angem Schwanze. Er ist besonders durch sein über drei Zoll langes, tiefschwarzbraunes, an der Wurzel hellschmuzig, gelblichweißes Stachelhaar von den übrigen Arten der Familie ausgezeichnet. An den Seiten tritt das Gelbe mehr hervor. Der Bauch ist bräunlichgelb bis gelblichweiß. Das kurze Haupthaar ist schwarzbraun; über den Augen, bis zu den Ohren verläuft eine gelbliche Binde. Die Ohren sind schwarz, wie die Pfoten und die Wurzelhälfte des Schwanzes, während die Endhälfte weißlich ist.
Der Krebs- oder Krabbenbeutler scheint ziemlich weit, vielleicht über das ganze heiße
[Abbildung]
Der Krebs- oder Krabbenbeutler (Philander cancrivorus).
Amerika verbreitet zu sein und findet sich sehr zahlreich in den Waldungen Brasiliens, am liebsten in der Nähe von Sümpfen, welche ihm Krebse und Krabben liefern. Er lebt fast nur auf den Bäu- men und kommt blos dann auf die Erde herab, wenn er unten jagen will. Sein vollkommener Rollschwanz macht ihm das Klettern leicht; man sieht ihn in keiner Stellung, ohne daß er sich durch dieses Werkzeug festgemacht hätte, und sobald er zur Ruhe kommt, ist es das Erste, was er thut, den langen Rattenschwanz ein paar Mal um den nächsten Zweig zu ringeln und sich so zu versichern. Auf dem Erdboden geht er langsam und schlecht; dennoch weiß er kleinere Säugethiere, Lurche und Kerb- thiere, sowie namentlich Krebse, sein Lieblingsfutter, zu berücken. Jn den Bäumen stellt er Vögeln
Der Krebs- oder Krabbenbeutler.
angem Schwanze. Er iſt beſonders durch ſein über drei Zoll langes, tiefſchwarzbraunes, an der Wurzel hellſchmuzig, gelblichweißes Stachelhaar von den übrigen Arten der Familie ausgezeichnet. An den Seiten tritt das Gelbe mehr hervor. Der Bauch iſt bräunlichgelb bis gelblichweiß. Das kurze Haupthaar iſt ſchwarzbraun; über den Augen, bis zu den Ohren verläuft eine gelbliche Binde. Die Ohren ſind ſchwarz, wie die Pfoten und die Wurzelhälfte des Schwanzes, während die Endhälfte weißlich iſt.
Der Krebs- oder Krabbenbeutler ſcheint ziemlich weit, vielleicht über das ganze heiße
[Abbildung]
Der Krebs- oder Krabbenbeutler (Philander cancrivorus).
Amerika verbreitet zu ſein und findet ſich ſehr zahlreich in den Waldungen Braſiliens, am liebſten in der Nähe von Sümpfen, welche ihm Krebſe und Krabben liefern. Er lebt faſt nur auf den Bäu- men und kommt blos dann auf die Erde herab, wenn er unten jagen will. Sein vollkommener Rollſchwanz macht ihm das Klettern leicht; man ſieht ihn in keiner Stellung, ohne daß er ſich durch dieſes Werkzeug feſtgemacht hätte, und ſobald er zur Ruhe kommt, iſt es das Erſte, was er thut, den langen Rattenſchwanz ein paar Mal um den nächſten Zweig zu ringeln und ſich ſo zu verſichern. Auf dem Erdboden geht er langſam und ſchlecht; dennoch weiß er kleinere Säugethiere, Lurche und Kerb- thiere, ſowie namentlich Krebſe, ſein Lieblingsfutter, zu berücken. Jn den Bäumen ſtellt er Vögeln
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Der Krebs- oder Krabbenbeutler.
angem Schwanze. Er iſt beſonders durch ſein über drei Zoll langes, tiefſchwarzbraunes, an der
Wurzel hellſchmuzig, gelblichweißes Stachelhaar von den übrigen Arten der Familie ausgezeichnet.
An den Seiten tritt das Gelbe mehr hervor. Der Bauch iſt bräunlichgelb bis gelblichweiß. Das
kurze Haupthaar iſt ſchwarzbraun; über den Augen, bis zu den Ohren verläuft eine gelbliche Binde.
Die Ohren ſind ſchwarz, wie die Pfoten und die Wurzelhälfte des Schwanzes, während die Endhälfte
weißlich iſt.
Der Krebs- oder Krabbenbeutler ſcheint ziemlich weit, vielleicht über das ganze heiße
[Abbildung Der Krebs- oder Krabbenbeutler (Philander cancrivorus).]
Amerika verbreitet zu ſein und findet ſich ſehr zahlreich in den Waldungen Braſiliens, am liebſten
in der Nähe von Sümpfen, welche ihm Krebſe und Krabben liefern. Er lebt faſt nur auf den Bäu-
men und kommt blos dann auf die Erde herab, wenn er unten jagen will. Sein vollkommener
Rollſchwanz macht ihm das Klettern leicht; man ſieht ihn in keiner Stellung, ohne daß er ſich durch
dieſes Werkzeug feſtgemacht hätte, und ſobald er zur Ruhe kommt, iſt es das Erſte, was er thut, den
langen Rattenſchwanz ein paar Mal um den nächſten Zweig zu ringeln und ſich ſo zu verſichern. Auf
dem Erdboden geht er langſam und ſchlecht; dennoch weiß er kleinere Säugethiere, Lurche und Kerb-
thiere, ſowie namentlich Krebſe, ſein Lieblingsfutter, zu berücken. Jn den Bäumen ſtellt er Vögeln
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 2. Hildburghausen, 1865, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben02_1865/33>, abgerufen am 23.11.2024.
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