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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867.

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Die Läufer. Girrvögel. Rallentauben.
die meisten am Halse, und viele von ihnen findet man nicht blos erwürgt, sondern in Folge der heftigen,
krampfhaften Zuckungen während des Todeskampfes förmlich enthauptet. Gewitzte Knaben suchen die
Tränkstellen zu erkunden und streuen hier klebrige Körner aus, welche einen so vorzüglichen Vogelleim
abgeben, daß die Taube verloren ist, wenn auch nur eine einzige Feder berührt wurde. Die
Gefangenen gewöhnen sich bald an den Verlust ihrer Freiheit und können im Käfig zur Fortpflanzung
gebracht werden. Ein Paar, welches Audubon sah, war mit seinen Jungen gefangen und in einen
Gesellschaftsbauer gebracht worden. Hier bedeckte es sofort die Kleinen und äzte sie, bis sie erwachsen
waren. Sodann schritt es zum zweitenmale zur Fortpflanzung und legte und brütete in demselben
Neste. Gosse sagt übrigens, daß die Gefangenen sehr hinfällig sind. Eins dieser Täubchen, welches
er in seinem Zimmer fliegen ließ, stieß bei einem Fluchtversuch ein wenig gegen die Decke, fiel
nieder und verendete auf der Stelle. Demungeachtet sieht man das Grundtäubchen nicht gerade
selten in unseren Thiergärten oder in den Buden der Händler.



Die im Osten der Erde lebenden Erdtäubchen kennzeichnen sich durch sehr schlanken Wuchs
und langen, meist aus vierzehn Federn gebildeten Schwanz. Hierher gehören die Sperbertäubchen

[Abbildung] Das Sperbertäubchen (Geopeleia striata). 1/2 der nat. Größe.
(Geopeleia), kleine, niedliche Vögel, mit kurz abgerundeten Flügeln, deren drei erste Schwingen stufig
verkürzt und gegen die Spitze hin sehr verschmälert sind, einen dem Fittig an Länge gleichkommenden
Schwanz, dessen vier äußersten Federpaare sich gleichförmig abstufen, und bandartig gezeichnetes
Gefieder.

Die Läufer. Girrvögel. Rallentauben.
die meiſten am Halſe, und viele von ihnen findet man nicht blos erwürgt, ſondern in Folge der heftigen,
krampfhaften Zuckungen während des Todeskampfes förmlich enthauptet. Gewitzte Knaben ſuchen die
Tränkſtellen zu erkunden und ſtreuen hier klebrige Körner aus, welche einen ſo vorzüglichen Vogelleim
abgeben, daß die Taube verloren iſt, wenn auch nur eine einzige Feder berührt wurde. Die
Gefangenen gewöhnen ſich bald an den Verluſt ihrer Freiheit und können im Käfig zur Fortpflanzung
gebracht werden. Ein Paar, welches Audubon ſah, war mit ſeinen Jungen gefangen und in einen
Geſellſchaftsbauer gebracht worden. Hier bedeckte es ſofort die Kleinen und äzte ſie, bis ſie erwachſen
waren. Sodann ſchritt es zum zweitenmale zur Fortpflanzung und legte und brütete in demſelben
Neſte. Goſſe ſagt übrigens, daß die Gefangenen ſehr hinfällig ſind. Eins dieſer Täubchen, welches
er in ſeinem Zimmer fliegen ließ, ſtieß bei einem Fluchtverſuch ein wenig gegen die Decke, fiel
nieder und verendete auf der Stelle. Demungeachtet ſieht man das Grundtäubchen nicht gerade
ſelten in unſeren Thiergärten oder in den Buden der Händler.



Die im Oſten der Erde lebenden Erdtäubchen kennzeichnen ſich durch ſehr ſchlanken Wuchs
und langen, meiſt aus vierzehn Federn gebildeten Schwanz. Hierher gehören die Sperbertäubchen

[Abbildung] Das Sperbertäubchen (Geopeleia striata). ½ der nat. Größe.
(Geopeleia), kleine, niedliche Vögel, mit kurz abgerundeten Flügeln, deren drei erſte Schwingen ſtufig
verkürzt und gegen die Spitze hin ſehr verſchmälert ſind, einen dem Fittig an Länge gleichkommenden
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Gefieder.

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[288/0310] Die Läufer. Girrvögel. Rallentauben. die meiſten am Halſe, und viele von ihnen findet man nicht blos erwürgt, ſondern in Folge der heftigen, krampfhaften Zuckungen während des Todeskampfes förmlich enthauptet. Gewitzte Knaben ſuchen die Tränkſtellen zu erkunden und ſtreuen hier klebrige Körner aus, welche einen ſo vorzüglichen Vogelleim abgeben, daß die Taube verloren iſt, wenn auch nur eine einzige Feder berührt wurde. Die Gefangenen gewöhnen ſich bald an den Verluſt ihrer Freiheit und können im Käfig zur Fortpflanzung gebracht werden. Ein Paar, welches Audubon ſah, war mit ſeinen Jungen gefangen und in einen Geſellſchaftsbauer gebracht worden. Hier bedeckte es ſofort die Kleinen und äzte ſie, bis ſie erwachſen waren. Sodann ſchritt es zum zweitenmale zur Fortpflanzung und legte und brütete in demſelben Neſte. Goſſe ſagt übrigens, daß die Gefangenen ſehr hinfällig ſind. Eins dieſer Täubchen, welches er in ſeinem Zimmer fliegen ließ, ſtieß bei einem Fluchtverſuch ein wenig gegen die Decke, fiel nieder und verendete auf der Stelle. Demungeachtet ſieht man das Grundtäubchen nicht gerade ſelten in unſeren Thiergärten oder in den Buden der Händler. Die im Oſten der Erde lebenden Erdtäubchen kennzeichnen ſich durch ſehr ſchlanken Wuchs und langen, meiſt aus vierzehn Federn gebildeten Schwanz. Hierher gehören die Sperbertäubchen [Abbildung Das Sperbertäubchen (Geopeleia striata). ½ der nat. Größe.] (Geopeleia), kleine, niedliche Vögel, mit kurz abgerundeten Flügeln, deren drei erſte Schwingen ſtufig verkürzt und gegen die Spitze hin ſehr verſchmälert ſind, einen dem Fittig an Länge gleichkommenden Schwanz, deſſen vier äußerſten Federpaare ſich gleichförmig abſtufen, und bandartig gezeichnetes Gefieder.

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/310>, abgerufen am 18.12.2024.