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Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714.

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Vom Ampt der Apotheker etc.
[d]amit sie desto bessern Schutz wider die Un-
[d]anckbaren in ihren Beruff/ und wider die
[b]etrüglichen Küh-Aertze und Landfahrer ha-
ben mögen.

Rodericus a Castro schreibt unter andern
also: Pharmacopaeus praxin Medicam non
exerceat, sed consulentes ad Medicum diri-
rigat:
das ist: Ein Apotheker soll nicht selbstVermah-
nung an
die Apo-
theker.

artzneyen/ sondern die Rathfragende zu de-
nen Medicis weisen; und zwar ist solches an
und für sich selbst billich/ denn es hat beydes
der Medicus und der Apotheker ein besonders
Ampt: Gleichwie nun der Apotheker nicht
gern sehen würde/ daß der Medicus selbst die
Artzneyen praeparirte/ und ihm also in sein
Ampt fiele/ wiewol der Medicus als Director
solches oberwehnter massen noch wol Macht
hätte/ also kan ein Apotheker auch leicht er-
messen/ daß der Medicus sich über seine Artz-
neyen (das doch gantz ohne Grund ist/ wei-
len er ordentlicher Weise nicht darauff stu-
di
rt/ noch die Freyheit zu artzneyen durch
die gewöhnliche vorhergegangene Examina
erlanget hat) billich offendirt befinde/ und
Ursach habe/ den gehabten Favor gegen sol-
che Apotheker enger zusammen zu ziehen/ um
sich seines Schadens anderwärtlich zu er-
hohlen.

Das

Vom Ampt der Apotheker ꝛc.
[d]amit ſie deſto beſſern Schutz wider die Un-
[d]anckbaren in ihren Beruff/ und wider die
[b]etruͤglichen Kuͤh-Aertze und Landfahrer ha-
ben moͤgen.

Rodericus à Caſtro ſchreibt unter andern
alſo: Pharmacopæus praxin Medicam non
exerceat, ſed conſulentes ad Medicum diri-
rigat:
das iſt: Ein Apotheker ſoll nicht ſelbſtVermah-
nung an
die Apo-
theker.

artzneyen/ ſondern die Rathfragende zu de-
nen Medicis weiſen; und zwar iſt ſolches an
und fuͤr ſich ſelbſt billich/ denn es hat beydes
der Medicus und der Apotheker ein beſonders
Ampt: Gleichwie nun der Apotheker nicht
gern ſehen wuͤrde/ daß der Medicus ſelbſt die
Artzneyen præparirte/ und ihm alſo in ſein
Ampt fiele/ wiewol der Medicus als Director
ſolches oberwehnter maſſen noch wol Macht
haͤtte/ alſo kan ein Apotheker auch leicht er-
meſſen/ daß der Medicus ſich uͤber ſeine Artz-
neyen (das doch gantz ohne Grund iſt/ wei-
len er ordentlicher Weiſe nicht darauff ſtu-
di
rt/ noch die Freyheit zu artzneyen durch
die gewoͤhnliche vorhergegangene Examina
erlanget hat) billich offendirt befinde/ und
Urſach habe/ den gehabten Favor gegen ſol-
che Apotheker enger zuſammen zu ziehen/ um
ſich ſeines Schadens anderwaͤrtlich zu er-
hohlen.

Das
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[127/0149] Vom Ampt der Apotheker ꝛc. damit ſie deſto beſſern Schutz wider die Un- danckbaren in ihren Beruff/ und wider die betruͤglichen Kuͤh-Aertze und Landfahrer ha- ben moͤgen. Rodericus à Caſtro ſchreibt unter andern alſo: Pharmacopæus praxin Medicam non exerceat, ſed conſulentes ad Medicum diri- rigat: das iſt: Ein Apotheker ſoll nicht ſelbſt artzneyen/ ſondern die Rathfragende zu de- nen Medicis weiſen; und zwar iſt ſolches an und fuͤr ſich ſelbſt billich/ denn es hat beydes der Medicus und der Apotheker ein beſonders Ampt: Gleichwie nun der Apotheker nicht gern ſehen wuͤrde/ daß der Medicus ſelbſt die Artzneyen præparirte/ und ihm alſo in ſein Ampt fiele/ wiewol der Medicus als Director ſolches oberwehnter maſſen noch wol Macht haͤtte/ alſo kan ein Apotheker auch leicht er- meſſen/ daß der Medicus ſich uͤber ſeine Artz- neyen (das doch gantz ohne Grund iſt/ wei- len er ordentlicher Weiſe nicht darauff ſtu- dirt/ noch die Freyheit zu artzneyen durch die gewoͤhnliche vorhergegangene Examina erlanget hat) billich offendirt befinde/ und Urſach habe/ den gehabten Favor gegen ſol- che Apotheker enger zuſammen zu ziehen/ um ſich ſeines Schadens anderwaͤrtlich zu er- hohlen. Vermah- nung an die Apo- theker. Das

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Zitationshilfe: Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/braeuner_pest_1714/149>, abgerufen am 25.11.2024.