Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1830.geschehen, und hat der Schiffer seine Ladung in einem Seehafen, Zu einem belehrenden, gleichfalls hieher gehörenden Experi- Zwölfte Vorlesung. Bestimmung des specifischen Gewichtes. Schon neulich habe ich, m. h. H., öfters das ungleiche specifi- geſchehen, und hat der Schiffer ſeine Ladung in einem Seehafen, Zu einem belehrenden, gleichfalls hieher gehoͤrenden Experi- Zwoͤlfte Vorleſung. Beſtimmung des ſpecifiſchen Gewichtes. Schon neulich habe ich, m. h. H., oͤfters das ungleiche ſpecifi- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0176" n="154"/> geſchehen, und hat der Schiffer ſeine Ladung in einem Seehafen,<lb/> auf ſalzigem Waſſer, abzuliefern, ſo findet das Schiff ſich nicht mehr<lb/> auf ſeine Marke geladen, weil das ſchwerere Seewaſſer nicht in ſo<lb/> großer Menge, als das leichtere Flußwaſſer aus der Stelle getrieben<lb/> zu werden braucht, um eben ſo viel als das Schiff mit ſeiner Ladung<lb/> zu wiegen; — der Empfaͤnger der Ladung muß alſo zu beurtheilen<lb/> wiſſen, wie viel dieſer Unterſchied betragen darf.</p><lb/> <p>Zu einem belehrenden, gleichfalls hieher gehoͤrenden Experi-<lb/> mente giebt die geringe Aenderung Anlaß, welche die Dichtigkeit<lb/> oder das ſpecifiſche Gewicht des Waſſers bei veraͤnderter Waͤrme lei-<lb/> det. Wenn man hohle, ringsum verſchloſſene Glaskoͤrper ſo aus-<lb/> waͤhlt, daß ſie beinahe genau eben ſo ſchwer als Waſſer ſind, doch<lb/> aber auf kaltem Waſſer ſich alle ſchwimmend erhalten, ſo ſieht man<lb/> bei einiger Erwaͤrmung des Waſſers zuerſt die, welche am wenigſten<lb/> leicht ſind, hinabſinken, und nach und nach bei ſteigender Erwaͤr-<lb/> mung einen dieſer Koͤrper nach dem andern untergehen. Da ſie<lb/> naͤmlich alle ſo gewaͤhlt ſind, daß ſie nur mit geringem Uebergewichte<lb/> des Druckes aus dem Waſſer hervorgehoben werden, ſo braucht das<lb/> durch die Erwaͤrmung ſich ausdehnende, leichter werdende Waſſer,<lb/> nur wenig waͤrmer zu werden, um ſchon nicht mehr den zum Tragen<lb/> der Koͤrperchen erforderlichen Gegendruck auszuuͤben. — Wenn man<lb/> keine Koͤrperchen beſitzt, die nahe genug das ſpecifiſche Gewicht des<lb/> Waſſers beſitzen, um ſchon bei der Erwaͤrmung unterzuſinken, ſo<lb/> kann man durch Beimiſchung von Weingeiſt zum Waſſer ihr Unter-<lb/> ſinken bewirken, doch dann gehoͤrt das Experiment mehr in die Lehre<lb/> vom Araͤometer.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Zwoͤlfte Vorleſung</hi>.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Beſtimmung des ſpecifiſchen Gewichtes</hi>.</head><lb/> <p>Schon neulich habe ich, m. h. H., oͤfters das ungleiche ſpecifi-<lb/> ſche Gewicht der Koͤrper erwaͤhnt, ohne mich vollſtaͤndig uͤber die<lb/> Art, wie man es beſtimmt, zu erklaͤren. Wir ſagen von einem<lb/> Koͤrper, er habe ein doppelt ſo großes ſpecifiſches Gewicht, als ein<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [154/0176]
geſchehen, und hat der Schiffer ſeine Ladung in einem Seehafen,
auf ſalzigem Waſſer, abzuliefern, ſo findet das Schiff ſich nicht mehr
auf ſeine Marke geladen, weil das ſchwerere Seewaſſer nicht in ſo
großer Menge, als das leichtere Flußwaſſer aus der Stelle getrieben
zu werden braucht, um eben ſo viel als das Schiff mit ſeiner Ladung
zu wiegen; — der Empfaͤnger der Ladung muß alſo zu beurtheilen
wiſſen, wie viel dieſer Unterſchied betragen darf.
Zu einem belehrenden, gleichfalls hieher gehoͤrenden Experi-
mente giebt die geringe Aenderung Anlaß, welche die Dichtigkeit
oder das ſpecifiſche Gewicht des Waſſers bei veraͤnderter Waͤrme lei-
det. Wenn man hohle, ringsum verſchloſſene Glaskoͤrper ſo aus-
waͤhlt, daß ſie beinahe genau eben ſo ſchwer als Waſſer ſind, doch
aber auf kaltem Waſſer ſich alle ſchwimmend erhalten, ſo ſieht man
bei einiger Erwaͤrmung des Waſſers zuerſt die, welche am wenigſten
leicht ſind, hinabſinken, und nach und nach bei ſteigender Erwaͤr-
mung einen dieſer Koͤrper nach dem andern untergehen. Da ſie
naͤmlich alle ſo gewaͤhlt ſind, daß ſie nur mit geringem Uebergewichte
des Druckes aus dem Waſſer hervorgehoben werden, ſo braucht das
durch die Erwaͤrmung ſich ausdehnende, leichter werdende Waſſer,
nur wenig waͤrmer zu werden, um ſchon nicht mehr den zum Tragen
der Koͤrperchen erforderlichen Gegendruck auszuuͤben. — Wenn man
keine Koͤrperchen beſitzt, die nahe genug das ſpecifiſche Gewicht des
Waſſers beſitzen, um ſchon bei der Erwaͤrmung unterzuſinken, ſo
kann man durch Beimiſchung von Weingeiſt zum Waſſer ihr Unter-
ſinken bewirken, doch dann gehoͤrt das Experiment mehr in die Lehre
vom Araͤometer.
Zwoͤlfte Vorleſung.
Beſtimmung des ſpecifiſchen Gewichtes.
Schon neulich habe ich, m. h. H., oͤfters das ungleiche ſpecifi-
ſche Gewicht der Koͤrper erwaͤhnt, ohne mich vollſtaͤndig uͤber die
Art, wie man es beſtimmt, zu erklaͤren. Wir ſagen von einem
Koͤrper, er habe ein doppelt ſo großes ſpecifiſches Gewicht, als ein
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |