Paradieswittwe. Dominikaner- und Haarschweifwittwe.
Wir erhalten diese Wittwen von Westafrika aus sehr oft lebendig. Von den Thierhändlern wird sie als "Paradiesvogel" ausgeboten. Für sie gilt hauptsächlich das in der Einleitung Ge- sagte. Der Gesang ist einfach, entbehrt jedoch nicht aller Anmuth. Das Männchen beginnt ihn, sobald es sein Prachtkleid anlegt; es schweigt, wenn es dasselbe verliert. Paare, welche zusammen- gehalten werden, schreiten manchmal zur Fortpflanzung. Die Weibchen legen jedoch meist unbefruchtete Eier, wie man annimmt, in Folge ungenügender Wärme. Bisweilen sollen die Männchen auch Nei- gung äußern, sich mit andern Vogelweibchen zu paaren. Die Nahrung, welche man ihnen in der Gefangenschaft reicht, ist das gewöhnliche Stubenfutter der Finken; doch thut man wohl, wenn man dem Gesäme Ameiseneier beifügt. Es liegen Erfahrungen vor, daß Paradieswittwen zwölf bis funfzehn Jahre in der Gefangenschaft ausgehalten haben.
Dieselben Länder und Oertlichkeiten bewohnt die Dominikanerwittwe (Vidua serena). Sie ist kleiner und schlanker gebaut, als die Paradieswittwe und an dem kleinen, kurzen, rothen Schnabel, dessen Firste spitzwinklig in die Stirn tritt, leicht zu kennen. Der Schwanz ist zwölffederig; seine acht seitlichen Federn sind schief abgerundet, die vier mittleren dachförmigen sehr lang und zu zwei und zwei in einander geschachtelt. Das Männchen ist ein sehr hübscher Vogel. Der Ober- kopf, der Rücken, ein unten offenes Halsband, die großen Flügeldeckfedern und die Schwingen, sowie endlich die langen Schwanzfedern sind schwarz, die ganze Unterseite, ein Nackenband, ein Schulter- flecken und die Jnnenfahne aller Seitenschwanzfedern aber weiß, die Schwingen und einige Flügel- deckfedern breit blaßgelb gesäumt. Das Winterkleid ist der Hauptfärbung nach fahl, jede Feder lichter gesäumt. Die Länge beträgt 41/2 Zoll, mit den langen Schwanzfedern aber 11 Zoll; der Fittig mißt 23/4 Zoll.
Die Dominikanerwittwe lebt, in Ostafrika wenigstens, in größeren Gesellschaften, als die vorhergehende Art, im wesentlichen jedoch unter gleichen Umständen. Zuweilen vereinigt sie sich auch mit andern Finken und schweift mit diesen längere Zeit umher. Einige Reisende versichern, daß sie dann die Leitung der Gesellschaft übernehme. Nach Heuglin baut sie sehr feste, künstliche Beutel- nester, wie der Goldwebervogel. Jn der Gefangenschaft hält sie sich ebenso leicht, wie die Paradieswittwe.
Die letzte Art, welche wir erwähnen wollen, ist die Haarschweifwittwe (Tetraenura regia). Sie unterscheidet sich von der vorigen im Leibesbau dadurch, daß die vier Mittelschwanzfedern erst gegen die Spitze hin breitere Fahnen zeigen, bis dahin aber eine kaum sichtbare Fahne haben. Das Kleid ähnelt dem der Paradieswittwe. Der Oberkopf, der Rücken, der Bürzel und der Schwanz sind schwarz, die Schwingen und die Seitenschwanzfedern bräunlichschwarz, ein Halsband und die ganze Unterseite mit Ausnahme des weißen Hinterbauches röthlichfahl, der Schnabel und die Beine roth. Jm Winterkleid sind die braunen Federn breit fahl gesäumt. Die Länge beträgt gegen 4 Zoll, die mittleren Schwanzfedern des Männchens reichen aber um 8 Zoll über die seitlichen hinaus; der Fittig mißt 23/4 Zoll.
Auch diese Wittwe bewohnt die Westküste Afrikas, namentlich Angola. Ueber ihr Freileben ist Nichts bekannt. Nach Europa kommt sie selten lebend und wird deshalb überall und immer theuer bezahlt. Sie ist, wie Reichenbach sagt, ein sehr angenehmer Zimmervogel, immer lebhaft, munter, ja muthwillig. Jhren kurzen Gesang wiederholt sie sehr oft, doch nur so lange sie ihr Prachtkleid trägt; denn im Winterkleid ist auch sie stumm und traurig.
Paradieswittwe. Dominikaner- und Haarſchweifwittwe.
Wir erhalten dieſe Wittwen von Weſtafrika aus ſehr oft lebendig. Von den Thierhändlern wird ſie als „Paradiesvogel‟ ausgeboten. Für ſie gilt hauptſächlich das in der Einleitung Ge- ſagte. Der Geſang iſt einfach, entbehrt jedoch nicht aller Anmuth. Das Männchen beginnt ihn, ſobald es ſein Prachtkleid anlegt; es ſchweigt, wenn es daſſelbe verliert. Paare, welche zuſammen- gehalten werden, ſchreiten manchmal zur Fortpflanzung. Die Weibchen legen jedoch meiſt unbefruchtete Eier, wie man annimmt, in Folge ungenügender Wärme. Bisweilen ſollen die Männchen auch Nei- gung äußern, ſich mit andern Vogelweibchen zu paaren. Die Nahrung, welche man ihnen in der Gefangenſchaft reicht, iſt das gewöhnliche Stubenfutter der Finken; doch thut man wohl, wenn man dem Geſäme Ameiſeneier beifügt. Es liegen Erfahrungen vor, daß Paradieswittwen zwölf bis funfzehn Jahre in der Gefangenſchaft ausgehalten haben.
Dieſelben Länder und Oertlichkeiten bewohnt die Dominikanerwittwe (Vidua serena). Sie iſt kleiner und ſchlanker gebaut, als die Paradieswittwe und an dem kleinen, kurzen, rothen Schnabel, deſſen Firſte ſpitzwinklig in die Stirn tritt, leicht zu kennen. Der Schwanz iſt zwölffederig; ſeine acht ſeitlichen Federn ſind ſchief abgerundet, die vier mittleren dachförmigen ſehr lang und zu zwei und zwei in einander geſchachtelt. Das Männchen iſt ein ſehr hübſcher Vogel. Der Ober- kopf, der Rücken, ein unten offenes Halsband, die großen Flügeldeckfedern und die Schwingen, ſowie endlich die langen Schwanzfedern ſind ſchwarz, die ganze Unterſeite, ein Nackenband, ein Schulter- flecken und die Jnnenfahne aller Seitenſchwanzfedern aber weiß, die Schwingen und einige Flügel- deckfedern breit blaßgelb geſäumt. Das Winterkleid iſt der Hauptfärbung nach fahl, jede Feder lichter geſäumt. Die Länge beträgt 4½ Zoll, mit den langen Schwanzfedern aber 11 Zoll; der Fittig mißt 2¾ Zoll.
Die Dominikanerwittwe lebt, in Oſtafrika wenigſtens, in größeren Geſellſchaften, als die vorhergehende Art, im weſentlichen jedoch unter gleichen Umſtänden. Zuweilen vereinigt ſie ſich auch mit andern Finken und ſchweift mit dieſen längere Zeit umher. Einige Reiſende verſichern, daß ſie dann die Leitung der Geſellſchaft übernehme. Nach Heuglin baut ſie ſehr feſte, künſtliche Beutel- neſter, wie der Goldwebervogel. Jn der Gefangenſchaft hält ſie ſich ebenſo leicht, wie die Paradieswittwe.
Die letzte Art, welche wir erwähnen wollen, iſt die Haarſchweifwittwe (Tetraenura regia). Sie unterſcheidet ſich von der vorigen im Leibesbau dadurch, daß die vier Mittelſchwanzfedern erſt gegen die Spitze hin breitere Fahnen zeigen, bis dahin aber eine kaum ſichtbare Fahne haben. Das Kleid ähnelt dem der Paradieswittwe. Der Oberkopf, der Rücken, der Bürzel und der Schwanz ſind ſchwarz, die Schwingen und die Seitenſchwanzfedern bräunlichſchwarz, ein Halsband und die ganze Unterſeite mit Ausnahme des weißen Hinterbauches röthlichfahl, der Schnabel und die Beine roth. Jm Winterkleid ſind die braunen Federn breit fahl geſäumt. Die Länge beträgt gegen 4 Zoll, die mittleren Schwanzfedern des Männchens reichen aber um 8 Zoll über die ſeitlichen hinaus; der Fittig mißt 2¾ Zoll.
Auch dieſe Wittwe bewohnt die Weſtküſte Afrikas, namentlich Angola. Ueber ihr Freileben iſt Nichts bekannt. Nach Europa kommt ſie ſelten lebend und wird deshalb überall und immer theuer bezahlt. Sie iſt, wie Reichenbach ſagt, ein ſehr angenehmer Zimmervogel, immer lebhaft, munter, ja muthwillig. Jhren kurzen Geſang wiederholt ſie ſehr oft, doch nur ſo lange ſie ihr Prachtkleid trägt; denn im Winterkleid iſt auch ſie ſtumm und traurig.
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Paradieswittwe. Dominikaner- und Haarſchweifwittwe.
Wir erhalten dieſe Wittwen von Weſtafrika aus ſehr oft lebendig. Von den Thierhändlern
wird ſie als „Paradiesvogel‟ ausgeboten. Für ſie gilt hauptſächlich das in der Einleitung Ge-
ſagte. Der Geſang iſt einfach, entbehrt jedoch nicht aller Anmuth. Das Männchen beginnt ihn,
ſobald es ſein Prachtkleid anlegt; es ſchweigt, wenn es daſſelbe verliert. Paare, welche zuſammen-
gehalten werden, ſchreiten manchmal zur Fortpflanzung. Die Weibchen legen jedoch meiſt unbefruchtete
Eier, wie man annimmt, in Folge ungenügender Wärme. Bisweilen ſollen die Männchen auch Nei-
gung äußern, ſich mit andern Vogelweibchen zu paaren. Die Nahrung, welche man ihnen in
der Gefangenſchaft reicht, iſt das gewöhnliche Stubenfutter der Finken; doch thut man wohl, wenn
man dem Geſäme Ameiſeneier beifügt. Es liegen Erfahrungen vor, daß Paradieswittwen zwölf
bis funfzehn Jahre in der Gefangenſchaft ausgehalten haben.
Dieſelben Länder und Oertlichkeiten bewohnt die Dominikanerwittwe (Vidua serena).
Sie iſt kleiner und ſchlanker gebaut, als die Paradieswittwe und an dem kleinen, kurzen, rothen
Schnabel, deſſen Firſte ſpitzwinklig in die Stirn tritt, leicht zu kennen. Der Schwanz iſt zwölffederig;
ſeine acht ſeitlichen Federn ſind ſchief abgerundet, die vier mittleren dachförmigen ſehr lang und zu
zwei und zwei in einander geſchachtelt. Das Männchen iſt ein ſehr hübſcher Vogel. Der Ober-
kopf, der Rücken, ein unten offenes Halsband, die großen Flügeldeckfedern und die Schwingen, ſowie
endlich die langen Schwanzfedern ſind ſchwarz, die ganze Unterſeite, ein Nackenband, ein Schulter-
flecken und die Jnnenfahne aller Seitenſchwanzfedern aber weiß, die Schwingen und einige Flügel-
deckfedern breit blaßgelb geſäumt. Das Winterkleid iſt der Hauptfärbung nach fahl, jede Feder lichter
geſäumt. Die Länge beträgt 4½ Zoll, mit den langen Schwanzfedern aber 11 Zoll; der Fittig mißt
2¾ Zoll.
Die Dominikanerwittwe lebt, in Oſtafrika wenigſtens, in größeren Geſellſchaften, als die
vorhergehende Art, im weſentlichen jedoch unter gleichen Umſtänden. Zuweilen vereinigt ſie ſich
auch mit andern Finken und ſchweift mit dieſen längere Zeit umher. Einige Reiſende verſichern, daß ſie
dann die Leitung der Geſellſchaft übernehme. Nach Heuglin baut ſie ſehr feſte, künſtliche Beutel-
neſter, wie der Goldwebervogel. Jn der Gefangenſchaft hält ſie ſich ebenſo leicht, wie die Paradieswittwe.
Die letzte Art, welche wir erwähnen wollen, iſt die Haarſchweifwittwe (Tetraenura regia).
Sie unterſcheidet ſich von der vorigen im Leibesbau dadurch, daß die vier Mittelſchwanzfedern erſt
gegen die Spitze hin breitere Fahnen zeigen, bis dahin aber eine kaum ſichtbare Fahne haben. Das
Kleid ähnelt dem der Paradieswittwe. Der Oberkopf, der Rücken, der Bürzel und der Schwanz ſind
ſchwarz, die Schwingen und die Seitenſchwanzfedern bräunlichſchwarz, ein Halsband und die ganze
Unterſeite mit Ausnahme des weißen Hinterbauches röthlichfahl, der Schnabel und die Beine roth.
Jm Winterkleid ſind die braunen Federn breit fahl geſäumt. Die Länge beträgt gegen 4 Zoll, die
mittleren Schwanzfedern des Männchens reichen aber um 8 Zoll über die ſeitlichen hinaus; der Fittig
mißt 2¾ Zoll.
Auch dieſe Wittwe bewohnt die Weſtküſte Afrikas, namentlich Angola. Ueber ihr Freileben iſt
Nichts bekannt. Nach Europa kommt ſie ſelten lebend und wird deshalb überall und immer theuer
bezahlt. Sie iſt, wie Reichenbach ſagt, ein ſehr angenehmer Zimmervogel, immer lebhaft, munter,
ja muthwillig. Jhren kurzen Geſang wiederholt ſie ſehr oft, doch nur ſo lange ſie ihr Prachtkleid
trägt; denn im Winterkleid iſt auch ſie ſtumm und traurig.
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 3. Hildburghausen, 1866, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben03_1866/259>, abgerufen am 22.11.2024.
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