Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1831.zurückgeworfenen Strahles und des gebrochenen Strahles wird nach Gesetze der Spiegelung. Es scheint beim ersten Anblicke, als ob die Undulationstheorie zuruͤckgeworfenen Strahles und des gebrochenen Strahles wird nach Geſetze der Spiegelung. Es ſcheint beim erſten Anblicke, als ob die Undulationstheorie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0265" n="251"/> zuruͤckgeworfenen Strahles und des gebrochenen Strahles wird nach<lb/> dieſer Theorie richtig beſtimmt.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Geſetze der Spiegelung</hi>.</head><lb/> <p>Es ſcheint beim erſten Anblicke, als ob die Undulationstheorie<lb/> die Reflexion an Spiegeln nicht erklaͤre, indem ja die von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">A</hi></hi> ausge-<lb/> henden Wellen in allen Puncten der Ebne <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">BD</hi></hi> (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Fig. 113.</hi></hi>) gleich<lb/> gut neue Wellen erregen muͤſſen; aber eine genaue Betrachtung<lb/> hebt dieſen Zweifel. Gewiß iſt es freilich, daß die in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">B</hi></hi> antreffende<lb/> Wellenfolge eine ebenſolche Wellenfolge, deren Mittelpunct <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">B</hi></hi> iſt,<lb/> erregt, daß die an <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">E</hi></hi> treffende Wellenfolge eine ebenſolche um <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">E</hi></hi><lb/> und ſo um <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">F, G,</hi></hi> und jeden andern Punct erregt; aber die ver-<lb/> einigte Wirkung dieſer Wellen iſt gleichwohl den Geſetzen der Spie-<lb/> gelung genau entſprechend. Wenn die um den Mittelpunct <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">A</hi></hi> ge-<lb/> zeichneten Kreiſe die einzelnen von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">A</hi></hi> ausgegangenen Wellen fuͤr<lb/> einen gewiſſen Zeitpunct bezeichnen, ſo erhellt, daß, indem die<lb/> ſechſte an <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">E</hi></hi> antrifft, die fuͤnfte ſchon eine erſte von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">B</hi></hi> zuruͤckgehende<lb/> Welle hervorgebracht hat, daß, indem die ſiebente an <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">F</hi></hi> antrifft,<lb/> ſchon eine zweite zuruͤckgehende <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">a</hi></hi> von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">B,</hi></hi> eine erſte zuruͤckgehende<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">b</hi></hi> von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">E</hi></hi> ausgegangen iſt, daß, indem die achte an <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">G</hi></hi> anſtoͤßt, ſchon<lb/> eine dritte <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">E</hi></hi> 2 von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">B,</hi></hi> eine zweite <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">c</hi></hi> von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">E,</hi></hi> eine erſte <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">d</hi></hi> von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">F</hi></hi><lb/> zuruͤckgehend ausgegangen iſt. Ein Auge alſo, welches ſich in dem<lb/> Momente, da die achte Welle an <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">G</hi></hi> anſtoͤßt, in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">k</hi></hi> befindet, erhaͤlt<lb/> zugleich den Eindruck der von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">E</hi></hi> kommenden zweiten, der von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">F</hi></hi><lb/> kommenden erſten zuruͤckgehenden Welle, und dieſer Eindruck iſt<lb/> aus der Wirkung beider Wellen zuſammengeſetzt; ein Auge in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">I</hi></hi> er-<lb/> haͤlt den vereinigten Eindruck der erſten von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">F</hi></hi> ausgehenden Welle<lb/> und einer, noch nicht um eine ganze Wellenbreite vorgeſchrittenen<lb/> von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">d</hi></hi> ausgegangenen Welle. Dieſer gemeinſchaftliche Eindruck iſt<lb/> aber, wie ſich genau und vollſtaͤndig zeigen laͤßt, eben der, welchen<lb/> die Welle 2 <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">kG</hi></hi> hervorbringen wuͤrde, die alle von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">B, a, E, b,<lb/> F, d</hi></hi> ausgegangenen Wellen, ſo wie ſie in dieſem Momente jede<lb/> in ihrem Fortſchreiten angekommen ſind, beruͤhrt; — dieſe Be-<lb/> ruͤhrungswelle und ihr Fortſchreiten muͤſſen wir alſo hier betrach-<lb/> ten; ſie iſt es, welche die Wirkung aller benachbarten, das Auge<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">k</hi></hi> ruͤhrenden Wellen, welche die Wirkung aller benachbarten, das<lb/> Auge <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">I</hi></hi> ruͤhrenden Wellen gleichſam in ſich ſchließt, indem ſie mit<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [251/0265]
zuruͤckgeworfenen Strahles und des gebrochenen Strahles wird nach
dieſer Theorie richtig beſtimmt.
Geſetze der Spiegelung.
Es ſcheint beim erſten Anblicke, als ob die Undulationstheorie
die Reflexion an Spiegeln nicht erklaͤre, indem ja die von A ausge-
henden Wellen in allen Puncten der Ebne BD (Fig. 113.) gleich
gut neue Wellen erregen muͤſſen; aber eine genaue Betrachtung
hebt dieſen Zweifel. Gewiß iſt es freilich, daß die in B antreffende
Wellenfolge eine ebenſolche Wellenfolge, deren Mittelpunct B iſt,
erregt, daß die an E treffende Wellenfolge eine ebenſolche um E
und ſo um F, G, und jeden andern Punct erregt; aber die ver-
einigte Wirkung dieſer Wellen iſt gleichwohl den Geſetzen der Spie-
gelung genau entſprechend. Wenn die um den Mittelpunct A ge-
zeichneten Kreiſe die einzelnen von A ausgegangenen Wellen fuͤr
einen gewiſſen Zeitpunct bezeichnen, ſo erhellt, daß, indem die
ſechſte an E antrifft, die fuͤnfte ſchon eine erſte von B zuruͤckgehende
Welle hervorgebracht hat, daß, indem die ſiebente an F antrifft,
ſchon eine zweite zuruͤckgehende a von B, eine erſte zuruͤckgehende
b von E ausgegangen iſt, daß, indem die achte an G anſtoͤßt, ſchon
eine dritte E 2 von B, eine zweite c von E, eine erſte d von F
zuruͤckgehend ausgegangen iſt. Ein Auge alſo, welches ſich in dem
Momente, da die achte Welle an G anſtoͤßt, in k befindet, erhaͤlt
zugleich den Eindruck der von E kommenden zweiten, der von F
kommenden erſten zuruͤckgehenden Welle, und dieſer Eindruck iſt
aus der Wirkung beider Wellen zuſammengeſetzt; ein Auge in I er-
haͤlt den vereinigten Eindruck der erſten von F ausgehenden Welle
und einer, noch nicht um eine ganze Wellenbreite vorgeſchrittenen
von d ausgegangenen Welle. Dieſer gemeinſchaftliche Eindruck iſt
aber, wie ſich genau und vollſtaͤndig zeigen laͤßt, eben der, welchen
die Welle 2 kG hervorbringen wuͤrde, die alle von B, a, E, b,
F, d ausgegangenen Wellen, ſo wie ſie in dieſem Momente jede
in ihrem Fortſchreiten angekommen ſind, beruͤhrt; — dieſe Be-
ruͤhrungswelle und ihr Fortſchreiten muͤſſen wir alſo hier betrach-
ten; ſie iſt es, welche die Wirkung aller benachbarten, das Auge
k ruͤhrenden Wellen, welche die Wirkung aller benachbarten, das
Auge I ruͤhrenden Wellen gleichſam in ſich ſchließt, indem ſie mit
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