abgeſtutzt. Von den Fühlergliedern erreicht das dritte eine bedeutende Länge; denn es übertrifft das folgende faſt um das Zweiundeinhalbfache. Am herzförmigen Halsſchilde bekommt der hintere Theil durch die tiefen Gruben neben den beinahe rechtwinkeligen Ecken in der Mitte eine kielartige Erhöhung. Die geſtreckten, wenig gewölbten und ſchwachgerieften Flügel- decken enden an der Naht in ziemlich ſcharfer Spitze. Alle Theile der Beine, die einfachen Klauen nicht ausgenommen, erſcheinen ſehr geſtreckt, auch die drei erſten Tarſenglieder an den vorderſten männlichen bleiben trotz ihrer Erweiterung immer noch länger als breit. Das nur ſchwach glänzende, geflügelte Thier mißt zehn Linien und darüber. — Zu den nächſten Verwandten gehören die Gattungen Pristonychus, Calathus, von welcher letzteren die Arten bis auf wenige Nord- amerikaner der alten Welt eigen ſind, Dolichus u. a.
Ueber die ganze Erde breitet ſich in zahlreichen Species von meiſt geringer Größe, ſchwarzer oder lebhaft metalliſcher Färbung Anchomenus aus, charakteriſirt durch einen einfachen Zahn des tief ausgeſchnittenen, ſeitlich ſcharf geſpitzten Kinnes, geſtutzte Zunge, deren linienförmige Seiten- lappen etwas länger ſind, ſchwach eiförmiges Endglied der Taſter, hervorſpringende Augen, durch einen meiſt kleinen, mehr oder weniger herzförmigen Prothorax. Die Beine ſind ſchlank, beim Männchen ihre drei erſten Vordertarſenglieder mehr oder weniger erweitert. Die Arten laufen lebhaft im Sonnenſchein umher, fliegen wohl auch und halten ſich am liebſten an ſeuchten Stellen auf. Unter Steinen findet man meiſt in großen Geſellſchaften beiſammen den nur 3½ Linien langen A. prasinus, welcher an den roſtgelben, eiförmigen, feingerieften Flügeldecken mit großer gemeinſchaftlicher, blaugrüner Makel hinten leicht erkannt wird; die Wurzel der Fühler und die ganzen Beine nehmen Theil an der Grundfarbe der Flügeldecken, Kopf und das herzförmige Hals- ſchild an der der Makel, die Unterſeite und der Haupttheil der Fühler ſind ſchwarz. Den zier- lichen A. marginatus, den wir auf dem Bilde auch in Waſſersnoth ſehen können, kennzeichnen gelbliche Außenränder ſeiner grünen, ſchwach gerieften Flügeldecken mit drei tiefen Punkteindrücken auf einer jeden. Bei ihm hat das Halsſchild eine weſentlich andere Form: es würde quer recht- eckig genannt werden können, wenn ſeine Seitenränder weniger ſtarke Bogen bildeten und der Hinterrand nicht kürzer als der vordere wäre. Das ganze Thier trägt ſich grün, an den Flügel- decken am lebhafteſten, das Wurzelglied der Fühler und die Beine gelbroth, letztere an den Füßen und der Spitze der Schenkel dunkler. Länge kaum fünf Linien. Der beſcheidene Anchomenus (A. modestus) hat genau die Körpertracht des vorigen, ſieht aber ſchwarz aus, Kopf und Prothorax oben grünlich kupferroth, die matten Flügeldecken intenſiv grün mit einer Reihe ſehr feiner Punkt- eindrücke im dritten Zwiſchenraume zwiſchen den zarten Längsriefen — von der Naht aus gezählt, wie es ſtets geſchieht. — Dieſe Art gehört zu den ſelteneren, immer nur einzeln anzutreffenden. Der etwa vier Linien lange A. sexpunctatus hat dieſelbe, aber kräftigere Punktreihe auf ſeinen polirt kupferrothen Flügeldecken, einen ſmaragdgrünen Kopf und Prothorax, deſſen Seitenkanten ſich an den gerundeten Hinterecken ſtark aufbiegen, Fühler, Beine und untere Körperſeite hüllen ſich in metalliſches Schwarz. — Stenognathus mit nur einer braſilianiſchen Art (cayennensis), Diplorhapus, wovon daſſelbe gilt, Megalonychus mit wenigen Arten von Madagaskar und Natal,
<TEI><text><body><floatingText><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0055"n="41"/><fwplace="top"type="header">Sphodrus. Anchomenus.</fw><lb/>
Weichheit, welche beide beweiſen, daß es noch nicht lange ſeiner Puppe entſchlüpfte. Jch traf in<lb/>
dieſer Weiſe drei und vier unter einem kleinen Steine. — Die nahe verwandte Gattung <hirendition="#aq">Antarctia,</hi><lb/>
etwas weniger unterſetzt und <hirendition="#g">ohne</hi> Schuppen an der Sohle der erweiterten Tarſenglieder des<lb/>
Männchens vertritt in Südamerika die daſelbſt fehlenden Amaren.</p><lb/><p>Das Dutzend <hirendition="#aq">Sphodrus</hi>-Arten, zumeiſt Sibirien, dem ſüdlichen Rußland und den Mittel-<lb/>
meerländern eigen, gehört zu den größeren, ſchwarzen und langbeinigen Laufkäfern, die ſich an<lb/>
düſtern, feuchten Oertlichkeiten, gern in Kellern aufhalten, ſo der in Deutſchland nicht ſeltene<lb/><hirendition="#aq">S. leucophthalmus.</hi> Der Zahn des großen, koncaven Kinnes raudet ſich aus. Die vorn abgeſtutzte<lb/>
Zunge wird von ihren linienförmigen Seitenlappen etwas überragt, das cylindriſche Endglied<lb/>
der Taſter iſt abgeſtutzt. Von den Fühlergliedern erreicht das dritte eine bedeutende Länge; denn<lb/>
es übertrifft das folgende faſt um das Zweiundeinhalbfache. Am herzförmigen Halsſchilde<lb/>
bekommt der hintere Theil durch die tiefen Gruben neben den beinahe rechtwinkeligen Ecken in<lb/>
der Mitte eine kielartige Erhöhung. Die geſtreckten, wenig gewölbten und ſchwachgerieften Flügel-<lb/>
decken enden an der Naht in ziemlich ſcharfer Spitze. Alle Theile der Beine, die einfachen Klauen<lb/>
nicht ausgenommen, erſcheinen ſehr geſtreckt, auch die drei erſten Tarſenglieder an den vorderſten<lb/>
männlichen bleiben trotz ihrer Erweiterung immer noch länger als breit. Das nur ſchwach<lb/>
glänzende, geflügelte Thier mißt zehn Linien und darüber. — Zu den nächſten Verwandten gehören<lb/>
die Gattungen <hirendition="#aq">Pristonychus, Calathus,</hi> von welcher letzteren die Arten bis auf wenige Nord-<lb/>
amerikaner der alten Welt eigen ſind, <hirendition="#aq">Dolichus</hi> u. a.</p><lb/><p>Ueber die ganze Erde breitet ſich in zahlreichen Species von meiſt geringer Größe, ſchwarzer<lb/>
oder lebhaft metalliſcher Färbung <hirendition="#aq">Anchomenus</hi> aus, charakteriſirt durch einen einfachen Zahn des<lb/>
tief ausgeſchnittenen, ſeitlich ſcharf geſpitzten Kinnes, geſtutzte Zunge, deren linienförmige Seiten-<lb/>
lappen etwas länger ſind, ſchwach eiförmiges Endglied der Taſter, hervorſpringende Augen, durch<lb/>
einen meiſt kleinen, mehr oder weniger herzförmigen Prothorax. Die Beine ſind ſchlank, beim<lb/>
Männchen ihre drei erſten Vordertarſenglieder mehr oder weniger erweitert. Die Arten laufen<lb/>
lebhaft im Sonnenſchein umher, fliegen wohl auch und halten ſich am liebſten an ſeuchten Stellen<lb/>
auf. Unter Steinen findet man meiſt in großen Geſellſchaften beiſammen den nur 3½ Linien<lb/>
langen <hirendition="#aq">A. prasinus,</hi> welcher an den <hirendition="#g">roſtgelben,</hi> eiförmigen, feingerieften Flügeldecken mit großer<lb/>
gemeinſchaftlicher, blaugrüner Makel hinten leicht erkannt wird; die Wurzel der Fühler und die<lb/>
ganzen Beine nehmen Theil an der Grundfarbe der Flügeldecken, Kopf und das herzförmige Hals-<lb/>ſchild an der der Makel, die Unterſeite und der Haupttheil der Fühler ſind ſchwarz. Den zier-<lb/>
lichen <hirendition="#aq">A. marginatus,</hi> den wir auf dem Bilde auch in Waſſersnoth ſehen können, kennzeichnen<lb/>
gelbliche Außenränder ſeiner grünen, ſchwach gerieften Flügeldecken mit drei tiefen Punkteindrücken<lb/>
auf einer jeden. Bei ihm hat das Halsſchild eine weſentlich andere Form: es würde quer recht-<lb/>
eckig genannt werden können, wenn ſeine Seitenränder weniger ſtarke Bogen bildeten und der<lb/>
Hinterrand nicht kürzer als der vordere wäre. Das ganze Thier trägt ſich grün, an den Flügel-<lb/>
decken am lebhafteſten, das Wurzelglied der Fühler und die Beine gelbroth, letztere an den Füßen<lb/>
und der Spitze der Schenkel dunkler. Länge kaum fünf Linien. Der <hirendition="#g">beſcheidene Anchomenus</hi><lb/>
(<hirendition="#aq">A. modestus</hi>) hat genau die Körpertracht des vorigen, ſieht aber ſchwarz aus, Kopf und Prothorax<lb/>
oben grünlich kupferroth, die matten Flügeldecken intenſiv grün mit einer Reihe ſehr feiner Punkt-<lb/>
eindrücke im dritten Zwiſchenraume zwiſchen den zarten Längsriefen — von der Naht aus gezählt,<lb/>
wie es ſtets geſchieht. — Dieſe Art gehört zu den ſelteneren, immer nur <hirendition="#g">einzeln</hi> anzutreffenden.<lb/>
Der etwa vier Linien lange <hirendition="#aq">A. sexpunctatus</hi> hat dieſelbe, aber kräftigere Punktreihe auf ſeinen<lb/>
polirt kupferrothen Flügeldecken, einen ſmaragdgrünen Kopf und Prothorax, deſſen Seitenkanten<lb/>ſich an den gerundeten Hinterecken ſtark aufbiegen, Fühler, Beine und untere Körperſeite hüllen<lb/>ſich in metalliſches Schwarz. —<hirendition="#aq">Stenognathus</hi> mit nur einer braſilianiſchen Art <hirendition="#aq">(cayennensis),<lb/>
Diplorhapus,</hi> wovon daſſelbe gilt, <hirendition="#aq">Megalonychus</hi> mit wenigen Arten von Madagaskar und Natal,<lb/></p></div></div></body></floatingText></body></text></TEI>
[41/0055]
Sphodrus. Anchomenus.
Weichheit, welche beide beweiſen, daß es noch nicht lange ſeiner Puppe entſchlüpfte. Jch traf in
dieſer Weiſe drei und vier unter einem kleinen Steine. — Die nahe verwandte Gattung Antarctia,
etwas weniger unterſetzt und ohne Schuppen an der Sohle der erweiterten Tarſenglieder des
Männchens vertritt in Südamerika die daſelbſt fehlenden Amaren.
Das Dutzend Sphodrus-Arten, zumeiſt Sibirien, dem ſüdlichen Rußland und den Mittel-
meerländern eigen, gehört zu den größeren, ſchwarzen und langbeinigen Laufkäfern, die ſich an
düſtern, feuchten Oertlichkeiten, gern in Kellern aufhalten, ſo der in Deutſchland nicht ſeltene
S. leucophthalmus. Der Zahn des großen, koncaven Kinnes raudet ſich aus. Die vorn abgeſtutzte
Zunge wird von ihren linienförmigen Seitenlappen etwas überragt, das cylindriſche Endglied
der Taſter iſt abgeſtutzt. Von den Fühlergliedern erreicht das dritte eine bedeutende Länge; denn
es übertrifft das folgende faſt um das Zweiundeinhalbfache. Am herzförmigen Halsſchilde
bekommt der hintere Theil durch die tiefen Gruben neben den beinahe rechtwinkeligen Ecken in
der Mitte eine kielartige Erhöhung. Die geſtreckten, wenig gewölbten und ſchwachgerieften Flügel-
decken enden an der Naht in ziemlich ſcharfer Spitze. Alle Theile der Beine, die einfachen Klauen
nicht ausgenommen, erſcheinen ſehr geſtreckt, auch die drei erſten Tarſenglieder an den vorderſten
männlichen bleiben trotz ihrer Erweiterung immer noch länger als breit. Das nur ſchwach
glänzende, geflügelte Thier mißt zehn Linien und darüber. — Zu den nächſten Verwandten gehören
die Gattungen Pristonychus, Calathus, von welcher letzteren die Arten bis auf wenige Nord-
amerikaner der alten Welt eigen ſind, Dolichus u. a.
Ueber die ganze Erde breitet ſich in zahlreichen Species von meiſt geringer Größe, ſchwarzer
oder lebhaft metalliſcher Färbung Anchomenus aus, charakteriſirt durch einen einfachen Zahn des
tief ausgeſchnittenen, ſeitlich ſcharf geſpitzten Kinnes, geſtutzte Zunge, deren linienförmige Seiten-
lappen etwas länger ſind, ſchwach eiförmiges Endglied der Taſter, hervorſpringende Augen, durch
einen meiſt kleinen, mehr oder weniger herzförmigen Prothorax. Die Beine ſind ſchlank, beim
Männchen ihre drei erſten Vordertarſenglieder mehr oder weniger erweitert. Die Arten laufen
lebhaft im Sonnenſchein umher, fliegen wohl auch und halten ſich am liebſten an ſeuchten Stellen
auf. Unter Steinen findet man meiſt in großen Geſellſchaften beiſammen den nur 3½ Linien
langen A. prasinus, welcher an den roſtgelben, eiförmigen, feingerieften Flügeldecken mit großer
gemeinſchaftlicher, blaugrüner Makel hinten leicht erkannt wird; die Wurzel der Fühler und die
ganzen Beine nehmen Theil an der Grundfarbe der Flügeldecken, Kopf und das herzförmige Hals-
ſchild an der der Makel, die Unterſeite und der Haupttheil der Fühler ſind ſchwarz. Den zier-
lichen A. marginatus, den wir auf dem Bilde auch in Waſſersnoth ſehen können, kennzeichnen
gelbliche Außenränder ſeiner grünen, ſchwach gerieften Flügeldecken mit drei tiefen Punkteindrücken
auf einer jeden. Bei ihm hat das Halsſchild eine weſentlich andere Form: es würde quer recht-
eckig genannt werden können, wenn ſeine Seitenränder weniger ſtarke Bogen bildeten und der
Hinterrand nicht kürzer als der vordere wäre. Das ganze Thier trägt ſich grün, an den Flügel-
decken am lebhafteſten, das Wurzelglied der Fühler und die Beine gelbroth, letztere an den Füßen
und der Spitze der Schenkel dunkler. Länge kaum fünf Linien. Der beſcheidene Anchomenus
(A. modestus) hat genau die Körpertracht des vorigen, ſieht aber ſchwarz aus, Kopf und Prothorax
oben grünlich kupferroth, die matten Flügeldecken intenſiv grün mit einer Reihe ſehr feiner Punkt-
eindrücke im dritten Zwiſchenraume zwiſchen den zarten Längsriefen — von der Naht aus gezählt,
wie es ſtets geſchieht. — Dieſe Art gehört zu den ſelteneren, immer nur einzeln anzutreffenden.
Der etwa vier Linien lange A. sexpunctatus hat dieſelbe, aber kräftigere Punktreihe auf ſeinen
polirt kupferrothen Flügeldecken, einen ſmaragdgrünen Kopf und Prothorax, deſſen Seitenkanten
ſich an den gerundeten Hinterecken ſtark aufbiegen, Fühler, Beine und untere Körperſeite hüllen
ſich in metalliſches Schwarz. — Stenognathus mit nur einer braſilianiſchen Art (cayennensis),
Diplorhapus, wovon daſſelbe gilt, Megalonychus mit wenigen Arten von Madagaskar und Natal,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869/55>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.