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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867.

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Mango. Waldnymphe. Blumenküsser.

Die Blumennymphen (Florisugi) sind meist stark gebaute, ziemlich große Schwirrvögel,
welche sich durch ihren kräftigen Leib und ihren, den ruhenden Flügeln an Länge gleichkommenden
Schwanz der vorher beschriebenen Gruppe anschließen. Auch der Schnabel ist kräftig, seine Spitze
aber ungekerbt. Jn der Färbung unterscheiden sich beide Geschlechter mehr oder minder.

Ein am Grunde breiter und flacher, fein und langspitziger, deutlich pfriemenförmiger, gerader
Schnabel, zierliche, schwache Füße, deren Zehen am Grunde etwas verwachsen und deren Krallen
kurz, niedrig und leicht gebogen sind, lange, schmale Füße und ein verlängerter, keilförmiger, schmal-
fedriger, beim Weibchen aber abgerundeter und breitfedriger Schwanz kennzeichnen die Blumen-
küsser,
deren bekannteste Art, Heliothrix auriculata, in Brasilien lebt. Das Rückengefieder und
die Kehlseiten sind lebhaft erzgrün, bei alten Vögeln goldig schillernd; die Schwingen sind grau-

[Abbildung] Der Blumenküsser (Hellothrix auricutata). [ 5/6 ] der nat. Größe.
schwarz, violett schillernd; die Unterseite ist reinweiß, wie die drei äußersten Schwanzfedern jeder
Seite, während die mittleren Schwanzsteuerfedern stahlblau schimmern. Unter dem Auge beginnt ein
sammtschwarzer Streifen, welcher sich weiter hinten mehr ausbreitet und schließlich in einem stahl-
blauen Saume verliert. Beim Männchen ist der Schwanz sehr lang, und die seitlichen Federn sind
bedeutend verkürzt. Das Weibchen unterscheidet sich durch einen kurzen, breiten, abgerundeten
Schwanz, dessen Federn fast gleich lang sind. Die Länge des Männchens beträgt 5 2/3 , die des
Weibchens 41/4 Zoll, der Schwanz von jenem mißt 21/2, von diesem 1 Zoll.

Nach Prinz von Wied ist der Blumenküsser in Brasilien ziemlich selten, nach Burmeister
bewohnt er das Waldgebiet der Ostküste bis Rio de Janeiro hinab. Jn Guyana wird er durch
eine sehr ähnliche Art vertreten; die übrigen Verwandten bewohnen den Westen Südamerikas.



Mango. Waldnymphe. Blumenküſſer.

Die Blumennymphen (Florisugi) ſind meiſt ſtark gebaute, ziemlich große Schwirrvögel,
welche ſich durch ihren kräftigen Leib und ihren, den ruhenden Flügeln an Länge gleichkommenden
Schwanz der vorher beſchriebenen Gruppe anſchließen. Auch der Schnabel iſt kräftig, ſeine Spitze
aber ungekerbt. Jn der Färbung unterſcheiden ſich beide Geſchlechter mehr oder minder.

Ein am Grunde breiter und flacher, fein und langſpitziger, deutlich pfriemenförmiger, gerader
Schnabel, zierliche, ſchwache Füße, deren Zehen am Grunde etwas verwachſen und deren Krallen
kurz, niedrig und leicht gebogen ſind, lange, ſchmale Füße und ein verlängerter, keilförmiger, ſchmal-
fedriger, beim Weibchen aber abgerundeter und breitfedriger Schwanz kennzeichnen die Blumen-
küſſer,
deren bekannteſte Art, Heliothrix auriculata, in Braſilien lebt. Das Rückengefieder und
die Kehlſeiten ſind lebhaft erzgrün, bei alten Vögeln goldig ſchillernd; die Schwingen ſind grau-

[Abbildung] Der Blumenküſſer (Hellothrix auricutata). [⅚] der nat. Größe.
ſchwarz, violett ſchillernd; die Unterſeite iſt reinweiß, wie die drei äußerſten Schwanzfedern jeder
Seite, während die mittleren Schwanzſteuerfedern ſtahlblau ſchimmern. Unter dem Auge beginnt ein
ſammtſchwarzer Streifen, welcher ſich weiter hinten mehr ausbreitet und ſchließlich in einem ſtahl-
blauen Saume verliert. Beim Männchen iſt der Schwanz ſehr lang, und die ſeitlichen Federn ſind
bedeutend verkürzt. Das Weibchen unterſcheidet ſich durch einen kurzen, breiten, abgerundeten
Schwanz, deſſen Federn faſt gleich lang ſind. Die Länge des Männchens beträgt 5⅔, die des
Weibchens 4¼ Zoll, der Schwanz von jenem mißt 2½, von dieſem 1 Zoll.

Nach Prinz von Wied iſt der Blumenküſſer in Braſilien ziemlich ſelten, nach Burmeiſter
bewohnt er das Waldgebiet der Oſtküſte bis Rio de Janeiro hinab. Jn Guyana wird er durch
eine ſehr ähnliche Art vertreten; die übrigen Verwandten bewohnen den Weſten Südamerikas.



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[105/0119] Mango. Waldnymphe. Blumenküſſer. Die Blumennymphen (Florisugi) ſind meiſt ſtark gebaute, ziemlich große Schwirrvögel, welche ſich durch ihren kräftigen Leib und ihren, den ruhenden Flügeln an Länge gleichkommenden Schwanz der vorher beſchriebenen Gruppe anſchließen. Auch der Schnabel iſt kräftig, ſeine Spitze aber ungekerbt. Jn der Färbung unterſcheiden ſich beide Geſchlechter mehr oder minder. Ein am Grunde breiter und flacher, fein und langſpitziger, deutlich pfriemenförmiger, gerader Schnabel, zierliche, ſchwache Füße, deren Zehen am Grunde etwas verwachſen und deren Krallen kurz, niedrig und leicht gebogen ſind, lange, ſchmale Füße und ein verlängerter, keilförmiger, ſchmal- fedriger, beim Weibchen aber abgerundeter und breitfedriger Schwanz kennzeichnen die Blumen- küſſer, deren bekannteſte Art, Heliothrix auriculata, in Braſilien lebt. Das Rückengefieder und die Kehlſeiten ſind lebhaft erzgrün, bei alten Vögeln goldig ſchillernd; die Schwingen ſind grau- [Abbildung Der Blumenküſſer (Hellothrix auricutata). ⅚ der nat. Größe.] ſchwarz, violett ſchillernd; die Unterſeite iſt reinweiß, wie die drei äußerſten Schwanzfedern jeder Seite, während die mittleren Schwanzſteuerfedern ſtahlblau ſchimmern. Unter dem Auge beginnt ein ſammtſchwarzer Streifen, welcher ſich weiter hinten mehr ausbreitet und ſchließlich in einem ſtahl- blauen Saume verliert. Beim Männchen iſt der Schwanz ſehr lang, und die ſeitlichen Federn ſind bedeutend verkürzt. Das Weibchen unterſcheidet ſich durch einen kurzen, breiten, abgerundeten Schwanz, deſſen Federn faſt gleich lang ſind. Die Länge des Männchens beträgt 5⅔, die des Weibchens 4¼ Zoll, der Schwanz von jenem mißt 2½, von dieſem 1[FORMEL] Zoll. Nach Prinz von Wied iſt der Blumenküſſer in Braſilien ziemlich ſelten, nach Burmeiſter bewohnt er das Waldgebiet der Oſtküſte bis Rio de Janeiro hinab. Jn Guyana wird er durch eine ſehr ähnliche Art vertreten; die übrigen Verwandten bewohnen den Weſten Südamerikas.

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/119>, abgerufen am 23.11.2024.