Die wenigsten der eben angeführten Merkmale gelten von dem Cleptes semiauratus und den paar anderen Arten seiner Gattung. Der gegen die Mittelbrust eingeschnürte Prothorar, welcher mit seinen scharfen Hinterecken die Flügelwurzel erreicht, erinnert an gewisse Sphere, ebenso der breite, hinter den Augen verengte Kopf. Die Bildung der kräftigen Fühler, der Flügel und der Beine, deren Klauen in der Mitte einen Zahn tragen, stimmt mit dem Familiencharakter, aber vollständig weicht der Hinterleib davon ab. Derselbe wölbt sich am Bauche ebenso, wie auf dem Rücken, verschmälert sich nach vorn und besteht aus vier, beim Männchen aus fünf schwer von einander zu unterscheidenden Gliedern. Männchen und Weibchen der genannten Art tragen sich am Vorderkörper und den Beinen verschieden. Dieses hat Kopf und Thorar bis zum Schildchen kupferig oder goldiggrün, Hinterrücken nebst der Brust grünblau, Beine, Fühler, mit Ausschluß der schwarzbraunen Spitze, und die Wurzel des Hinterleibes hell braunroth, letzteren wie polirt, seine Spitze metallisch schwarz. Beim Manne sehen Kopf sammt dem Fühlerschafte, Thorar und Beine bis an die Knie grünblau aus, diese von da ab hell braunroth, die Fühlergeisel schwarz- braun. Wie so häufig bei grabenden Jmmen treten auch hier die Trübungen an der Spitze und durch die Mitte der Vorderflügel im weiblichen Geschlecht merklich schärfer hervor, als beim Männchen. Der 2 bis 23/4 Linien messende Cleptes lebt in seiner Jugend ganz wie eine Schlupfwespe. Das Weibchen sticht nämlich die Raupe einer Blattwespe, des Nematus grossulariae, an, welche den Stachelbeerblättern arg zusetzt, und die dem Ei entschlüpfte Made lebt im Jnnern jener wie ein echter Schmarotzer. Somit paßt auch in dieser Hinsicht das Thier nicht recht hierher. Lassen wir es aber getrost stehen, bis eine passendere Stelle ausfindig gemacht worden ist!
Unter den seltneren Arten zeichnet sich die schöne Parnopes carnea durch eine lange, in der Ruhe an die Kehle angedrückte Zunge aus, welche von dem Oberkiefer an der Wurzel einge- schlossen wird und große Aehnlichkeit mit dem gleichen Organe der Bienen hat. Dafür schwinden die Taster, insofern jeder nur aus zwei Gliedern besteht. Kopf, Brustkasten, erstes Hinterleibs- segment und Beine bis zu den Knieen sehen dunkel erzgrün aus und sind grob punktirt, wie das weit heraustretende, dreilappige Hinterschildchen; die zwei oder drei folgenden Segmente -- das Männchen hat nämlich eins mehr -- sind intensiv fleischroth, die Hinterränder aller und die Beine von den Knieen an lichter gefärbt. Das untersetzte, fünf Linien lange, auch noch größere Thier schmarotzt bei Bembex rostrata und sindet sich also nur da, wo diese Bastardwespe in größeren Mengen vorkommt.
Abgesehen von einer am Kap lebenden Art, deren Hinterleib nur zwei Glieder zusammen- setzen, ist bei den übrigen in beiden Geschlechtern die gewöhnliche Zahl drei; einige des genannten Landes zeichnen sich durch sehr lange Zunge aus. Von Europäern kommen in dieser Hinsicht, daß nämlich die Zunge länger als gewöhnlich und ausgerandet ist, zwei Gattungen, Euchroeus und Stilbum, in Betracht. Das durchaus stahlblaue, durchaus goldgrüne, oder in beiden Farben zugleich prangende, am ganzen Körper einzeln grob punktirte St. splendidum hat vier starke Zähne am Hinterleibsende und ein napfförmig ausgehöhltes, zahnartig vorspringendes Hinterschildchen. Es ist für Europa die kräftigste Art, wird bis einen Zoll lang und dabei dick und breitet sich von Süden her bis in das Oesterreichische, über Kleinasien, Afrika bis zum Senegal, über Java und Bengalen aus.
Chrysis ist die arteureichste, hier sich anschließende Gattung aus der Reihe der gestreckten Goldwespen, mit dreigliederigem Hinterleibe in beiden Geschlechtern und mit einfachen Krallen, unterscheidet sich aber von vorigen durch die kurze, kegelförmige Zunge und das nicht zahnartige, allenfalls in seiner ganzen Fläche etwas kegelförmig erhobene Hinterschildchen. Je nach der Bildung des letzten Segments hat Dahlbom das Geschlecht in acht Gruppen geordnet, wobei in
Cleptes. Parnopes. Stilbum. Chryſis.
Die wenigſten der eben angeführten Merkmale gelten von dem Cleptes semiauratus und den paar anderen Arten ſeiner Gattung. Der gegen die Mittelbruſt eingeſchnürte Prothorar, welcher mit ſeinen ſcharfen Hinterecken die Flügelwurzel erreicht, erinnert an gewiſſe Sphere, ebenſo der breite, hinter den Augen verengte Kopf. Die Bildung der kräftigen Fühler, der Flügel und der Beine, deren Klauen in der Mitte einen Zahn tragen, ſtimmt mit dem Familiencharakter, aber vollſtändig weicht der Hinterleib davon ab. Derſelbe wölbt ſich am Bauche ebenſo, wie auf dem Rücken, verſchmälert ſich nach vorn und beſteht aus vier, beim Männchen aus fünf ſchwer von einander zu unterſcheidenden Gliedern. Männchen und Weibchen der genannten Art tragen ſich am Vorderkörper und den Beinen verſchieden. Dieſes hat Kopf und Thorar bis zum Schildchen kupferig oder goldiggrün, Hinterrücken nebſt der Bruſt grünblau, Beine, Fühler, mit Ausſchluß der ſchwarzbraunen Spitze, und die Wurzel des Hinterleibes hell braunroth, letzteren wie polirt, ſeine Spitze metalliſch ſchwarz. Beim Manne ſehen Kopf ſammt dem Fühlerſchafte, Thorar und Beine bis an die Knie grünblau aus, dieſe von da ab hell braunroth, die Fühlergeiſel ſchwarz- braun. Wie ſo häufig bei grabenden Jmmen treten auch hier die Trübungen an der Spitze und durch die Mitte der Vorderflügel im weiblichen Geſchlecht merklich ſchärfer hervor, als beim Männchen. Der 2 bis 2¾ Linien meſſende Cleptes lebt in ſeiner Jugend ganz wie eine Schlupfwespe. Das Weibchen ſticht nämlich die Raupe einer Blattwespe, des Nematus grossulariae, an, welche den Stachelbeerblättern arg zuſetzt, und die dem Ei entſchlüpfte Made lebt im Jnnern jener wie ein echter Schmarotzer. Somit paßt auch in dieſer Hinſicht das Thier nicht recht hierher. Laſſen wir es aber getroſt ſtehen, bis eine paſſendere Stelle ausfindig gemacht worden iſt!
Unter den ſeltneren Arten zeichnet ſich die ſchöne Parnopes carnea durch eine lange, in der Ruhe an die Kehle angedrückte Zunge aus, welche von dem Oberkiefer an der Wurzel einge- ſchloſſen wird und große Aehnlichkeit mit dem gleichen Organe der Bienen hat. Dafür ſchwinden die Taſter, inſofern jeder nur aus zwei Gliedern beſteht. Kopf, Bruſtkaſten, erſtes Hinterleibs- ſegment und Beine bis zu den Knieen ſehen dunkel erzgrün aus und ſind grob punktirt, wie das weit heraustretende, dreilappige Hinterſchildchen; die zwei oder drei folgenden Segmente — das Männchen hat nämlich eins mehr — ſind intenſiv fleiſchroth, die Hinterränder aller und die Beine von den Knieen an lichter gefärbt. Das unterſetzte, fünf Linien lange, auch noch größere Thier ſchmarotzt bei Bembex rostrata und ſindet ſich alſo nur da, wo dieſe Baſtardwespe in größeren Mengen vorkommt.
Abgeſehen von einer am Kap lebenden Art, deren Hinterleib nur zwei Glieder zuſammen- ſetzen, iſt bei den übrigen in beiden Geſchlechtern die gewöhnliche Zahl drei; einige des genannten Landes zeichnen ſich durch ſehr lange Zunge aus. Von Europäern kommen in dieſer Hinſicht, daß nämlich die Zunge länger als gewöhnlich und ausgerandet iſt, zwei Gattungen, Euchroeus und Stilbum, in Betracht. Das durchaus ſtahlblaue, durchaus goldgrüne, oder in beiden Farben zugleich prangende, am ganzen Körper einzeln grob punktirte St. splendidum hat vier ſtarke Zähne am Hinterleibsende und ein napfförmig ausgehöhltes, zahnartig vorſpringendes Hinterſchildchen. Es iſt für Europa die kräftigſte Art, wird bis einen Zoll lang und dabei dick und breitet ſich von Süden her bis in das Oeſterreichiſche, über Kleinaſien, Afrika bis zum Senegal, über Java und Bengalen aus.
Chrysis iſt die arteureichſte, hier ſich anſchließende Gattung aus der Reihe der geſtreckten Goldwespen, mit dreigliederigem Hinterleibe in beiden Geſchlechtern und mit einfachen Krallen, unterſcheidet ſich aber von vorigen durch die kurze, kegelförmige Zunge und das nicht zahnartige, allenfalls in ſeiner ganzen Fläche etwas kegelförmig erhobene Hinterſchildchen. Je nach der Bildung des letzten Segments hat Dahlbom das Geſchlecht in acht Gruppen geordnet, wobei in
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Cleptes. Parnopes. Stilbum. Chryſis.
Die wenigſten der eben angeführten Merkmale gelten von dem Cleptes semiauratus und den
paar anderen Arten ſeiner Gattung. Der gegen die Mittelbruſt eingeſchnürte Prothorar, welcher
mit ſeinen ſcharfen Hinterecken die Flügelwurzel erreicht, erinnert an gewiſſe Sphere, ebenſo der
breite, hinter den Augen verengte Kopf. Die Bildung der kräftigen Fühler, der Flügel und der
Beine, deren Klauen in der Mitte einen Zahn tragen, ſtimmt mit dem Familiencharakter, aber
vollſtändig weicht der Hinterleib davon ab. Derſelbe wölbt ſich am Bauche ebenſo, wie auf dem
Rücken, verſchmälert ſich nach vorn und beſteht aus vier, beim Männchen aus fünf ſchwer von
einander zu unterſcheidenden Gliedern. Männchen und Weibchen der genannten Art tragen ſich
am Vorderkörper und den Beinen verſchieden. Dieſes hat Kopf und Thorar bis zum Schildchen
kupferig oder goldiggrün, Hinterrücken nebſt der Bruſt grünblau, Beine, Fühler, mit Ausſchluß
der ſchwarzbraunen Spitze, und die Wurzel des Hinterleibes hell braunroth, letzteren wie polirt,
ſeine Spitze metalliſch ſchwarz. Beim Manne ſehen Kopf ſammt dem Fühlerſchafte, Thorar und
Beine bis an die Knie grünblau aus, dieſe von da ab hell braunroth, die Fühlergeiſel ſchwarz-
braun. Wie ſo häufig bei grabenden Jmmen treten auch hier die Trübungen an der Spitze und
durch die Mitte der Vorderflügel im weiblichen Geſchlecht merklich ſchärfer hervor, als beim Männchen.
Der 2 bis 2¾ Linien meſſende Cleptes lebt in ſeiner Jugend ganz wie eine Schlupfwespe. Das
Weibchen ſticht nämlich die Raupe einer Blattwespe, des Nematus grossulariae, an, welche den
Stachelbeerblättern arg zuſetzt, und die dem Ei entſchlüpfte Made lebt im Jnnern jener wie ein
echter Schmarotzer. Somit paßt auch in dieſer Hinſicht das Thier nicht recht hierher. Laſſen
wir es aber getroſt ſtehen, bis eine paſſendere Stelle ausfindig gemacht worden iſt!
Unter den ſeltneren Arten zeichnet ſich die ſchöne Parnopes carnea durch eine lange, in der
Ruhe an die Kehle angedrückte Zunge aus, welche von dem Oberkiefer an der Wurzel einge-
ſchloſſen wird und große Aehnlichkeit mit dem gleichen Organe der Bienen hat. Dafür ſchwinden
die Taſter, inſofern jeder nur aus zwei Gliedern beſteht. Kopf, Bruſtkaſten, erſtes Hinterleibs-
ſegment und Beine bis zu den Knieen ſehen dunkel erzgrün aus und ſind grob punktirt, wie das
weit heraustretende, dreilappige Hinterſchildchen; die zwei oder drei folgenden Segmente — das
Männchen hat nämlich eins mehr — ſind intenſiv fleiſchroth, die Hinterränder aller und die Beine
von den Knieen an lichter gefärbt. Das unterſetzte, fünf Linien lange, auch noch größere Thier
ſchmarotzt bei Bembex rostrata und ſindet ſich alſo nur da, wo dieſe Baſtardwespe in größeren
Mengen vorkommt.
Abgeſehen von einer am Kap lebenden Art, deren Hinterleib nur zwei Glieder zuſammen-
ſetzen, iſt bei den übrigen in beiden Geſchlechtern die gewöhnliche Zahl drei; einige des genannten
Landes zeichnen ſich durch ſehr lange Zunge aus. Von Europäern kommen in dieſer Hinſicht, daß
nämlich die Zunge länger als gewöhnlich und ausgerandet iſt, zwei Gattungen, Euchroeus und
Stilbum, in Betracht. Das durchaus ſtahlblaue, durchaus goldgrüne, oder in beiden Farben zugleich
prangende, am ganzen Körper einzeln grob punktirte St. splendidum hat vier ſtarke Zähne am
Hinterleibsende und ein napfförmig ausgehöhltes, zahnartig vorſpringendes Hinterſchildchen. Es
iſt für Europa die kräftigſte Art, wird bis einen Zoll lang und dabei dick und breitet ſich von
Süden her bis in das Oeſterreichiſche, über Kleinaſien, Afrika bis zum Senegal, über Java und
Bengalen aus.
Chrysis iſt die arteureichſte, hier ſich anſchließende Gattung aus der Reihe der geſtreckten
Goldwespen, mit dreigliederigem Hinterleibe in beiden Geſchlechtern und mit einfachen Krallen,
unterſcheidet ſich aber von vorigen durch die kurze, kegelförmige Zunge und das nicht zahnartige,
allenfalls in ſeiner ganzen Fläche etwas kegelförmig erhobene Hinterſchildchen. Je nach der
Bildung des letzten Segments hat Dahlbom das Geſchlecht in acht Gruppen geordnet, wobei in
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869/261>, abgerufen am 23.11.2024.
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