Abkühlung in einem der Verbindungspuncte bringt die genau entgegengesetzten Wirkungen hervor, und man verstärkt daher die Wirkung, wenn man (Fig. 190.) in A eine Erhitzung, in C eine Abkühlung statt finden läßt. Die Wirkung findet zwar statt, wenn an der Erwärmungsstelle sich diese auch nur auf eines der Metalle erstreckt, besser aber ist es, wenn sie beide daran Theil haben. Je größer die Differenz der Wärme in den Verbindungsstellen ist, desto größer wird die Ablenkung der Magnetnadel.
Sehr große Berührungsflächen vermehren die Wirkung nicht merklich; aber zu klein dürfen diese nicht sein, und vollkommen in- nige Berührung, am besten durch Löthung, ist eine wesentliche Be- dingung der Wirksamkeit.
Gesetze der thermo-electrischen oder thermomagneti- schen Erscheinungen.
Die Metalle bilden auch in Beziehung auf diese durch un- gleiche Wärme in beiden Verbindungspuncten hervorgehenden Er- scheinungen eine Reihenfolge. So wie Zink und Mangan-Oxyd so ziemlich die Endpuncte der Reihe in electromotorischer Hinsicht, um den voltaischen Strom hervorzubringen, darstellen, so sind An- timon und Wismuth unter den bekanntern Metallen die End- puncte der Reihe in thermo-electrischer Hinsicht, oder bei der Her- vorbringung des seebeckischen Stromes. In Hinsicht auf diese bei- den Metalle sind alle Beobachter einig; in Hinsicht auf die übrigen haben sich bei verschiedenen Versuchen Verschiedenheiten in der Reihenfolge ergeben, die entweder von beigemischten fremden Be- standtheilen oder von ungleicher Behandlung abhängen mögen *). Wenn man vom Wismuth ausgeht, so setzt selbst Seebeck einige Arten Kupfer vor dem Silber und Zink, einige Arten nach dem- selben; indeß ist es gewiß, daß auch das Zink ziemlich in der Mitte liegt, und die Reihenfolge ist ungefähr so: Wismuth, Platin, Blei, Silber, Kupfer, Zink, Eisen, Antimon, welchem noch das Tellu- rium folgt. Nach Seebecks Versuchen gilt nun freilich auch
*) Daß diese Ungleichheit der Wirkung beim Platin gänzlich von der Reinheit dieses Metalles abhänge, und deshalb als Prüfungsmittel hiefür dienen könne, hat Seebeck gezeigt.
Abkuͤhlung in einem der Verbindungspuncte bringt die genau entgegengeſetzten Wirkungen hervor, und man verſtaͤrkt daher die Wirkung, wenn man (Fig. 190.) in A eine Erhitzung, in C eine Abkuͤhlung ſtatt finden laͤßt. Die Wirkung findet zwar ſtatt, wenn an der Erwaͤrmungsſtelle ſich dieſe auch nur auf eines der Metalle erſtreckt, beſſer aber iſt es, wenn ſie beide daran Theil haben. Je groͤßer die Differenz der Waͤrme in den Verbindungsſtellen iſt, deſto groͤßer wird die Ablenkung der Magnetnadel.
Sehr große Beruͤhrungsflaͤchen vermehren die Wirkung nicht merklich; aber zu klein duͤrfen dieſe nicht ſein, und vollkommen in- nige Beruͤhrung, am beſten durch Loͤthung, iſt eine weſentliche Be- dingung der Wirkſamkeit.
Geſetze der thermo-electriſchen oder thermomagneti- ſchen Erſcheinungen.
Die Metalle bilden auch in Beziehung auf dieſe durch un- gleiche Waͤrme in beiden Verbindungspuncten hervorgehenden Er- ſcheinungen eine Reihenfolge. So wie Zink und Mangan-Oxyd ſo ziemlich die Endpuncte der Reihe in electromotoriſcher Hinſicht, um den voltaiſchen Strom hervorzubringen, darſtellen, ſo ſind An- timon und Wismuth unter den bekanntern Metallen die End- puncte der Reihe in thermo-electriſcher Hinſicht, oder bei der Her- vorbringung des ſeebeckiſchen Stromes. In Hinſicht auf dieſe bei- den Metalle ſind alle Beobachter einig; in Hinſicht auf die uͤbrigen haben ſich bei verſchiedenen Verſuchen Verſchiedenheiten in der Reihenfolge ergeben, die entweder von beigemiſchten fremden Be- ſtandtheilen oder von ungleicher Behandlung abhaͤngen moͤgen *). Wenn man vom Wismuth ausgeht, ſo ſetzt ſelbſt Seebeck einige Arten Kupfer vor dem Silber und Zink, einige Arten nach dem- ſelben; indeß iſt es gewiß, daß auch das Zink ziemlich in der Mitte liegt, und die Reihenfolge iſt ungefaͤhr ſo: Wismuth, Platin, Blei, Silber, Kupfer, Zink, Eiſen, Antimon, welchem noch das Tellu- rium folgt. Nach Seebecks Verſuchen gilt nun freilich auch
*) Daß dieſe Ungleichheit der Wirkung beim Platin gaͤnzlich von der Reinheit dieſes Metalles abhaͤnge, und deshalb als Pruͤfungsmittel hiefuͤr dienen koͤnne, hat Seebeck gezeigt.
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Abkuͤhlung in einem der Verbindungspuncte bringt die genau
entgegengeſetzten Wirkungen hervor, und man verſtaͤrkt daher die
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Abkuͤhlung ſtatt finden laͤßt. Die Wirkung findet zwar ſtatt, wenn
an der Erwaͤrmungsſtelle ſich dieſe auch nur auf eines der Metalle
erſtreckt, beſſer aber iſt es, wenn ſie beide daran Theil haben. Je
groͤßer die Differenz der Waͤrme in den Verbindungsſtellen iſt, deſto
groͤßer wird die Ablenkung der Magnetnadel.
Sehr große Beruͤhrungsflaͤchen vermehren die Wirkung nicht
merklich; aber zu klein duͤrfen dieſe nicht ſein, und vollkommen in-
nige Beruͤhrung, am beſten durch Loͤthung, iſt eine weſentliche Be-
dingung der Wirkſamkeit.
Geſetze der thermo-electriſchen oder thermomagneti-
ſchen Erſcheinungen.
Die Metalle bilden auch in Beziehung auf dieſe durch un-
gleiche Waͤrme in beiden Verbindungspuncten hervorgehenden Er-
ſcheinungen eine Reihenfolge. So wie Zink und Mangan-Oxyd
ſo ziemlich die Endpuncte der Reihe in electromotoriſcher Hinſicht,
um den voltaiſchen Strom hervorzubringen, darſtellen, ſo ſind An-
timon und Wismuth unter den bekanntern Metallen die End-
puncte der Reihe in thermo-electriſcher Hinſicht, oder bei der Her-
vorbringung des ſeebeckiſchen Stromes. In Hinſicht auf dieſe bei-
den Metalle ſind alle Beobachter einig; in Hinſicht auf die uͤbrigen
haben ſich bei verſchiedenen Verſuchen Verſchiedenheiten in der
Reihenfolge ergeben, die entweder von beigemiſchten fremden Be-
ſtandtheilen oder von ungleicher Behandlung abhaͤngen moͤgen *).
Wenn man vom Wismuth ausgeht, ſo ſetzt ſelbſt Seebeck einige
Arten Kupfer vor dem Silber und Zink, einige Arten nach dem-
ſelben; indeß iſt es gewiß, daß auch das Zink ziemlich in der Mitte
liegt, und die Reihenfolge iſt ungefaͤhr ſo: Wismuth, Platin, Blei,
Silber, Kupfer, Zink, Eiſen, Antimon, welchem noch das Tellu-
rium folgt. Nach Seebecks Verſuchen gilt nun freilich auch
*) Daß dieſe Ungleichheit der Wirkung beim Platin gaͤnzlich von
der Reinheit dieſes Metalles abhaͤnge, und deshalb als Pruͤfungsmittel
hiefuͤr dienen koͤnne, hat Seebeck gezeigt.
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Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1832, S. 521. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre03_1832/535>, abgerufen am 22.11.2024.
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