Die eigentlichen Rinder. -- Der Banteng. Das Hausrind.
lassen sich nicht zähmen, junge zeigen sich sauft und leitsam und können zu vollständigen Hausthieren umgewandelt werden. Mit anderen Rinderarten vermischen sie sich fruchtbar, und deshalb besteht
[Abbildung]
Der Banteng (Bas Bantang).
auf Java die Gewohnheit, zahme Zebukühe in die Wälder zu treiben, um sie dort von den wilden Stieren beschlagen zu lassen. --
Alle bisher genannten Rinder haben, vielleicht mit alleiniger Ausnahme des nur flüchtig erwähnten eigentlichen Auers, keinen oder wenigstens höchst geringen Antheil an der Erzeugung unseres Hausrindes (Bos taurus) gehabt. Ueber den Ursprung dieses nützlichen Geschöpfes liegt ein ebensotiefes Dunkel, als über der Herkunft der anderen Hausthiere. Schon in vorgeschichtlichen Zeiten benutzte der Mensch die Dienste und Erzeugnisse der gezähmten Thiere. Auf den ältesten Denkmalen der Baukunst sind sie abgebildet; die ersten Sagen gedenken ihrer. Sie waren bereits im Alterthume über die ganze Welt verbreitet. Cuvier nimmt nun zwar an, daß der Vorwelts- stier (Bos primigenius) als Stammvater des Hausrindes anzusehen sei, weil sich zwischen den ver- steinten Schädeln dieses ausgestorbenen und unseres Hausrindes kaum bemerkenswerthe Unterschiede ergeben: solcher Annahme widerspricht aber schon die großartige Verbreitung des Rindes. Man kann sich nicht wohl einreden, daß gerade der europäische Ochs zu der Ehre kam, die ganze alte Welt
Die eigentlichen Rinder. — Der Banteng. Das Hausrind.
laſſen ſich nicht zähmen, junge zeigen ſich ſauft und leitſam und können zu vollſtändigen Hausthieren umgewandelt werden. Mit anderen Rinderarten vermiſchen ſie ſich fruchtbar, und deshalb beſteht
[Abbildung]
Der Banteng (Bas Bantang).
auf Java die Gewohnheit, zahme Zebukühe in die Wälder zu treiben, um ſie dort von den wilden Stieren beſchlagen zu laſſen. —
Alle bisher genannten Rinder haben, vielleicht mit alleiniger Ausnahme des nur flüchtig erwähnten eigentlichen Auers, keinen oder wenigſtens höchſt geringen Antheil an der Erzeugung unſeres Hausrindes (Bos taurus) gehabt. Ueber den Urſprung dieſes nützlichen Geſchöpfes liegt ein ebenſotiefes Dunkel, als über der Herkunft der anderen Hausthiere. Schon in vorgeſchichtlichen Zeiten benutzte der Menſch die Dienſte und Erzeugniſſe der gezähmten Thiere. Auf den älteſten Denkmalen der Baukunſt ſind ſie abgebildet; die erſten Sagen gedenken ihrer. Sie waren bereits im Alterthume über die ganze Welt verbreitet. Cuvier nimmt nun zwar an, daß der Vorwelts- ſtier (Bos primigenius) als Stammvater des Hausrindes anzuſehen ſei, weil ſich zwiſchen den ver- ſteinten Schädeln dieſes ausgeſtorbenen und unſeres Hausrindes kaum bemerkenswerthe Unterſchiede ergeben: ſolcher Annahme widerſpricht aber ſchon die großartige Verbreitung des Rindes. Man kann ſich nicht wohl einreden, daß gerade der europäiſche Ochs zu der Ehre kam, die ganze alte Welt
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Die eigentlichen Rinder. — Der Banteng. Das Hausrind.
laſſen ſich nicht zähmen, junge zeigen ſich ſauft und leitſam und können zu vollſtändigen Hausthieren
umgewandelt werden. Mit anderen Rinderarten vermiſchen ſie ſich fruchtbar, und deshalb beſteht
[Abbildung Der Banteng (Bas Bantang).]
auf Java die Gewohnheit, zahme Zebukühe in die Wälder zu treiben, um ſie dort von den wilden
Stieren beſchlagen zu laſſen. —
Alle bisher genannten Rinder haben, vielleicht mit alleiniger Ausnahme des nur flüchtig
erwähnten eigentlichen Auers, keinen oder wenigſtens höchſt geringen Antheil an der Erzeugung
unſeres Hausrindes (Bos taurus) gehabt. Ueber den Urſprung dieſes nützlichen Geſchöpfes liegt
ein ebenſotiefes Dunkel, als über der Herkunft der anderen Hausthiere. Schon in vorgeſchichtlichen
Zeiten benutzte der Menſch die Dienſte und Erzeugniſſe der gezähmten Thiere. Auf den älteſten
Denkmalen der Baukunſt ſind ſie abgebildet; die erſten Sagen gedenken ihrer. Sie waren bereits im
Alterthume über die ganze Welt verbreitet. Cuvier nimmt nun zwar an, daß der Vorwelts-
ſtier (Bos primigenius) als Stammvater des Hausrindes anzuſehen ſei, weil ſich zwiſchen den ver-
ſteinten Schädeln dieſes ausgeſtorbenen und unſeres Hausrindes kaum bemerkenswerthe Unterſchiede
ergeben: ſolcher Annahme widerſpricht aber ſchon die großartige Verbreitung des Rindes. Man
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 2. Hildburghausen, 1865, S. 660. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben02_1865/694>, abgerufen am 26.12.2024.
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