Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 3. Hildburghausen, 1866.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Fänger. Raubvögel. Adler.
braun, die Unterschwanzdeckfedern weiß; die Unterflügel zeigen einen großen weißen Flecken. Jm
Jugendkleide ist das Gefieder lichter, der Schwanz zur Hälfte weiß, und die Hosen sind sehr licht,
oft ebenfalls weiß. Als besondere Kennzeichen des Steinadlers führt Naumann noch an, daß
blos die mittelsten Schwanzfedern gleich laug, alle übrigen aber sanft abgestuft sind.

Der Goldadler (Aquila chrysaetos) ist, wie man namentlich am lebenden Vogel bemerken
kann, bedeutend schlanker gebaut und kleinköpfiger. Seine Flügel und der Schwanz sind länger; doch
erreichen erstere das Ende des letzteren nicht. Das Männchen wird bei ihm 36, das Weibchen 38 Zoll
lang, jenes 71/4 Fuß, dieses 71/2 Fuß breit; der Fittig mißt ungefähr 28 Zoll, der Schwanz 131/4

[Abbildung] Der Goldadler (Aquila chrysaetos).
bis 143/4 Zoll. Das Gefieder des alten Vogels ist durchgehends lichter, roströthlicher, als bei dem
Steinadler, was sich namentlich auf der Brust, an den Hosen und Unterschwanzdeckfedern zeigt. Jn
der Achselgegend steht ein weißer Flecken. Der Schwanz ist in allen Kleidern auf bräunlichaschgrauem
Grunde mit unregelmäßigen breiten schwarzen Querbinden gezeichnet. Die Endbinde ist schmäler
als bei dem Steinadler. Nur die beiden äußersten der Stenerfedern sind etwas verkürzt, alle übrigen
gleich lang. Der Unterflügel ist stets sehr dunkel, oft gänzlich ohne Weiß. Der junge Goldadler
unterscheidet sich hauptsächlich durch dunklere Färbung, den Mangel des weißen Schulterfleckens und
den weniger lebhaft rostroth gefärbten Hinterkopf und Hals von den Alten.

Die Fänger. Raubvögel. Adler.
braun, die Unterſchwanzdeckfedern weiß; die Unterflügel zeigen einen großen weißen Flecken. Jm
Jugendkleide iſt das Gefieder lichter, der Schwanz zur Hälfte weiß, und die Hoſen ſind ſehr licht,
oft ebenfalls weiß. Als beſondere Kennzeichen des Steinadlers führt Naumann noch an, daß
blos die mittelſten Schwanzfedern gleich laug, alle übrigen aber ſanft abgeſtuft ſind.

Der Goldadler (Aquila chrysaëtos) iſt, wie man namentlich am lebenden Vogel bemerken
kann, bedeutend ſchlanker gebaut und kleinköpfiger. Seine Flügel und der Schwanz ſind länger; doch
erreichen erſtere das Ende des letzteren nicht. Das Männchen wird bei ihm 36, das Weibchen 38 Zoll
lang, jenes 7¼ Fuß, dieſes 7½ Fuß breit; der Fittig mißt ungefähr 28 Zoll, der Schwanz 13¼

[Abbildung] Der Goldadler (Aquila chryſaetoſ).
bis 14¾ Zoll. Das Gefieder des alten Vogels iſt durchgehends lichter, roſtröthlicher, als bei dem
Steinadler, was ſich namentlich auf der Bruſt, an den Hoſen und Unterſchwanzdeckfedern zeigt. Jn
der Achſelgegend ſteht ein weißer Flecken. Der Schwanz iſt in allen Kleidern auf bräunlichaſchgrauem
Grunde mit unregelmäßigen breiten ſchwarzen Querbinden gezeichnet. Die Endbinde iſt ſchmäler
als bei dem Steinadler. Nur die beiden äußerſten der Stenerfedern ſind etwas verkürzt, alle übrigen
gleich lang. Der Unterflügel iſt ſtets ſehr dunkel, oft gänzlich ohne Weiß. Der junge Goldadler
unterſcheidet ſich hauptſächlich durch dunklere Färbung, den Mangel des weißen Schulterfleckens und
den weniger lebhaft roſtroth gefärbten Hinterkopf und Hals von den Alten.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0478" n="448"/><fw place="top" type="header">Die Fänger. Raubvögel. Adler.</fw><lb/>
braun, die Unter&#x017F;chwanzdeckfedern weiß; die Unterflügel zeigen einen großen weißen Flecken. Jm<lb/>
Jugendkleide i&#x017F;t das Gefieder lichter, der Schwanz zur Hälfte weiß, und die Ho&#x017F;en &#x017F;ind &#x017F;ehr licht,<lb/>
oft ebenfalls weiß. Als be&#x017F;ondere Kennzeichen des Steinadlers führt <hi rendition="#g">Naumann</hi> noch an, daß<lb/>
blos die mittel&#x017F;ten Schwanzfedern gleich laug, alle übrigen aber &#x017F;anft abge&#x017F;tuft &#x017F;ind.</p><lb/>
          <p>Der <hi rendition="#g">Goldadler</hi> (<hi rendition="#aq">Aquila chrysaëtos</hi>) i&#x017F;t, wie man namentlich am lebenden Vogel bemerken<lb/>
kann, bedeutend &#x017F;chlanker gebaut und kleinköpfiger. Seine Flügel und der Schwanz &#x017F;ind länger; doch<lb/>
erreichen er&#x017F;tere das Ende des letzteren nicht. Das Männchen wird bei ihm 36, das Weibchen 38 Zoll<lb/>
lang, jenes 7¼ Fuß, die&#x017F;es 7½ Fuß breit; der Fittig mißt ungefähr 28 Zoll, der Schwanz 13¼<lb/><figure><head><hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Der Goldadler</hi> (<hi rendition="#aq">Aquila chry&#x017F;aeto&#x017F;</hi>).</hi></head></figure><lb/>
bis 14¾ Zoll. Das Gefieder des alten Vogels i&#x017F;t durchgehends lichter, ro&#x017F;tröthlicher, als bei dem<lb/>
Steinadler, was &#x017F;ich namentlich auf der Bru&#x017F;t, an den Ho&#x017F;en und Unter&#x017F;chwanzdeckfedern zeigt. Jn<lb/>
der Ach&#x017F;elgegend &#x017F;teht ein weißer Flecken. Der Schwanz i&#x017F;t in allen Kleidern auf bräunlicha&#x017F;chgrauem<lb/>
Grunde mit unregelmäßigen breiten &#x017F;chwarzen Querbinden gezeichnet. Die Endbinde i&#x017F;t &#x017F;chmäler<lb/>
als bei dem Steinadler. Nur die beiden äußer&#x017F;ten der Stenerfedern &#x017F;ind etwas verkürzt, alle übrigen<lb/>
gleich lang. Der Unterflügel i&#x017F;t &#x017F;tets &#x017F;ehr dunkel, oft gänzlich ohne Weiß. Der junge Goldadler<lb/>
unter&#x017F;cheidet &#x017F;ich haupt&#x017F;ächlich durch dunklere Färbung, den Mangel des weißen Schulterfleckens und<lb/>
den weniger lebhaft ro&#x017F;troth gefärbten Hinterkopf und Hals von den Alten.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[448/0478] Die Fänger. Raubvögel. Adler. braun, die Unterſchwanzdeckfedern weiß; die Unterflügel zeigen einen großen weißen Flecken. Jm Jugendkleide iſt das Gefieder lichter, der Schwanz zur Hälfte weiß, und die Hoſen ſind ſehr licht, oft ebenfalls weiß. Als beſondere Kennzeichen des Steinadlers führt Naumann noch an, daß blos die mittelſten Schwanzfedern gleich laug, alle übrigen aber ſanft abgeſtuft ſind. Der Goldadler (Aquila chrysaëtos) iſt, wie man namentlich am lebenden Vogel bemerken kann, bedeutend ſchlanker gebaut und kleinköpfiger. Seine Flügel und der Schwanz ſind länger; doch erreichen erſtere das Ende des letzteren nicht. Das Männchen wird bei ihm 36, das Weibchen 38 Zoll lang, jenes 7¼ Fuß, dieſes 7½ Fuß breit; der Fittig mißt ungefähr 28 Zoll, der Schwanz 13¼ [Abbildung Der Goldadler (Aquila chryſaetoſ).] bis 14¾ Zoll. Das Gefieder des alten Vogels iſt durchgehends lichter, roſtröthlicher, als bei dem Steinadler, was ſich namentlich auf der Bruſt, an den Hoſen und Unterſchwanzdeckfedern zeigt. Jn der Achſelgegend ſteht ein weißer Flecken. Der Schwanz iſt in allen Kleidern auf bräunlichaſchgrauem Grunde mit unregelmäßigen breiten ſchwarzen Querbinden gezeichnet. Die Endbinde iſt ſchmäler als bei dem Steinadler. Nur die beiden äußerſten der Stenerfedern ſind etwas verkürzt, alle übrigen gleich lang. Der Unterflügel iſt ſtets ſehr dunkel, oft gänzlich ohne Weiß. Der junge Goldadler unterſcheidet ſich hauptſächlich durch dunklere Färbung, den Mangel des weißen Schulterfleckens und den weniger lebhaft roſtroth gefärbten Hinterkopf und Hals von den Alten.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben03_1866
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben03_1866/478
Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 3. Hildburghausen, 1866, S. 448. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben03_1866/478>, abgerufen am 22.11.2024.