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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 3. Hildburghausen, 1866.

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Die Knacker. Rabenvögel. Paradiesvögel.
[Abbildung] Der Kragenhopf (Epimachus magnus).

Auch von diesem wunderbaren Vogel gibt es
noch keinen vollständigen Balg in den europäischen
Sammlungen. Die Papuas bereiten ihn nach Art
der Paradiesvögel und bringen ihn in den
Handel, gewöhnlich aber so verstümmelt, daß man
selbst die Flügel ersetzen muß. Nach Rosenberg
ist der Kragenhopf über den ganzen nördlichen
Theil von Neuguinea verbreitet, fehlt aber auf
den Jnseln. Ueber seine Lebensweise scheint Nichts
bekannt zu sein.



Schlegel zählt zu den Paradiesvögeln noch
zwei andere, ebenfalls sehr wenig bekannte Vögel,
die Paradieselstern (Astrapiae); andere Natur-
forscher stellen sie zu den Drosseln. Diesen
ähneln sie durch ihren Schnabel, welcher mittel-
lang, gerade und vor der übergebogenen Spitze
flach ausgeschnitten ist, an der Wurzel aber weder
Borsten, noch sammtartige Federn zeigt. Der
sehr lange Schwanz ist stark abgestuft; die Flügel
sind mittellang, die Beine kräftig. Zu beiden Sei-
ten des Kopfes wölbt sich ein fächerförmiger Feder-
busch nach außen.

Lesson und andere Beschreiber halten es
für unmöglich, von dem Glanze der Paradies-

Die Knacker. Rabenvögel. Paradiesvögel.
[Abbildung] Der Kragenhopf (Epimachus magnus).

Auch von dieſem wunderbaren Vogel gibt es
noch keinen vollſtändigen Balg in den europäiſchen
Sammlungen. Die Papuas bereiten ihn nach Art
der Paradiesvögel und bringen ihn in den
Handel, gewöhnlich aber ſo verſtümmelt, daß man
ſelbſt die Flügel erſetzen muß. Nach Roſenberg
iſt der Kragenhopf über den ganzen nördlichen
Theil von Neuguinea verbreitet, fehlt aber auf
den Jnſeln. Ueber ſeine Lebensweiſe ſcheint Nichts
bekannt zu ſein.



Schlegel zählt zu den Paradiesvögeln noch
zwei andere, ebenfalls ſehr wenig bekannte Vögel,
die Paradieselſtern (Astrapiae); andere Natur-
forſcher ſtellen ſie zu den Droſſeln. Dieſen
ähneln ſie durch ihren Schnabel, welcher mittel-
lang, gerade und vor der übergebogenen Spitze
flach ausgeſchnitten iſt, an der Wurzel aber weder
Borſten, noch ſammtartige Federn zeigt. Der
ſehr lange Schwanz iſt ſtark abgeſtuft; die Flügel
ſind mittellang, die Beine kräftig. Zu beiden Sei-
ten des Kopfes wölbt ſich ein fächerförmiger Feder-
buſch nach außen.

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[332/0358] Die Knacker. Rabenvögel. Paradiesvögel. [Abbildung Der Kragenhopf (Epimachus magnus).] Auch von dieſem wunderbaren Vogel gibt es noch keinen vollſtändigen Balg in den europäiſchen Sammlungen. Die Papuas bereiten ihn nach Art der Paradiesvögel und bringen ihn in den Handel, gewöhnlich aber ſo verſtümmelt, daß man ſelbſt die Flügel erſetzen muß. Nach Roſenberg iſt der Kragenhopf über den ganzen nördlichen Theil von Neuguinea verbreitet, fehlt aber auf den Jnſeln. Ueber ſeine Lebensweiſe ſcheint Nichts bekannt zu ſein. Schlegel zählt zu den Paradiesvögeln noch zwei andere, ebenfalls ſehr wenig bekannte Vögel, die Paradieselſtern (Astrapiae); andere Natur- forſcher ſtellen ſie zu den Droſſeln. Dieſen ähneln ſie durch ihren Schnabel, welcher mittel- lang, gerade und vor der übergebogenen Spitze flach ausgeſchnitten iſt, an der Wurzel aber weder Borſten, noch ſammtartige Federn zeigt. Der ſehr lange Schwanz iſt ſtark abgeſtuft; die Flügel ſind mittellang, die Beine kräftig. Zu beiden Sei- ten des Kopfes wölbt ſich ein fächerförmiger Feder- buſch nach außen. Leſſon und andere Beſchreiber halten es für unmöglich, von dem Glanze der Paradies-

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 3. Hildburghausen, 1866, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben03_1866/358>, abgerufen am 10.05.2024.