von den Menschen zu Tausenden hingeschlachtet wird und allgemach wieder und auf Jahre ver- schwindet. Wir verdanken Wilson und Audubon so ausführliche Berichte über diese Tauben, daß es als gänzlich unnöthig erscheint, die seitdem veröffentlichten Bemerkungen anderer Forscher hinzuzufügen.
Die Wandertaube (Ectopistes migratorius) ist kräftig gebaut, langhälsig und kleinköpfig, ihr Schnabel mittellang, ziemlich dünn, gerade, der Flügel lang, zugespitzt, in ihm die zweite Schwinge die längste, der aus zwölf Federn bestehende Schwanz länger als die Flügel, mit Aus- nahme seiner beiden etwas verkürzten Mittelfedern abgestuft, der Lauf kurz, aber kräftig, kürzer
[Abbildung]
Die Wandertaube (Ectopistes migratorius).
als die Mittelzehe ohne Nagel. Die allgemeine Färbung ist schieferblau, die der Unterseite röthlich- grau; die Halsseiten sind purpurviolett schillernd, der Bauch und die Afterdecke weiß, die Schwingen schwärzlich, weiß gesäumt, die mittleren Steuerfedern schwarz, die seitlichen lichtgrau, am Grunde der Jnnenfahne mit braunrothen und einem schwarzen Flecken. Das Auge ist glänzend roth, der Schnabel schwarz, der Fuß blutroth. Beim etwas kleineren Weibchen herrscht Aschgraubraun, auf dem Rücken und Bürzel Weißlichgrau vor; die mittleren Schwanzdeckfedern sind rothbraun. Die Länge beträgt beim Männchen 161/4, beim Weibchen 15, die Breite 25 und 23, die Fittiglänge 7 2/3 , die Schwanzlänge 8 1/6 Zoll.
Brehm, Thierleben. IV. 18
Wandertaube.
von den Menſchen zu Tauſenden hingeſchlachtet wird und allgemach wieder und auf Jahre ver- ſchwindet. Wir verdanken Wilſon und Audubon ſo ausführliche Berichte über dieſe Tauben, daß es als gänzlich unnöthig erſcheint, die ſeitdem veröffentlichten Bemerkungen anderer Forſcher hinzuzufügen.
Die Wandertaube (Ectopistes migratorius) iſt kräftig gebaut, langhälſig und kleinköpfig, ihr Schnabel mittellang, ziemlich dünn, gerade, der Flügel lang, zugeſpitzt, in ihm die zweite Schwinge die längſte, der aus zwölf Federn beſtehende Schwanz länger als die Flügel, mit Aus- nahme ſeiner beiden etwas verkürzten Mittelfedern abgeſtuft, der Lauf kurz, aber kräftig, kürzer
[Abbildung]
Die Wandertaube (Ectopistes migratorius).
als die Mittelzehe ohne Nagel. Die allgemeine Färbung iſt ſchieferblau, die der Unterſeite röthlich- grau; die Halsſeiten ſind purpurviolett ſchillernd, der Bauch und die Afterdecke weiß, die Schwingen ſchwärzlich, weiß geſäumt, die mittleren Steuerfedern ſchwarz, die ſeitlichen lichtgrau, am Grunde der Jnnenfahne mit braunrothen und einem ſchwarzen Flecken. Das Auge iſt glänzend roth, der Schnabel ſchwarz, der Fuß blutroth. Beim etwas kleineren Weibchen herrſcht Aſchgraubraun, auf dem Rücken und Bürzel Weißlichgrau vor; die mittleren Schwanzdeckfedern ſind rothbraun. Die Länge beträgt beim Männchen 16¼, beim Weibchen 15, die Breite 25 und 23, die Fittiglänge 7⅔, die Schwanzlänge 8⅙ Zoll.
Brehm, Thierleben. IV. 18
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Wandertaube.
von den Menſchen zu Tauſenden hingeſchlachtet wird und allgemach wieder und auf Jahre ver-
ſchwindet. Wir verdanken Wilſon und Audubon ſo ausführliche Berichte über dieſe Tauben,
daß es als gänzlich unnöthig erſcheint, die ſeitdem veröffentlichten Bemerkungen anderer Forſcher
hinzuzufügen.
Die Wandertaube (Ectopistes migratorius) iſt kräftig gebaut, langhälſig und kleinköpfig,
ihr Schnabel mittellang, ziemlich dünn, gerade, der Flügel lang, zugeſpitzt, in ihm die zweite
Schwinge die längſte, der aus zwölf Federn beſtehende Schwanz länger als die Flügel, mit Aus-
nahme ſeiner beiden etwas verkürzten Mittelfedern abgeſtuft, der Lauf kurz, aber kräftig, kürzer
[Abbildung Die Wandertaube (Ectopistes migratorius).]
als die Mittelzehe ohne Nagel. Die allgemeine Färbung iſt ſchieferblau, die der Unterſeite röthlich-
grau; die Halsſeiten ſind purpurviolett ſchillernd, der Bauch und die Afterdecke weiß, die Schwingen
ſchwärzlich, weiß geſäumt, die mittleren Steuerfedern ſchwarz, die ſeitlichen lichtgrau, am Grunde der
Jnnenfahne mit braunrothen und einem ſchwarzen Flecken. Das Auge iſt glänzend roth, der
Schnabel ſchwarz, der Fuß blutroth. Beim etwas kleineren Weibchen herrſcht Aſchgraubraun, auf
dem Rücken und Bürzel Weißlichgrau vor; die mittleren Schwanzdeckfedern ſind rothbraun. Die
Länge beträgt beim Männchen 16¼, beim Weibchen 15, die Breite 25 und 23, die Fittiglänge
7⅔, die Schwanzlänge 8⅙ Zoll.
Brehm, Thierleben. IV. 18
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/295>, abgerufen am 28.11.2024.
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