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Braunschweig-Wolfenbüttel, Heinrich Julius von: Kirchenordnung Unnser, von Gottes Genaden, Julii Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg, etc. Wie es mit Lehr und Ceremonien unsers Fürstenthumbs Braunschweig, Wulffenbütlischen Theils, Auch derselben Kirchen anhangenden sachen und verrichtungen hinfurt ... gehalten werden sol. Wolfenbüttel, 1569.

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CHRYSOSTOMVS LIBRO I. DE ORANDO.

WER nicht betet / vnnd ein Hertzlich verlangen hat / mit Gott im Gebet zureden / der hat gewiß kein verstandt / noch leben in sich. Denn das ist ein gewiß zeichen grosser thorheit / solche grosse herrligkeit (mit GOtt zureden) gering halten / oder nicht verstehen / auch nicht lust vnd liebe zum Gebet haben / Vnd das nicht können bey sich schliessen vnd fassen / das es eine gewisse anzeigung sey eines todten Menschen für GOtt / der sich nicht im Gebet leget auff seine Knye / zu seinen Füssen des HERRN CHRisti / Denn zu gleicherweise / wie dieser Leib Todt ist / wenn kein Othem mehr in jm ist / vnd die Pulßader auffhöret zuschahen: Also ist auch der Mensch in seiner Seele Todt / vnd stinckendt / wenn in jr kein Othem oder Pulßader des seufftzens vnd Hertzens ist. Derhalben wenn ich einen sehe / der das Gebet nicht lieb vnd wert hat / So ist es als bald gewiß / das kein Christlicher verstandt in jme ist / vnd ein solcher mit keinen gaben des Geistes gezieret / vnd begabet ist.

ENDE.

CHRYSOSTOMVS LIBRO I. DE ORANDO.

WER nicht betet / vnnd ein Hertzlich verlangen hat / mit Gott im Gebet zureden / der hat gewiß kein verstandt / noch leben in sich. Denn das ist ein gewiß zeichen grosser thorheit / solche grosse herrligkeit (mit GOtt zureden) gering halten / oder nicht verstehen / auch nicht lust vnd liebe zum Gebet haben / Vnd das nicht können bey sich schliessen vnd fassen / das es eine gewisse anzeigung sey eines todten Menschen für GOtt / der sich nicht im Gebet leget auff seine Knye / zu seinen Füssen des HERRN CHRisti / Denn zu gleicherweise / wie dieser Leib Todt ist / wenn kein Othem mehr in jm ist / vnd die Pulßader auffhöret zuschahen: Also ist auch der Mensch in seiner Seele Todt / vnd stinckendt / wenn in jr kein Othem oder Pulßader des seufftzens vnd Hertzens ist. Derhalben wenn ich einen sehe / der das Gebet nicht lieb vnd wert hat / So ist es als bald gewiß / das kein Christlicher verstandt in jme ist / vnd ein solcher mit keinen gaben des Geistes gezieret / vnd begabet ist.

ENDE.

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[180/0328] CHRYSOSTOMVS LIBRO I. DE ORANDO. WER nicht betet / vnnd ein Hertzlich verlangen hat / mit Gott im Gebet zureden / der hat gewiß kein verstandt / noch leben in sich. Denn das ist ein gewiß zeichen grosser thorheit / solche grosse herrligkeit (mit GOtt zureden) gering halten / oder nicht verstehen / auch nicht lust vnd liebe zum Gebet haben / Vnd das nicht können bey sich schliessen vnd fassen / das es eine gewisse anzeigung sey eines todten Menschen für GOtt / der sich nicht im Gebet leget auff seine Knye / zu seinen Füssen des HERRN CHRisti / Denn zu gleicherweise / wie dieser Leib Todt ist / wenn kein Othem mehr in jm ist / vnd die Pulßader auffhöret zuschahen: Also ist auch der Mensch in seiner Seele Todt / vnd stinckendt / wenn in jr kein Othem oder Pulßader des seufftzens vnd Hertzens ist. Derhalben wenn ich einen sehe / der das Gebet nicht lieb vnd wert hat / So ist es als bald gewiß / das kein Christlicher verstandt in jme ist / vnd ein solcher mit keinen gaben des Geistes gezieret / vnd begabet ist. ENDE.

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Zitationshilfe: Braunschweig-Wolfenbüttel, Heinrich Julius von: Kirchenordnung Unnser, von Gottes Genaden, Julii Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg, etc. Wie es mit Lehr und Ceremonien unsers Fürstenthumbs Braunschweig, Wulffenbütlischen Theils, Auch derselben Kirchen anhangenden sachen und verrichtungen hinfurt ... gehalten werden sol. Wolfenbüttel, 1569, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung_1569/328>, abgerufen am 25.11.2024.