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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869.

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Julodiden. Chalcophoriden. Buprestiden.
Arten bewohnen Asien. Cl. Buqueti von Java hat beispielsweise Mitte des Thorar, Hinterleib und
Beine purpurblau, Kopf, Brust und Seiten des Halsschildes purpurroth, kupferig glänzend, auf
den braungelben Flügeldecken zwei große, violette Flecke.
[Abbildung] Chalcophora mariana nebst Larve.
Länge 22 Linien.

Die Chalcophora mariana braun erzfarben, weiß
bestäubt mit fünf Längsschwielen auf dem Vorderrücken
und drei glatten, stumpfen Längsrippen auf jeder Flügel-
decke, von welchen die mittelste durch zwei quadratische,
rauhe Gruben unterbrochen wird, gehört zu den größten
europäischen Arten; denn ihr lang elliptischer Körper,
welcher leicht gewölbt ist, mißt 12 bis 14 Linien. Das
Schildchen ist zwar vorhanden, aber sehr klein und vier-
eckig. Der Kopf höhlt sich aus, und die Fühler, deren
Glieder länger als breit sind, versehen sich vom vierten
an mit stumpfen Sägezähnen. Die Art findet sich in
Kiefernwäldern der norddeutschen sandigen Ebenen. Wir geben sie nebst ihrer Larve im Bilde,
um dadurch die Familie in einer ihrer Hauptformen zu vergegenwärtigen. -- Die riesige Euchroma
gigantea
(24--30''') in Südamerika, deren Flügeldecken, an Fäden gereihet, den Eingebornen als
Halsschmuck dienen, Polybothris, deren sehr ausgezeichnete Arten auf Madagaskar leben, Capnodis
mit schwarzen, weißgezeichneten Arten aus dem südlichen Europa und Vorderasien, wie noch
manche andere schließen sich hier an.

Bei den echten Bupresten, deren Fühlerporen sich auf Grübchen an den Gliedern beschränken,
wiederholen sich dieselben Formen. Die Gattung Poecilonota (Lampra) enthält entschieden unsere
schönste deutsche Art in der smaragdgrünen, an den Außenrändern kupferrothen, auf den Flügel-
decken schwarzwürfeligen, unter ihnen blauen, fünf bis sechs Linien langen P. rutilans, deren Larve
in alten Lindenstämmen lebt. Dicerca hat etwas größere Arten, deren Flügeldecken sich hinten
in eine schmale Spitze ausziehen; diejenigen, deren Kiefertaster in ein walziges oder eiförmiges
Glied enden, deren Halsschild vorn nicht dreilappig ist und deren porentragende Grübchen an der
Unterseite der Glieder liegen, -- ihnen allein blieb der alte Name Buprestis --; sie alle schließen
sich mit vielen anderen der vorigen an.

Unsere kleinen, flachen und kurzen Arten, die man auf Blumen am meisten antrifft, gehören
der Gattung Authaxia zu. Jhr Kopf ist nicht breiter als lang, an den Fühlern das zweite und
dritte Glied so ziemlich gleich groß, und an den Tarsen das erste um die Hälfte länger als das
zweite. Das viereckige Halsschild rundet sich seitwärts, das Schildchen ist dreieckig, die Vorder-
brust hinten dreizähnig. Unsere größte Art, die A. manca, erkennt man leicht an der braunen,
ziemlich matten Oberseite des Körpers, dem goldgrünen, stark behaarten Kopfe, röthlich goldigen
Seitenrändern und feinem Mittelstreifen des Halsschildes. Die Unterseite glänzt grünlich kupfer-
roth. Man findet diesen flinken, zum Fallen und Fliegen gleich bereiten Käfer, je nachdem die
Sonne sich verbirgt oder scheint, im Juni auf Blüthen, an alten Baumstumpfen im lichten
Unterholze; er mißt bis 41/2 Linien.

Die artenreiche Gattung Agrilus weicht in ihrer Körpertracht wesentlich von den übrigen
dadurch ab, daß die Seiten fast parallel verlaufen und eine lineare, cylindrische Form mit abge-
platteten Rücken zu Wege bringen. Die Kiefertaster enden mit einem ovalen Gliede, die Fühler
entfernen sich weit von den Augen, sitzen in großen Aushöhlungen der Stirn und werden vom
vierten Gliede an gesägt. Das Halsschild ist breiter als lang, etwa wie bei Anthaxia geformt,
nur mit dem Unterschiede, daß es am Hinterrande sich zweimal buchtet, das Schildchen dreieckig;
die Flügeldecken werden hinter der Mitte am breitesten, bleiben aber im Vergleich zu ihrer Länge
sehr schmal und laufen in eine breit gerundete Spitze aus. An den Beinen berücksichtige man

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Julodiden. Chalcophoriden. Bupreſtiden.
Arten bewohnen Aſien. Cl. Buqueti von Java hat beiſpielsweiſe Mitte des Thorar, Hinterleib und
Beine purpurblau, Kopf, Bruſt und Seiten des Halsſchildes purpurroth, kupferig glänzend, auf
den braungelben Flügeldecken zwei große, violette Flecke.
[Abbildung] Chalcophora mariana nebſt Larve.
Länge 22 Linien.

Die Chalcophora mariana braun erzfarben, weiß
beſtäubt mit fünf Längsſchwielen auf dem Vorderrücken
und drei glatten, ſtumpfen Längsrippen auf jeder Flügel-
decke, von welchen die mittelſte durch zwei quadratiſche,
rauhe Gruben unterbrochen wird, gehört zu den größten
europäiſchen Arten; denn ihr lang elliptiſcher Körper,
welcher leicht gewölbt iſt, mißt 12 bis 14 Linien. Das
Schildchen iſt zwar vorhanden, aber ſehr klein und vier-
eckig. Der Kopf höhlt ſich aus, und die Fühler, deren
Glieder länger als breit ſind, verſehen ſich vom vierten
an mit ſtumpfen Sägezähnen. Die Art findet ſich in
Kiefernwäldern der norddeutſchen ſandigen Ebenen. Wir geben ſie nebſt ihrer Larve im Bilde,
um dadurch die Familie in einer ihrer Hauptformen zu vergegenwärtigen. — Die rieſige Euchroma
gigantea
(24—30‴) in Südamerika, deren Flügeldecken, an Fäden gereihet, den Eingebornen als
Halsſchmuck dienen, Polybothris, deren ſehr ausgezeichnete Arten auf Madagaskar leben, Capnodis
mit ſchwarzen, weißgezeichneten Arten aus dem ſüdlichen Europa und Vorderaſien, wie noch
manche andere ſchließen ſich hier an.

Bei den echten Bupreſten, deren Fühlerporen ſich auf Grübchen an den Gliedern beſchränken,
wiederholen ſich dieſelben Formen. Die Gattung Poecilonota (Lampra) enthält entſchieden unſere
ſchönſte deutſche Art in der ſmaragdgrünen, an den Außenrändern kupferrothen, auf den Flügel-
decken ſchwarzwürfeligen, unter ihnen blauen, fünf bis ſechs Linien langen P. rutilans, deren Larve
in alten Lindenſtämmen lebt. Dicerca hat etwas größere Arten, deren Flügeldecken ſich hinten
in eine ſchmale Spitze ausziehen; diejenigen, deren Kiefertaſter in ein walziges oder eiförmiges
Glied enden, deren Halsſchild vorn nicht dreilappig iſt und deren porentragende Grübchen an der
Unterſeite der Glieder liegen, — ihnen allein blieb der alte Name Buprestis —; ſie alle ſchließen
ſich mit vielen anderen der vorigen an.

Unſere kleinen, flachen und kurzen Arten, die man auf Blumen am meiſten antrifft, gehören
der Gattung Authaxia zu. Jhr Kopf iſt nicht breiter als lang, an den Fühlern das zweite und
dritte Glied ſo ziemlich gleich groß, und an den Tarſen das erſte um die Hälfte länger als das
zweite. Das viereckige Halsſchild rundet ſich ſeitwärts, das Schildchen iſt dreieckig, die Vorder-
bruſt hinten dreizähnig. Unſere größte Art, die A. manca, erkennt man leicht an der braunen,
ziemlich matten Oberſeite des Körpers, dem goldgrünen, ſtark behaarten Kopfe, röthlich goldigen
Seitenrändern und feinem Mittelſtreifen des Halsſchildes. Die Unterſeite glänzt grünlich kupfer-
roth. Man findet dieſen flinken, zum Fallen und Fliegen gleich bereiten Käfer, je nachdem die
Sonne ſich verbirgt oder ſcheint, im Juni auf Blüthen, an alten Baumſtumpfen im lichten
Unterholze; er mißt bis 4½ Linien.

Die artenreiche Gattung Agrilus weicht in ihrer Körpertracht weſentlich von den übrigen
dadurch ab, daß die Seiten faſt parallel verlaufen und eine lineare, cylindriſche Form mit abge-
platteten Rücken zu Wege bringen. Die Kiefertaſter enden mit einem ovalen Gliede, die Fühler
entfernen ſich weit von den Augen, ſitzen in großen Aushöhlungen der Stirn und werden vom
vierten Gliede an geſägt. Das Halsſchild iſt breiter als lang, etwa wie bei Anthaxia geformt,
nur mit dem Unterſchiede, daß es am Hinterrande ſich zweimal buchtet, das Schildchen dreieckig;
die Flügeldecken werden hinter der Mitte am breiteſten, bleiben aber im Vergleich zu ihrer Länge
ſehr ſchmal und laufen in eine breit gerundete Spitze aus. An den Beinen berückſichtige man

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[83/0101] Julodiden. Chalcophoriden. Bupreſtiden. Arten bewohnen Aſien. Cl. Buqueti von Java hat beiſpielsweiſe Mitte des Thorar, Hinterleib und Beine purpurblau, Kopf, Bruſt und Seiten des Halsſchildes purpurroth, kupferig glänzend, auf den braungelben Flügeldecken zwei große, violette Flecke. [Abbildung Chalcophora mariana nebſt Larve.] Länge 22 Linien. Die Chalcophora mariana braun erzfarben, weiß beſtäubt mit fünf Längsſchwielen auf dem Vorderrücken und drei glatten, ſtumpfen Längsrippen auf jeder Flügel- decke, von welchen die mittelſte durch zwei quadratiſche, rauhe Gruben unterbrochen wird, gehört zu den größten europäiſchen Arten; denn ihr lang elliptiſcher Körper, welcher leicht gewölbt iſt, mißt 12 bis 14 Linien. Das Schildchen iſt zwar vorhanden, aber ſehr klein und vier- eckig. Der Kopf höhlt ſich aus, und die Fühler, deren Glieder länger als breit ſind, verſehen ſich vom vierten an mit ſtumpfen Sägezähnen. Die Art findet ſich in Kiefernwäldern der norddeutſchen ſandigen Ebenen. Wir geben ſie nebſt ihrer Larve im Bilde, um dadurch die Familie in einer ihrer Hauptformen zu vergegenwärtigen. — Die rieſige Euchroma gigantea (24—30‴) in Südamerika, deren Flügeldecken, an Fäden gereihet, den Eingebornen als Halsſchmuck dienen, Polybothris, deren ſehr ausgezeichnete Arten auf Madagaskar leben, Capnodis mit ſchwarzen, weißgezeichneten Arten aus dem ſüdlichen Europa und Vorderaſien, wie noch manche andere ſchließen ſich hier an. Bei den echten Bupreſten, deren Fühlerporen ſich auf Grübchen an den Gliedern beſchränken, wiederholen ſich dieſelben Formen. Die Gattung Poecilonota (Lampra) enthält entſchieden unſere ſchönſte deutſche Art in der ſmaragdgrünen, an den Außenrändern kupferrothen, auf den Flügel- decken ſchwarzwürfeligen, unter ihnen blauen, fünf bis ſechs Linien langen P. rutilans, deren Larve in alten Lindenſtämmen lebt. Dicerca hat etwas größere Arten, deren Flügeldecken ſich hinten in eine ſchmale Spitze ausziehen; diejenigen, deren Kiefertaſter in ein walziges oder eiförmiges Glied enden, deren Halsſchild vorn nicht dreilappig iſt und deren porentragende Grübchen an der Unterſeite der Glieder liegen, — ihnen allein blieb der alte Name Buprestis —; ſie alle ſchließen ſich mit vielen anderen der vorigen an. Unſere kleinen, flachen und kurzen Arten, die man auf Blumen am meiſten antrifft, gehören der Gattung Authaxia zu. Jhr Kopf iſt nicht breiter als lang, an den Fühlern das zweite und dritte Glied ſo ziemlich gleich groß, und an den Tarſen das erſte um die Hälfte länger als das zweite. Das viereckige Halsſchild rundet ſich ſeitwärts, das Schildchen iſt dreieckig, die Vorder- bruſt hinten dreizähnig. Unſere größte Art, die A. manca, erkennt man leicht an der braunen, ziemlich matten Oberſeite des Körpers, dem goldgrünen, ſtark behaarten Kopfe, röthlich goldigen Seitenrändern und feinem Mittelſtreifen des Halsſchildes. Die Unterſeite glänzt grünlich kupfer- roth. Man findet dieſen flinken, zum Fallen und Fliegen gleich bereiten Käfer, je nachdem die Sonne ſich verbirgt oder ſcheint, im Juni auf Blüthen, an alten Baumſtumpfen im lichten Unterholze; er mißt bis 4½ Linien. Die artenreiche Gattung Agrilus weicht in ihrer Körpertracht weſentlich von den übrigen dadurch ab, daß die Seiten faſt parallel verlaufen und eine lineare, cylindriſche Form mit abge- platteten Rücken zu Wege bringen. Die Kiefertaſter enden mit einem ovalen Gliede, die Fühler entfernen ſich weit von den Augen, ſitzen in großen Aushöhlungen der Stirn und werden vom vierten Gliede an geſägt. Das Halsſchild iſt breiter als lang, etwa wie bei Anthaxia geformt, nur mit dem Unterſchiede, daß es am Hinterrande ſich zweimal buchtet, das Schildchen dreieckig; die Flügeldecken werden hinter der Mitte am breiteſten, bleiben aber im Vergleich zu ihrer Länge ſehr ſchmal und laufen in eine breit gerundete Spitze aus. An den Beinen berückſichtige man 6*

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869/101>, abgerufen am 23.11.2024.