Braunschweig-Wolfenbüttel, Heinrich Julius von: Kirchenordnung Unnser, von Gottes Genaden, Julii Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg, etc. Wie es mit Lehr und Ceremonien unsers Fürstenthumbs Braunschweig, Wulffenbütlischen Theils, Auch derselben Kirchen anhangenden sachen und verrichtungen hinfurt ... gehalten werden sol. Wolfenbüttel, 1569.Apologia / im j. Artickel / klare / richtige / gegründte antwort / Nemlich / das die schrifft zeuge / das in vnd zu solchen Geistlichen sachen / der natürliche mensch durch den fall gantz vnd gar verloren habe / alle tugliche geschicklicheit / krafft / vnd vermögen / auch etwas guts zugedencken als von jm selbs / 2. Corinth. 3. ja wenn gleich das Wort geprediget wirdt / so kan es der natürliche mensch durch seine eigne geschicklicheit vnd kreffte nicht vernemen / fassen noch annehmen / sondern ist jm ein torheit / j. Corint. j. vnd 2. da ist von natur kein verlangen / begern / wöllen / fürnehmen noch außrichten / was Gott gefellig möchte sein / wo nicht der heilige Geist beydes gebe / das wöllen vnd volnbringen / Philip. 2. denn das fleisch ist dem Gesetze Gottes nichts vnderthon / vnd vermag es auch nicht / Roman. 8. Daher die schrifft den natürlichen menschen nennet finsternuß / Ephes. 5. Johan. j. Actor. 26. vnd das er in Sünden zum guten todt vnd erstorben sey / Ephe. 2. Col. 2. Augustinus fasset diß fein kurtz / das die schrifft den natürlichen freyen willen inn Geistlichen sachen abschneide / cogitare, velle, posse & facere, das gedencken / wöllen / vermügen / vnd thun / was rechtschaffen vnd gutt ist. Zum andern / nimpt die schrifft dem natürlichen menschen in Geistlichen sachen / nicht allein alle geschicklicheit / vnd kreffte / sondern schreibet jm dagegen zu gantz vnd gar / ein wiederwertige vnart / die Gott stracks / wie eine feindschafft zuwider sey / Ro. 8. do alles dichten vnd trachten nur böse sey / Gen. 6. vnd 8. do das böse anhenge vnnd wieder Gottes Gesetz streite / Rom. 7. daher es genennet wirdt / ein hartes steinern verstocktes Hertz / Rom. 2. Ezech. 36. Jerem. j 7. ja auch in renatis streitet das fleisch wieder den Geist / Rom. 7. Gal. 5. Apologia / im j. Artickel / klare / richtige / gegründte antwort / Nemlich / das die schrifft zeuge / das in vnd zu solchen Geistlichen sachen / der natürliche mensch durch den fall gantz vnd gar verloren habe / alle tugliche geschicklicheit / krafft / vnd vermögen / auch etwas guts zugedencken als von jm selbs / 2. Corinth. 3. ja wenn gleich das Wort geprediget wirdt / so kan es der natürliche mensch durch seine eigne geschicklicheit vnd kreffte nicht vernemen / fassen noch annehmen / sondern ist jm ein torheit / j. Corint. j. vnd 2. da ist von natur kein verlangen / begern / wöllen / fürnehmen noch außrichten / was Gott gefellig möchte sein / wo nicht der heilige Geist beydes gebe / das wöllen vnd volnbringen / Philip. 2. denn das fleisch ist dem Gesetze Gottes nichts vnderthon / vnd vermag es auch nicht / Roman. 8. Daher die schrifft den natürlichen menschen nennet finsternuß / Ephes. 5. Johan. j. Actor. 26. vnd das er in Sünden zum guten todt vnd erstorben sey / Ephe. 2. Col. 2. Augustinus fasset diß fein kurtz / das die schrifft den natürlichen freyen willen inn Geistlichen sachen abschneide / cogitare, velle, posse & facere, das gedencken / wöllen / vermügen / vnd thun / was rechtschaffen vnd gutt ist. Zum andern / nimpt die schrifft dem natürlichen menschen in Geistlichen sachen / nicht allein alle geschicklicheit / vnd kreffte / sondern schreibet jm dagegen zu gantz vnd gar / ein wiederwertige vnart / die Gott stracks / wie eine feindschafft zuwider sey / Ro. 8. do alles dichten vnd trachten nur böse sey / Gen. 6. vnd 8. do das böse anhenge vnnd wieder Gottes Gesetz streite / Rom. 7. daher es genennet wirdt / ein hartes steinern verstocktes Hertz / Rom. 2. Ezech. 36. Jerem. j 7. ja auch in renatis streitet das fleisch wieder den Geist / Rom. 7. Gal. 5. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0087"/> Apologia / im j. Artickel / klare / richtige / gegründte antwort / Nemlich / das die schrifft zeuge / das in vnd zu solchen Geistlichen sachen / der natürliche mensch durch den fall gantz vnd gar verloren habe / alle tugliche geschicklicheit / krafft / vnd vermögen / auch etwas guts zugedencken als von jm selbs / 2. Corinth. 3. ja wenn gleich das Wort geprediget wirdt / so kan es der natürliche mensch durch seine eigne geschicklicheit vnd kreffte nicht vernemen / fassen noch annehmen / sondern ist jm ein torheit / j. Corint. j. vnd 2. da ist von natur kein verlangen / begern / wöllen / fürnehmen noch außrichten / was Gott gefellig möchte sein / wo nicht der heilige Geist beydes gebe / das wöllen vnd volnbringen / Philip. 2. denn das fleisch ist dem Gesetze Gottes nichts vnderthon / vnd vermag es auch nicht / Roman. 8. Daher die schrifft den natürlichen menschen nennet finsternuß / Ephes. 5. Johan. j. Actor. 26. vnd das er in Sünden zum guten todt vnd erstorben sey / Ephe. 2. Col. 2. Augustinus fasset diß fein kurtz / das die schrifft den natürlichen freyen willen inn Geistlichen sachen abschneide / cogitare, velle, posse & facere, das gedencken / wöllen / vermügen / vnd thun / was rechtschaffen vnd gutt ist.</p> <p>Zum andern / nimpt die schrifft dem natürlichen menschen in Geistlichen sachen / nicht allein alle geschicklicheit / vnd kreffte / sondern schreibet jm dagegen zu gantz vnd gar / ein wiederwertige vnart / die Gott stracks / wie eine feindschafft zuwider sey / Ro. 8. do alles dichten vnd trachten nur böse sey / Gen. 6. vnd 8. do das böse anhenge vnnd wieder Gottes Gesetz streite / Rom. 7. daher es genennet wirdt / ein hartes steinern verstocktes Hertz / Rom. 2. Ezech. 36. Jerem. j 7. ja auch in renatis streitet das fleisch wieder den Geist / Rom. 7. Gal. 5.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0087]
Apologia / im j. Artickel / klare / richtige / gegründte antwort / Nemlich / das die schrifft zeuge / das in vnd zu solchen Geistlichen sachen / der natürliche mensch durch den fall gantz vnd gar verloren habe / alle tugliche geschicklicheit / krafft / vnd vermögen / auch etwas guts zugedencken als von jm selbs / 2. Corinth. 3. ja wenn gleich das Wort geprediget wirdt / so kan es der natürliche mensch durch seine eigne geschicklicheit vnd kreffte nicht vernemen / fassen noch annehmen / sondern ist jm ein torheit / j. Corint. j. vnd 2. da ist von natur kein verlangen / begern / wöllen / fürnehmen noch außrichten / was Gott gefellig möchte sein / wo nicht der heilige Geist beydes gebe / das wöllen vnd volnbringen / Philip. 2. denn das fleisch ist dem Gesetze Gottes nichts vnderthon / vnd vermag es auch nicht / Roman. 8. Daher die schrifft den natürlichen menschen nennet finsternuß / Ephes. 5. Johan. j. Actor. 26. vnd das er in Sünden zum guten todt vnd erstorben sey / Ephe. 2. Col. 2. Augustinus fasset diß fein kurtz / das die schrifft den natürlichen freyen willen inn Geistlichen sachen abschneide / cogitare, velle, posse & facere, das gedencken / wöllen / vermügen / vnd thun / was rechtschaffen vnd gutt ist.
Zum andern / nimpt die schrifft dem natürlichen menschen in Geistlichen sachen / nicht allein alle geschicklicheit / vnd kreffte / sondern schreibet jm dagegen zu gantz vnd gar / ein wiederwertige vnart / die Gott stracks / wie eine feindschafft zuwider sey / Ro. 8. do alles dichten vnd trachten nur böse sey / Gen. 6. vnd 8. do das böse anhenge vnnd wieder Gottes Gesetz streite / Rom. 7. daher es genennet wirdt / ein hartes steinern verstocktes Hertz / Rom. 2. Ezech. 36. Jerem. j 7. ja auch in renatis streitet das fleisch wieder den Geist / Rom. 7. Gal. 5.
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